Mit einer Lichterkette zwischen ihren beiden Gemeinden wollen Keltern und Remchingen diesen Donnerstag, 3. März, ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck bringen.
„Dabei wollen wir nicht nur ein symbolisches Zeichen setzen, sondern auch konkret handeln und die Krisengebiete unterstützen“, verdeutlicht Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger (parteilos) im Hinblick auf eine Spendenaktion, die er zunächst für die eigene Gemeinde geplant hatte. Dabei kam ihm die Idee, eine gemeinsame Initiative zu ergreifen: „Gemeindegrenzen sollten jetzt erst recht keine Rolle spielen, wir müssen alle zusammenstehen – je mehr, desto besser.“
So konnte er den Remchinger Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Ebel, der urlaubsbedingt momentan die Amtsgeschäfte von Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon (CDU) übernimmt, schnell überzeugen, sich mit Unterstützern aus beiden Gemeinden in der Mitte zu treffen.
„Wir freuen uns über jede und jeden einzelnen, die am Donnerstag kommen und ein klares Zeichen setzen. Wir sehen uns als Gemeindeverwaltungen auch in der Verantwortung, unseren Bürgern so eine Möglichkeit zu geben“, begrüßte Ebel die kurzfristige Initiative.
Gemeinden wollen für Menschen in der Ukraine spenden
Um 18.30 Uhr laden die beiden Gemeinden alle Interessierten aus Remchingen, Keltern und der Nachbarschaft ein, sich zwischen dem Nöttinger Hochwasserrückhaltebecken und dem Ortseingang von Dietenhausen auf dem Radweg neben der Landessstraße 339 zu treffen und dabei eine lange Menschenkette zu bilden.
„Jeder, der ein Zeichen setzen möchte, kann eine Fahne oder ein Licht, sei es als Kerze, Taschenlampe oder am Smartphone, mitbringen“, verdeutlicht Bochinger. Etwa eine halbe Stunde lang wollen die Gemeinden so auf die tragische Situation des Ukraine-Kriegs aufmerksam machen – und daran eine Spendenaktion anknüpfen.
Für jeden Teilnehmer wollen die Gemeinden kurzfristig einen bestimmten Betrag in Eigenregie oder über eine mögliche kreisweite Spendenaktion einer Hilfsorganisation im Krisengebiet zukommen lassen. Die genaue Summe und die Organisation stimmen die Verantwortlichen derzeit noch ab: „Wichtig ist uns aber, schnell und unbürokratisch ein klares Friedenszeichen zu setzen und gleichzeitig Hilfe dorthin zu bringen, wo sie dringend gebraucht wird.“
Antrag der Bürgerliste in Sachen Energieversorgung
Einen Antrag an ihre Gemeinde stellte derweil die Remchinger Bürgerliste für Umwelt, Transparenz und Fortschritt (BL) in Sachen Energieversorgung. Die schlimmen Ereignisse der vergangenen Tage ließen befürchten, dass die Importe von russischem Gas, Öl und Kohle, von denen Deutschland stark abhängig ist, zum Erliegen kommen könnten, erklärte Fraktionsvorsitzender Wolfgang Oechsle, der dadurch die Energiesicherheit künftig in Gefahr sieht.
„Die Reserven werden zwar bis Sommer ausreichen, aber unser Land muss für den kommenden Winter Vorbereitungen treffen. Da es sich hier vor allem um den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien handelt, ist das Land auf die Unterstützung der Kommunen und ihrer Einwohner angewiesen“, begründet die BL ihren Antrag.
Dieser habe zum Ziel, dass sich der Gemeinderat schnellstmöglich über den Aufbau einer örtlichen Beratungsstelle für erneuerbare Energie, insbesondere Photovoltaik, in Zusammenarbeit mit der regionalen Handwerkerschaft Gedanken mache.
Neben finanziellen Förderungen des Ausbaus erneuerbarer Energien für die Bürger solle die Gemeinde selbst „intensivste Anstrengungen“ unternehmen, die Bürger für solche Investitionen zu gewinnen und eigene Investitionen auf diesem Gebiet vorantreiben. Andere Kommunen sowie der Gemeindetag könnten diesem Beispiel folgen, hofft Oechsle.