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Eigene Strategie entwickelt

Enzkreis-Kommunen gehen voran: Die Corona-Tests für Schüler kommen

In der Corona-Pandemie sollen Schüler zwei Mal pro Woche getestet werden, um Infektionen frühzeitig zu erkennen. Einige Kommunen im Enzkreis haben dafür jetzt eine Strategie erarbeitet.

Ein Mann träufelt eine Lösung auf eine Testkassette, die von Covid-19 verursachte Antigene nachweisen kann.
Geplant ist, dass Kommunen im Enzkreis die Zahl der benötigten Corona-Tests an das Landratsamt melden, das sich anschließend um deren Bestellung kümmert. Foto: Zacharie Scheurer/dpa/Symbolbild

Schüler sollen regelmäßig auf das Corona-Virus getestet werden: Da sind sich grundsätzlich alle einig. Nur bei der konkreten Umsetzung gibt es nach wie vor offene Fragen.

Deswegen haben sich einige Kommunen im Enzkreis nun eine eigene Strategie überlegt, unterstützt vom Landratsamt. Wie diese aussehen könnte, skizzierte Neulingens Bürgermeister Michael Schmidt am Mittwochabend in der Sitzung seines Gemeinderats.

Vorgesehen ist demnach, dass die Kommunen die Anzahl der benötigten Tests an das Landratsamt melden, das sich anschließend um deren Bestellung kümmert. Sind die Tests eingetroffen, werden sie an die Kommunen weitergegeben, die sie ihrerseits an die Schulen verteilen.

Ich denke, das ist ein gangbarer Weg
Michael Schmidt, Bürgermeister Neulingen

Das Angebot ist laut Landratsamt von 25 Gemeinden angenommen worden. Insgesamt habe man 4.500 Nasal-, 22.000 Spuck- und 56.000 Laientests bestellt. „Ich denke, das ist ein gangbarer Weg“, meint Schmidt, der nicht nur Rathauschef in Neulingen ist, sondern auch Sprecher der Enzkreis-Bürgermeister.

Kinder sollen zwei Mal wöchentlich vor der Schule getestet werden

Für die Neulinger Grundschüler hat er Test-Kits für fünf Wochen bestellt. Zweimal pro Woche sollen sie zum Einsatz kommen: montags und mittwochs. Die Kinder sollen sich morgens zu Hause testen – vor dem Gang in die Schule. So muss kein Schüler nachträglich von den Eltern abgeholt werden oder sich wieder auf eigene Faust auf den Heimweg machen, falls das Testergebnis positiv sein sollte.

Schmidt betont: Es handle sich um eine Freiwilligkeitsleistung der Gemeinde. Man könne weder Eltern noch Kinder dazu verpflichten und keinerlei Konsequenzen ziehen, falls sie sich weigern sollten. Deswegen will er die Tests auch „nicht mit der Gießkanne verteilen“, sondern nur an Eltern geben, die auch bereit sind, sie zu benutzen. Wie viele das sein werden, könne man noch nicht abschätzen, so der Neulinger Bürgermeister.

Welche Schüler das Corona-Test-Angebot annehmen, bleibt geheim

Heinrich Furrer (Freie Wähler) findet die Idee grundsätzlich gut, warnt aber davor, dass Kinder stigmatisiert werden könnten, wenn sie nicht getestet sind. Schmidt erwiderte darauf, es würde nicht bekanntgegeben, wer sich teste und wer nicht. Für die Erwachsenen in seiner Gemeinde hat der Bürgermeister über das Landratsamt zusätzlich 1.000 weitere Test-Kits geordert, die allerdings von Experten angewendet werden müssen.

Das Landratsamt erklärt auf Anfrage, man habe aus der Notreserve des Landes 30.400 Schnelltests erhalten, die man kurzfristig stellvertretend für die Gemeinden zur Testung in Schulen und Kitas und zur Verwendung in den kreiseigenen Schulen bestellt hatte. „26 Gemeinden haben diese Tests bei uns abgeholt, zwei hatten sich bereits anderweitig aufgestellt.“ Anschließend konnten die Gemeinden selbst beim Land feste Kontingente auf der Grundlage ihrer Einwohnerzahlen abrufen.

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