Skip to main content

Wohlfühl-Oasen für Gewerbegebiete

Remchinger Bürgermeister-Kandidat Andreas Wagner: „Wenn ich im Wahlkampf All-In gehe, komme ich mit Null heraus“

Der Remchinger Bürgermeister-Kandidat Andreas Wagner sieht seine Chancen realistisch, will aber nicht aufgeben. Wir stellen ihn vor.

Persönlich schon viel dazulernen konnte Andreas Wagner aus Neulingen im Zuge seiner Bewerbung für das Remchinger Bürgermeister-Amt.
Persönlich schon viel dazulernen konnte Andreas Wagner aus Neulingen im Zuge seiner Bewerbung für das Remchinger Bürgermeister-Amt. Foto: Julian Zachmann

„Selbstverständlich habe ich es schon mehrmals bereut“, antwortet Andreas Wagner auf die Frage, ob seine Entscheidung, für das Remchinger Bürgermeisteramt zu kandidieren, die richtige war.

Er schiebt aber entschlossen nach: „Aber ich bin von Natur aus ein Kämpfer und gebe nicht auf!“ Ganz schön heiß sei ihm geworden bei der ersten Kandidatenvorstellung in der Kulturhalle – nicht nur wegen der Scheinwerfer, sondern vor allem wegen der fast vollen Halle und mittlerweile gut 4.000 Aufrufen in den Sozialen Medien: „An den Stream hatte ich erst gar nicht gedacht, die Halle hat mir schon gereicht“, blickt er auf einen der herausforderndsten Abende seines Lebens, an dem es galt, von sich zu überzeugen und die Fragen tapfer zu beantworten.

Newsletter zur Bürgermeisterwahl

Mit dem Newsletter zur Bürgermeisterwahl in Remchingen sind Sie immer auf dem Laufenden. Einfach über den Link bnn.link/newsletter die E-Mail-Adresse eingeben und „Remchingen“ auswählen. Der kostenlose Newsletter ist jederzeit wieder abbestellbar.

„Aber ich war und bleibe dabei. Und ich konnte für mich persönlich schon ganz viel aus den vergangenen Wochen lernen.“

Ich möchte das Ganze gerne von unten anpacken.
Andreas Wagner, Bürgermeister-Kandidat

So beschreibt der 35-jährige IT-Service-Techniker aus Neulingen auch seine Motivation, für Remchingen zu kandidieren, das ihm als waschechter Pforzheimer und Enzkreisler natürlich nicht unbekannt sei: „Ich möchte das Ganze gerne von unten anpacken und zeigen, dass ein Bürgermeister auch wirklich mitten aus der Bürgerschaft kommen kann.“

Mit Blick auf die drei verbleibenden Kandidaten und deren bisherigem Wahlkampf schätzt er seine eigene Position realistisch ein und sehe sich selbst nicht als Favoriten: „Ich wollte es trotzdem probieren, auch wenn die Chancen schlecht stehen. Und wenn es am Ende doch etwas wird, wird sich richtig viel verändern.“

Kandidat hat im Wahlkampf viel bisher gelernt

Aber schon jetzt habe der Familienvater, der den Wahlkampf mit seiner Frau regelmäßig reflektiere, viel dazulernen dürfen. Gerade im Gespräch mit den Bürgern oder beim Redenhalten vor Leuten: „Ich erlebe den Wahlkampf gerade mit allen Sinnen.“

Wagner, der sich selbst als „politischer Underdog“ bezeichnet, setzt dabei vor allem auf die Begegnungen, die sich ergeben. Er verzichtet im Gegensatz zu den anderen nach wie vor auf Plakate, Flyer und Co.: „Ich will da nicht zwischen Zirkus und Tattoomesse als Plakat an der Stange hängen und von oben auf die Leute herabschauen“, begründet er das eine, während er auch andere gedruckte Werbung für sich als nicht lohnenswert ansieht: „Ich habe es von vorneherein ausgerechnet: Wenn ich All-in gehe, komme ich mit Null raus.“ Gedanken über die Zukunft der Gemeinde habe er sich aber sehr wohl gemacht.

Andererseits habe Remchingen schon viele wichtige Großprojekte in der Pipeline: „Man muss das Rad hier nicht neu erfinden – es läuft hier schon.“ Er würde sich alles in Zukunft genauer anschauen und hier und da eine andere Tendenz reinlegen. Dazu habe er einige auch kleinere Ideen, die die großen Projekte beschleunigen könnten.

Rathausdienstleistungen sollen einfacher und flexibler werden

Der Glasfaserausbau sei für Unternehmen ebenso wie für die Bürger unerlässlich. Außerdem gelte es, rechtzeitig auf die landesweite Digitalisierungsstrategie aufzuspringen und damit auch Rathausdienstleistungen einfacher und flexibler zu machen: „Dabei dürfen wir die Älteren nicht vergessen und könnten uns gegenseitig unterstützen.“

Aktionsabo zur Wahl: BNN+ kostenlos lesen

Viele Artikel zur Remchinger Wahl sind BNN+ Artikel. Das heißt: Sie stehen hinter einer Bezahlschranke. Damit trotzdem möglichst viele Menschen die Berichterstattung verfolgen können, gibt es ein Aktionsangebot: Mit dem Gutscheincode remchingen23 können Sie alle Artikel auf bnn.de einen Monat lang kostenlos lesen.

Das Aktionsabo können Sie hier abschließen.

Außerdem wolle er in den Industrie- und Gewerbegebieten, aber auch darüber hinaus, kleine Wohlfühl-Oasen für beispielsweise Arbeitnehmer in der Pause errichten – mit Grünflächen, Bänken, vielleicht auch Grillstelle oder Imbissangebot: „Das könnten die Firmen finanziell und die örtlichen Gartenbauer oder Vereine praktisch unterstützen.“

Auch seinen Mitbewerbern biete er die Umsetzung dieser Ideen an, falls es für ihn nicht reichen sollte: „Das ist doch ein Wohlfühlfaktor, von dem alle profitieren können.“ Sollte es in Remchingen nicht klappen, könnte er sich höchstens noch eine Kandidatur in seiner Heimatgemeinde Neulingen vorstellen, die planmäßig allerdings erst wieder 2030 das Ortsoberhaupt zu wählen hat: „Das war es dann aber auch mit Bürgermeister-Kandidaturen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang