Ölbronn-Dürrn sucht den Nachfolger von Bürgermeister Norbert Holme (parteilos) und wird vielleicht schon an diesem Sonntag fündig. Drei Kandidaten stehen dann zur Wahl.
Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen schon beim ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit holt, ist hoch, da dem dritten Kandidaten keine Erfolgsaussichten versprochen werden: Dauerkandidat Samuel Speitelsbach ist landesweit bereits bei mehr als 100 Wahlen angetreten und war bislang überall chancenlos gegen die anderen Kandidaten.
Entscheidung in Ölbronn-Dürrn fällt zwischen Norman Tank und Michael Schwarz
Die Entscheidung wird folglich zwischen Norman Tank (44, parteilos) und Michael Schwarz (58, Freie Wähler) fallen, die sich bei den Vorstellungsrunden als starke Bewerber präsentiert hatten. Tank hat seine Bewerbung gleich zu Beginn der Frist abgegeben, „um ganz klar zu kommunizieren, dass ich ihr neuer Bürgermeister werden möchte“.
Erfahrung im Verwaltungswesen bringt er mit, war unter anderem in Ispringen und Sternenfels aktiv und ist seit 2016 Rechnungsamtsleiter in Ölbronn-Dürrn. „Ich setze mich täglich intensiv mit allen kommunalen Handlungsfeldern auseinander und darf in verantwortungsvoller Position alle kommunalpolitischen Projekte in unserer Gemeinde mitgestalten“, betont er.
Das will er zukünftig gerne als Bürgermeister tun und einen Schwerpunkt etwa im Bereich Nachhaltigkeit, Umwelt und Klimaschutz setzen. „Nachhaltiges Denken ist längst kein Trend mehr, sondern eine Notwendigkeit.“ Unter anderem will er sich deshalb für ein durchgängiges Tempolimit von 30 Stundenkilometern einsetzen.
Michael Schwarz wiederum wohnt derzeit in Pforzheim und will als neuer Bürgermeister von Ölbronn-Dürrn seine Expertise als Verwaltungs- und Finanzfachmann sowie seine „langjährige Erfahrung in der Kommunalpolitik“ als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Pforzheimer Gemeinderat einbringen. Schwarz sieht unter anderem im Hinblick auf die Vereinslandschaft „ein hohes Potenzial, gemeinsam, nach vorne zu schauen“ und die Zukunft der Gemeinde zu gestalten.
In Sachen Wirtschaft bezeichnet er Ölbronn-Dürrn mit den mehr als 100 Unternehmen in beiden Ortsteilen ebenfalls gut aufgestellt. Ein neuer Bürgermeister, sagt er, sollte jedoch „ein Format mitbringen, um auch auf Augenhöhe mit diesen Unternehmen zu sprechen“. In seinen Gesprächen habe er von den Gewerbetreibenden oft gehört, dass sie sich „nicht abgeholt“ fühlen. „Das muss sich ändern.“ Er selbst wäre ein „moderner Bürgermeister“, der über ein gutes Netzwerk verfüge. „Man muss nicht alles wissen, aber man muss wissen, wer was weiß.“
2.777 können am Sonntag den neuen Bürgermeister wählen
Insgesamt sind 2.777 Wahlberechtigte aufgerufen, am Sonntag ihre Stimme abzugeben. Möglich ist das in zwei Wahllokalen: zum einen der Gemeindehalle in Ölbronn, zum anderen in der Gemeindehalle in Dürrn. In letzterer soll gegen 19 Uhr das Ergebnis zuerst offiziell verkündet werden, gegen 19.45 Uhr wird das dann in Ölbronn passieren.
Abstimmen können die Bürger auch per Briefwahl. Eine solche wurde, Stand Mittwochmittag, bereits 557 Mal beantragt. Bei der Verwaltung wird allerdings erwartet, dass sich diese Zahl noch erhöhen wird.