Das Deutsche Rote Kreuz meldet mehrere Corona-Infektionen aus seinem Seniorenzentrum in Ötisheim. Demnach wurde am Freitag eine Bewohnerin positiv getestet. „Sie wurde direkt isoliert, und es wurden intern Schnelltests gemacht“, wird Haus- und Pflegedienstleiterin Beate Dudkiewicz in einer Mitteilung zitiert.
Am Montag kam eine Ärztin ins Haus und machte per Abstrich weitere Tests. Am Ende stehen je drei weitere Positivbefunde unter den Bewohnern und den Mitarbeitern. Ein Bewohner, der schon zuvor positiv getestet worden war, sollte am Dienstag auf Anraten seines Arztes ins Krankenhaus verlegt werden.
Der Ausbruch im Heim in Ötisheim verdeutlicht das starke und gleichzeitig diffuse Infektionsgeschehen in der Region. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug für den Enzkreis am Montag 169,9 – lag also noch immer mehr als deutlich über der als kritisch erachteten Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Ein Bewohner muss in Krankenhaus
Bisher hatte das DRK in seinen Seniorenheimen im Enzkreis nur eine infizierte Mitarbeiterin in Mühlacker zu verzeichnen, wie Sprecherin Daniela Kneis dieser Redaktion sagt. Die große Testreihe ergab dort vor einigen Wochen keine weiteren positiven Befunde. Nun also trifft es in Ötisheim erstmals Bewohner.
Besonders bedenklich: Das Virus fand innerhalb weniger Tage gleich auf zwei verschiedenen Wegen ins Haus. Der Bewohner, der jetzt ins Krankenhaus musste, hatte sich bereits eine Woche zuvor auf unklarem Weg angesteckt und war seither isoliert.
Er steckte keine weiteren Bewohner an. Am Freitag dann der positive Test bei einer weiteren Bewohnerin, nachdem sie im Krankenhaus eine Zimmernachbarin hatte, die das Virus in sich trug – wie sich aber erst später herausstellte.
Heim wird mindestens zehn Tage für Besucher geschlossen bleiben müssen
In der aktuell kritischen Phase achten die Mitarbeiter besonders genau auf mögliche Symptome bei sich und den Bewohnern. Man stehe in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt und sei offen für weitere Testreihen, versichert Kneis. Das Heim wird mindestens zehn Tage lang für Besucher geschlossen bleiben müssen.
„Wir haben uns bereits um Unterstützung für die Kollegen aus dem Pflegebereich gekümmert, um die Personalausfälle auffangen zu können“, sagt DRK-Kreisverbandsgeschäftsführer Stefan Adam. Er wünsche allen Betroffenen eine gute Besserung und einen milden Verlauf der Infektion.
Im Enzkreis hatte es größere Corona-Ausbrüche bisher in Seniorenheimen in Mühlacker, Remchingen und Straubenahrdt gegeben.