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Corona hat Lage der Branche verbessert

Bundesminister Heil spricht in Remchingen über Herausforderungen in der Fleischindustrie

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, machte in Remchingen Station, um seine Freundin Katja Mast im Wahlkampf zu unterstützen - und um über die Skandale in der Fleischindustrie zu sprechen. Dank Corona habe sich hier einiges verbessert.

Gute Freunde: Bundestagsabgeordnete Katja Mast und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (Mitte) vertrauen sich und arbeiten gerne zusammen. Auf Einladung von Mast hat Heil in Remchingen als Gastredner die Werbetrommel im Wahlkampf gerührt. Links im Bild: der Straubenhardter Kreisrat Hans Vester.
Gute Freunde: Bundestagsabgeordnete Katja Mast und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (Mitte) vertrauen sich und arbeiten gerne zusammen. Auf Einladung von Mast hat Heil in Remchingen als Gastredner die Werbetrommel im Wahlkampf gerührt. Links im Bild: der Straubenhardter Kreisrat Hans Vester. Foto: Torsten Ochs

„Ist das noch Wahlkampf oder schon Urlaub?“, fragte Hubertus Heil angesichts der idyllischen Landschaft ringsum.

Auf Einladung der Bundestagskandidatin Katja Mast und dem SPD-Kreisverband war der Bundesminister für Arbeit und Soziales in Wilferdingen zu Besuch.

Hier machte Mast mit dem Bierwagen der Sozialdemokraten am Lokal „Kuheck“ einen Nachmittag lang Station, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.

Ohne die Freundschaft zu Katja hätte ich vieles nicht durchsetzen können.
Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales

Und Heil rührte auch gleich die Werbetrommel für seine Freundin: „Gemeinsam haben wir für die Grundrente gekämpft. Ohne die Freundschaft zu Katja hätte ich vieles nicht durchsetzen können.“

Die Kurzarbeit sei während der Pandemie ein wichtiges Instrument gewesen, das eine Katastrophe auf dem Arbeitsmarkt verhindert habe. Sorge bereite ihm aber die Ausbildung; junge Menschen bräuchten eine Berufsorientierung und Perspektive, so der Arbeitsminister.

Eigentlich war Heil aber gekommen, um über die Herausforderungen in der Fleischindustrie zu sprechen. Corona habe wie ein Brennglas die Arbeitssituation in den Werken vor Augen geführt und gezeigt, was in der Branche nicht gut laufe.

Früher seien große Unternehmen durch die Fleischer-Lobby geschützt gewesen; die Pandemie habe die gesundheitlichen Risiken des Systems mit Leiharbeit und Sammelunterkünften für Arbeiter deutlich gemacht. Inzwischen seien Leiharbeit und Werksverträge untersagt, so Heil.

Aber die menschenwürdigen Standards – etwa in den Sammelunterkünften der Werksarbeiter – müssten auch kontrolliert werden.

Es geht darum, wer sozial und verlässlich in die Zukunft führt.
Katja Mast, SPD-Bundestagsabgeordnete

Katja Mast erzählte dem Publikum, dass sie in der Wurstküche von Innungsobermeister und „Kuheck“-Inhaber Andreas Beier auch schon mitgearbeitet habe. Daher sei der Ort für die Veranstaltung bewusst gewählt worden.

„Die SPD steht als Partei der arbeitenden Mitte an der Seite des Handwerks“, betonte die Bundestagskandidatin.

Bei ihren Wahlkampfveranstaltungen werde sie oft auf die bescheidenen Umfragewerte der SPD angesprochen, erzählte Mast. Sie frage dann, wen die Leute als nächsten Kanzler haben wollen: Viele wünschen sich SPD-Kandidat Olaf Scholz.

„Es geht darum, wer sozial und verlässlich in die Zukunft führt“, so Mast, die seit 2005 Bundestagsabgeordnete ist.

Es werde im Wahlkampf viel über Nebensächliches gesprochen, ergänzte Hubertus Heil: „Wichtig ist die Frage, wie es nach Corona weitergeht.“

Eintrag ins Goldene Buch: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil schrieb eine Widmung ins Gästebuch der Gemeinde Remchingen. Hintere Reihe: Katja Mast, Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon und Innungsobermeister Andreas Beier.
Eintrag ins Goldene Buch: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil schrieb eine Widmung ins Gästebuch der Gemeinde Remchingen. Hintere Reihe: Katja Mast, Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon und Innungsobermeister Andreas Beier. Foto: Torsten Ochs

Die Situation in der Fleischbranche habe sich im Enzkreis seit Corona verbessert, bestätigte Innungsobermeister Andreas Beier, Geschäftsführer der Remchinger Fleischerei Dürr&Beier, und seit 2019 SPD-Kreisrat.

Arbeitsschutz habe viel mit Gesundheit zu tun. Er beschäftige sich mit der Frage, wie Familie, Freizeit und Gesundheit mit Arbeit zu vereinbaren sei.

Wert lege er auch auf einen schonenden Umgang mit den Tieren, die geschlachtet werden, und eine solide Ausbildung. Drei seiner vier Azubis seien inzwischen Gesellen und zwei nehmen als Innungssieger am Landeswettbewerb teil.

Viele junge Besucher beim Wahlkampftermin

Die bisherigen fünf Stationen der Wahlkampf-Tour von Mast seien gut gelaufen, berichtet Wahlkampfleiter Ralf Lauer. In Pforzheim seien auffällig viele junge Leute zur Veranstaltung gekommen. Themen, die die Besucher umtreiben, seien Rente, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, hat Lauer festgestellt.

Weitere Themenschwerpunkte bilden Standortsicherung, Handwerk und soziale Gerechtigkeit. Der lockere Rahmen komme an und führe dazu, dass die Gäste am Bierwagen mit Katja Mast ins Gespräch kommen. Die Wahlkampftour soll Mitte August weiter gehen.

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