Skip to main content

Baubeginn

Spatenstich für Neubau der B10-Enzbrücke bei Niefern

Rund 11,4 Millionen Euro soll der Neubau der Enzbrücke kosten. Es ist eine Operation am offenen Herzen des Verkehrs, wie Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder beim Spatenstich sagte.

Begleitet von Politprominenz aus Bund und Land fiel am Mittwoch der Startschuss zum Ersatzneubau der Enzbrücke
Begleitet von Politprominenz aus Bund und Land fiel am Mittwoch der Startschuss zum Ersatzneubau der Enzbrücke Foto: Stefan Friedrich

Mit dem Spatenstich und viel Politprominenz unter anderem aus Land- und Bundestag ist am Mittwochnachmittag der Startschuss für den Ersatzneubau der Enzbrücke bei Niefern gefallen. Die Kosten dafür liegen bei rund 11,4 Millionen Euro. Bereitgestellt werden die Finanzmittel vom Bund. Ziel ist, dass im Frühjahr 2024 der Verkehr vierspurig über zwei Brücken laufen wird, die nun nacheinander gebaut werden.

„Der symbolische Beginn einer Baustelle ist immer ein ganz besonderer Moment“, betonte die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder im Rahmen dieses Spatenstichs. „In dieser Umgebung ganz besonders“ – aus mehreren Gründen.

Der Neubau der Brücke sei nicht nur „eine Operation am offenen Herzen des Verkehrs“, sondern auch eine notwendige Investition in eine „moderne und zukunftsfeste Infrastruktur“ an der Schnittstelle vieler Verkehrswege. Bund und Länder würden dabei eng zusammenarbeiten, versicherte Felder.

Im Falle des Brückenneubaus handle es sich ohnehin um einen echten Meilenstein: „Wir werden die alte Enzbrücke abreißen, eine Brücke, die man mit Fug und Recht historisch bezeichnen darf, steht sie doch wirklich beispielhaft für die Verkehrsplanung der 50er Jahre.“

Es gibt kaum eine andere Stelle in Deutschland, wo auf wenigen Metern so viele verschiedene Verkehrswege zusammenkommen.
Sylvia M. Felder, Regierungspräsidentin

Überholt worden ist die damalige Planung allerdings vom heutigen Bedarf: Deutlich mehr Menschen sind inzwischen mit dem Auto unterwegs und in Richtung Autobahn hat sich dieser Streckenabschnitt der Bundesstraße 10 – laut Felder ein „Knotenpunkt“ mit Landes- und Gemeindestraßen – zu einem echten Nadelöhr entwickelt.

Bauarbeiten an der Enzbrücke sollen möglichst zügig abgeschlossen werden

„Es gibt kaum eine andere Stelle in Deutschland, wo auf wenigen Metern so viele verschiedene Verkehrswege zusammenkommen“, betonte sie. Genau darin liege aber auch „die besondere Herausforderung“ dieses Projekts.

Gebaut wird nicht auf der grünen Wiese, sondern quasi „mitten im fließenden Verkehr“. Deshalb ist ein Ziel auch, dass die Arbeiten möglichst zügig abgeschlossen werden. Einschränkungen sind trotzdem nicht ausgeschlossen. „Eine Baustelle in dieser Dimension mit dieser neuralgischen Lage wird nicht unbemerkt vonstattengehen“, räumte Felder ein; „wie immer, wenn ein gut durchdachter Plan auf Wirklichkeit trifft.“

Den Enzkreis bezeichnete der CDU-Bundestagsabgeordnete aus dem Landkreis Ludwigsburg und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Steffen Bilger, als „Investitionsschwerpunkt des Bundes“, jedenfalls wenn man zusammenrechne, was alleine im Bundesverkehrswegeplan an Projekten drin stehe.

20.000 Fahrzeuge auf der B10 bei Niefern pro Tag

Mehr als 600 Millionen Euro fließen demnach in den Enzkreis, um die Infrastruktur auszubauen, nicht alleine im Bereich der Straßen, sondern auch in Sachen digitaler Infrastruktur, so Bilger. Die B10 sei da „auch aus Sicht des Bundes eine sehr wichtige und überregionale West-Ost-Verbindung“ von der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz bis zur Landesgrenze nach Bayern. Auf Höhe Niefern verzeichne man etwa 20.000 Kraftfahrzeuge pro Tag. „Entsprechend hoch ist natürlich auch die Belastung für die Straße.“

Schon in den 1970er Jahren seien deshalb Planungen für den Ausbau zwischen Eutingen und Niefern diskutiert, 2008 dann ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden – „damals noch in Kopplung an den Ausbau der A8“, bemerkte Bilger. Weil das Verfahren jedoch nicht zum Abschluss gebracht worden ist, wurde 2016 der Bedarfsplan neu aufgelegt.

In dem Zuge sei die „kluge Entscheidung“ getroffen worden, beide Projekte wieder voneinander zu trennen, sodass die Pläne für die B10 inzwischen wieder aufgenommen werden konnten. 2020 war der Vorentwurf erstellt, vor wenigen Tagen erst wurde das Planfeststellungsverfahren für das 1,5 Kilometer lange Gesamtprojekt eingeleitet, so Bilger. Die Offenlage wird laut Regierungspräsidentin Felder vom 12. Juli bis zum 11. August stattfinden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang