Seit wenigen Tagen ziert ein Storchennest das Gebäude des Bauhofs in Niefern. Die Idee dazu hatte Harald Rottner, Inhaber der Rottner Metalltechnik in Öschelbronn, schon vor einigen Jahren. Gemeinsam mit seinem Auszubildenden Nico Eberhadt und Ralf Baier vom Issel Zimmereigeschäft Niefern hat er das Nest entwickelt und gefertigt. Unterstützung bekamen sie dabei von der Gemeinde.
„Wir sind dort offene Türen eingerannt“, erzählt Roller im Gespräch mit dieser Redaktion. Bau- und Betriebshofleiter Helmut Frey sei sofort Feuer und Flamme gewesen, als er davon gehört hatte.
Ohnehin habe dieser sich selbst schon Gedanken darüber gemacht, ob man eine Ansiedlung von Störchen in Niefern nicht unterstützen könnte. Ein Gedanke, den er offenkundig mit Rottner teilte: 2017 seien im Enztal schon Störche gewesen.
2017 gab es im Enztal bereits Störche
„Wenn man auf der B10 gefahren ist, hat man sie gesehen“, erinnert sich Rottner. Sowohl er als auch seine Frau – beide sind Naturliebhaber – hätten sich damals gedacht: Da müsste man eigentlich etwas unternehmen.
„Das war da aber noch nicht so konkret.“ Als in den folgenden Jahren dann weitere Störche in Niefern gesichtet und von vielen Bürgern in Bild und Film festgehalten wurden, haben sie sich im Freundeskreis erneut über das Thema ausgetauscht. „Dann war auch die Idee geboren, ich könnte das Storchennest mit meinen Lehrlingen machen.“
Ein altes Wagenrad diente als Vorlage
Rottner nahm daraufhin Kontakt zu Zimmermann Ralf Baier auf. „Er war dafür sehr aufgeschlossen.“ Gleiches galt eben auch für die Gemeinde, die ein altes Wagenrad zur Verfügung gestellt hat. Rottner und seine Mitstreiter haben dieses Rad dann so bearbeitet, dass es Störchen als Nest dienen kann. Theoretisch hätte es schon diesen Sommer auf dem Gebäude des Bauhofs als Brutstätte für die Vögel dienen können. „Wir wollten es eigentlich im Frühjahr anbringen.“
Damals machte das Wetter ihnen allen aber einen Strich durch die Rechnung. „Da war der Sturm und dann ging es erst mal nichts mehr“, blickt Rottner zurück. Baier habe in dieser Zeit mit seiner Zimmerei erst mal viele Sturmschäden zu beheben gehabt und sei damit ausgelastet gewesen.
Kurz darauf kam dann noch Corona dazu. „Dann ist es erst einmal liegengeblieben.“ Bis jetzt. Kurz vor Weihnachten wurde das Storchennest auf das Dach gehievt. Der kommunale Bauhof hatte sich zuvor noch um das Auskleiden des Nestes, den Boden und das Weidengeflecht gekümmert.
Dass auch Bürgermeisterin Birgit Förster – ebenfalls eine Naturliebhaberin, wie er sagt – das Projekt „nach Kräften unterstützt“ hat, weiß Rottner zu schätzen. „Alle haben an einem Strang gezogen“, freut er sich. „Eine tolle Geschichte.“
Alles hofft nun auf die Ankunft von Störchen
Auserzählt ist sie allerdings noch lange nicht: Sollten sich nämlich tatsächlich Störche in dem Nest niederlassen – die Lage direkt am Enztal mit den Sumpfwiesen sei eigentlich gut dafür geeignet, glaubt Rottner – dann will er vielleicht auch eine Webcam einrichten, die das Storchennest direkt im Blick hat.
Die Bilder könnten dann auf einen Bildschirm übertragen werden, der wiederum „auf einem zentralen Platz in Niefern“ steht – damit alle Bürger etwas davon haben, wenn Störche zukünftig nicht nur auf der Durchreise in Niefern vorbeischauen, sondern im Idealfall hier auch heimisch werden.