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Nabu sammelt Spenden

Wie eine Drohne in Neulingen und Umgebung Rehkitze vor dem Mähtod bewahren soll

Jedes Jahr sterben viele Rehkitze einen grausamen Tod, wenn sie beim Mähen von den Maschinen erfasst werden. Wie eine Gruppe in Neulingen dagegen ankämpfen will.

Menschen stehen in einer Gruppe
Gemeinsam will eine Gruppe das nötige Geld für die Drohne zusammenbekommen. Foto: Peter Dietrich

Die Naturschutzbund (Nabu) Gruppe Neulingen möchte eine Wärmebilddrohne anschaffen, mit der für die Landwirte in Neulingen, aber auch in den Nachbardörfern vor der Heumahd die Wiesen abgesucht werden können, um darin versteckte Rehkitze vor dem Mähtod zu retten.

Als Drohnenpilot mit viel Erfahrung in der Kitzrettung konnte Jäger Ilko Krätzschmar bei der Kreisjägervereinigung Karlsruhe gewonnen werden. Hinzu kommt der Nachwuchspilot Paul Wall, der gerade seinen Drohnenführerschein gemacht hat und jetzt eingearbeitet wird. Er ist Student und kommt aus Königsbach.

Seine Schwester Eva Wall hatte als Klassensprecherin die Idee mit „ihrer“ Klasse 6c des Lise-Meitner-Gymnasiums in Königsbach einen Kuchenverkauf zu Gunsten der Kitzrettung zu organisieren. Die Schülerinnen haben für das Projekt 270,20 Euro erwirtschaftet, und an den Nabu Neulingen gespendet.

Bernd Haag, Jagdpächter in Göbrichen, und sein Sohn Alexander unterstützen das Projekt von Anfang an. Der Nabu Neulingen hat sich bereits mit mehreren Landwirten aus Neulingen vernetzt, die bei dem Projekt mitmachen werden. Auch Landwirte der umliegenden Gemeinden dürfen sich bei Interesse melden.

Für das Projekt in Neulingen fehlen noch 4.600 Euro

Insgesamt sind bereits 1.660 Euro an Spenden zusammengekommen. Da die Drohne mit Ersatz-Akkus und Funkgeräte für das Bergeteam zirka 6.300 Euro kosten wird, fehlen noch rund 4.600 Euro. Daher wird noch sehr auf weitere Spenden gehofft. Die Drohne müsste nämlich zeitnah bestellt werden, damit sie zur Mähsaison im Mai / Juni startbereit wäre. Ansonsten könnte erst 2024 gestartet werden, was sehr schade wäre und erneut Rehkitzen das Leben kosten würde. Bei der Drohne handelt es sich um das Modell DJI Mavic 3T.

Mehrere Bergungsteams, sollen am frühen Morgen aufgefundene Kitze dann an den Rand der Wiese bringen, wo sie von der Mutter nach der Mahd wieder gefunden werden.

Die Unterstützung des Projektes durch Landwirte ist für diese vor allem daher von Vorteil, weil Überreste von unwissentlich vermähten Kitzen in das Heu gelangen können und bei der Fütterung im Winter für das Vieh gesundheitliche Schäden verursachen kann, die bis zum Tode führen können.

Jedes Jahr werden in der Mähsaison von Mai bis Mitte Juli viele neu geborene Rehkitze beim Mähen von Wiesen getötet oder schwer verletzt. Das verursacht Tierleid für das Kitz und seine Mutter und auch der betroffene Landwirt leidet in der Regel unter solchen schlimmen Unfällen.

Jungtier duckt sich und flieht nicht

Was den Kitzen in den ersten Tagen ihres Lebens zum Verhängnis wird? Sie sitzen alleine gut getarnt und geruchlos im hohen Gras und warten auf die Mutter, die nie weit weg ist und regelmäßig zum Säugen kommt. Bei Gefahr – auch durch ein Mähwerk - duckt sich das ganz junge Kitz umso tiefer ins Gras und flüchtet nicht.

Das Verscheuchen der Rehfamilie mittels aufgestellter Flatterfahnen, ebenso wie das Absuchen der Wiesen vor dem Mähen, kann zwar versucht werden, ist aber nicht so erfolgversprechend, denn viele Flächen sind einfach riesig, das Gras sehr lang und bildet Überwürfe, unter die sich die Kitze drücken.

Die Anmeldung der Flächen soll über eine Online-Plattform gehen, welche die Kreisjägervereinigung Karlsruhe bereits erfolgreich benutzt und der NABU Neulingen für Landwirte unentgeltlich mitbenutzen darf. Dieser kann die Landwirte bei Bedarf bei der Eingabe unterstützen, bis alle etwas mehr Routine haben.

Während es für Neulingen ein Pilotprojekt ist, läuft die Aktion seit rund fünf Jahren erfolgreich in einzelnen Enzkreisgemeinden und bei der Kreisjägervereinigung Karlsruhe..

Spenden

Online läuft bereits eine Spendenaktion unter: https://www.betterplace.org/de/projects/117030 Spender können darüber online spenden oder Spenden auf das Konto: Nabu-Neulingen, IBAN DE19 6619 0000 0029 7382 20 mit Verwendungszweck Kitzrettung überweisen.

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