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26-Jähriger gestorben

Nach tödlichen Explosionen in Niefern: LKA-Gutachten soll Erkenntnisse liefern

Ein Brandsachverständiger und eine Analyse des möglichen Brandbeschleunigers sollen die Umstände der tödlichen Explosionen in Niefern-Öschelbronn (Enzkreis) vor eineinhalb Wochen erhellen. Ein 26-Jähriger war nach dem Vorfall gestorben.

Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und SEK waren in der Nacht auf Samstag in Niefern-Öschelbronn im Einsatz.
Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und SEK waren in der in Niefern-Öschelbronn im Einsatz. Foto: Markus Rott/Einsatz-Report24

Nach den tödlichen Explosionen in einem Einfamilienhaus in Niefern-Öschelbronn hoffen die Ermittler nun auf Erkenntnisse des Landeskriminalamts. Dort hatte die Polizei ein Gutachten in Auftrag gegeben, das einen möglicherweise benutzten Brandbeschleuniger analysieren soll. Das erklärte Polizeisprecher Michael Wenz gegenüber dieser Redaktion.

Der mutmaßliche Verursacher hatte sich in der Nacht zum 8. Januar bei den Explosionen in seinem Zimmer schwere Verletzungen zugezogen, denen er später im Krankenhaus erlag.

Die Ermittler vermuteten schon früh, dass der 26-Jährige nach einem Familienstreit in seinem Zimmer Brandbeschleuniger benutzt haben könnte. Sie schließen nicht aus, dass der Mann sich und seine Verwandten umbringen wollte.

Das alles soll dabei helfen, einen Ablauf der Geschehnisse zu rekonstruieren.
Michael Wenz, Sprecher Polizeipräsidium Pforzheim

Außer dem Gutachten erhofft man sich auch Erkenntnisse von einem externen Brandsachverständigen, der vergangene Woche in dem Haus war. Er untersuchte gezielt Spuren des Brandverlaufs.

„Das alles soll dabei helfen, einen Ablauf der Geschehnisse zu rekonstruieren“, erklärte Wenz. Neue Erkenntnisse gibt es ansonsten nicht. „Die Ermittlungen dauern an, Ergebnisse liegen noch nicht vor“, so der Sprecher weiter.

Ermittelt wird auch weiterhin, ob es sich beispielsweise um einen Unfall oder eine gezielte Tat handelte. Spezialkräfte hatten den verletzten 26-Jährigen am frühen Morgen des 8. Januar nach dem Zwischenfall in dem Einfamilienhaus festgenommen.

Einen Tag später war er im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Drei Verwandte, die ebenfalls in dem Haus waren, waren unverletzt geblieben. Der Sachschaden lag nach Ermittlungen der Polizei im mittleren fünfstelligen Bereich.

Zwei Explosionen erschütterten das Wohnhaus

Die Polizei wurde damals alarmiert und zu dem Haus in der Luisenstraße in Niefern gerufen, weil ein Streit in dem Einfamilienhaus eskaliert sein sollte.

Zwar hätten sich nach der Auseinandersetzung zunächst alle in ihre Zimmer zurückgezogen, doch zwei Explosionen im Zimmer des 26-Jährigen hätten das Haus erschüttert, teilten die Beamten mit. Die drei Verwandten konnten das Gebäude unverletzt verlassen, während der junge Mann in seinem Zimmer blieb.

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