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Bürgermeister Henle erleichtert

Nach Pech und Pannen: Ötisheim weiht neue Sporthalle ein

Die Bauphase glich einem Hindernislauf. Jetzt hat die Gemeinde Ötisheim im Enzkreis endlich ihre neue Sporthalle eingeweiht. Der Neubau ist das bisher größte Einzelprojekt der Gemeinde.

Halle außen
Endlich ist sie fertig: Die Bauphase der neuen Ölacker-Sporthalle glich einem Hindernislauf. Jetzt wurde die Halle eingeweiht. Foto: Jürgen Peche

„Geschafft“, rutscht es Ötisheims Bürgermeister Werner Henle (Freie Wähler) beim Blick von der Zuschauertribüne in die neue Sporthalle erleichtert heraus. Ihm falle ein Stein vom Herzen.

Immerhin war die feierliche Einweihung schon vor einem Jahr geplant, aber Handwerker und Corona machten dem einen Strich durch die Rechnung.

Apropos Rechnung: Das bislang größte Einzelprojekt der Gemeinde wurde 2016 mit sechs Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Abgerechnet wurden 6,57 Millionen, das sind zwar 9,4 Prozent mehr, aber weniger als die Steigerung des Baukostenindex in Höhe von 14,99 Prozent in dieser Zeit. So rechnete Architekt Martin Entenmann vor und der Bürgermeister zeigt sich „schon etwas stolz“.

Einweihung der Ötisheimer Sporthalle verzögerte sich durch Mängel in Duschen

Dabei sprach er am Freitagabend vor gerade einmal drei Dutzend Gästen, „dem kleinen Corona-Rahmen“. Darunter der nahezu komplette Gemeinderat, dem Henle „den allergrößten Dank“ zollte für dessen mutige Entscheidung „und für Geduld und Verständnis“. Vor allem für die Verzögerung, die durch handwerkliche Mängel in den Duschen und deren Beseitigung entstand.

Großzügig und transparent und dadurch irgendwie leicht wirkt die neue Öläcker-Sporthalle und hebt sich damit deutlich ab von der alten Halle aus dem Jahr 1974 gleich nebenan.

Diese diente zuletzt noch als Zwischenlösung und soll, so Henle, noch in diesem Jahr abgerissen werden. Der Nachfolger hat eine Sportfläche von 45 mal 27 Meter, die sich bei Bedarf in drei gleich große Felder teilen lässt.

Tribüne mit Platz für 200 Besucher in neuer Sporthalle in Ötisheim

Einladend das Foyer, mit anschließendem Mehrzweckraum und Küche mit Theke. Auf der Eingangsebene jetzt die in der alten Halle schmerzlich vermisste Zuschauertribüne mit Sitzstufen für rund 200 Besucher.

Geräteausstattung und Hallentechnik sind wohlgeordnet und damit können die Vereine und die Schüler der Henri-Arnaud-Schule jetzt einziehen. Dann wird hier geboxt, Indiaca gespielt, Faust- und Volleyball gespielt, geturnt, gekickt und Tischtennis gespielt. Der TSV Ötisheim bringt allein vier dieser Sportarten mit.

Der Bau hat viel Nerven gekostet und schlaflose Nächte.
Werner Henle, Bürgermeister von Ötisheim (Freie Wähler)

Die Festgäste verloren sich etwas im Karree der Halle, dem Corona-Abstand geschuldet. Ihnen rief Bürgermeister Henle die Entstehungsgeschichte der neuen Sportstätte in Erinnerung, an „einem guten und erfreulichen Tag für unsere Gemeinde“.

Der Planungsprozess war lange, so wie die Diskussion über die neun angedachten Varianten. „Der Bau hat viel Nerven gekostet und schlaflose Nächte“, resümierte Henle. 2014 begab sich der Gemeinderat in Klausur und machte es sich laut Henle „da nicht leicht“.

Von den neun diskutierten Varianten mit Um- und Anbau an die alte Halle wurde schließlich Variante neun favorisiert, der Neubau. „Man wollte schließlich was Recht’s und keine halben Sachen“, fasste Henle die damalige Stimmung zusammen.

Die Resonanz in der Bevölkerung und den Vereinen sei „sehr, sehr groß“ gewesen. „Denn eine Gemeinde unserer Größenordnung, die so eine Halle auf die Beine stellt, ist schon etwas Besonderes“, so der Bürgermeister voller Stolz.

Entzug des Auftrags für Ötisheimer Sporthalle landete vor Gericht

Die Bauphase glich einem Hindernislauf: Gleich zu Beginn gab es Nachforderungen beim Erdbau, und einen Entzug des Auftrags, der vor Gericht gelandet ist. Nach weiterem zähen Ringen und neuen Ausschreibungen folgten zuletzt technische Probleme in den Duschen, in denen das Wasser nicht ablief.

Mit den beteiligten Firmen, den Planern und dem Gutachter sei dann doch alles gut gemanagt worden – wenngleich das dem Bau ein Jahr Verzögerung beschert hat.

Aber wegen Corona fand in dieser Zeit sowieso kaum Sport statt. Jetzt herrsche Aufbruchsstimmung. Die soll, wenn Corona es erlaubt, Im September auf die Bevölkerung überschwappen: Mit einem Tag der offenen Tür könnten alle sehen, „wie weise und gut der Gemeinderat die Aizemer Steuern angelegt hat“, stellt Henle in Aussicht.

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