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Mehr beteiligen

Jugendliche sollen künftig in Remchingen mitreden dürfen

Remchingen will im nächsten Jahr den Achter-Rat an den Start bringen. Das Projekt ist bislang im Enzkreis einzigartig.

Ziehen an einem Strang: Britta Hoffmann, Michaela Ungerer, Udo Wenzl und Carolin Stelzner (von links) sind vom Konzept des Achter-Rats überzeugt.
Ziehen an einem Strang: Britta Hoffmann, Michaela Ungerer, Udo Wenzl und Carolin Stelzner (von links) sind vom Konzept des Achter-Rats überzeugt. Foto: Nico Roller

Politische Bildung und Jugendbeteiligung miteinander verknüpfen und damit einen weiteren großen Schritt in Richtung kinderfreundliche Kommune gehen will man in Remchingen. Gefördert von der Jugendstiftung soll deswegen im kommenden Jahr der „Achter-Rat“ umgesetzt werden: Ein Konzept, das Udo Wenzl mitentwickelt hat.

„Jugendbeteiligung bedeutet in erster Linie, den Jugendlichen Fragen zu stellen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu artikulieren“, erklärt er. Wie das Ganze im Detail ablaufen soll, steht aktuell noch nicht fest. Aber einen groben Fahrplan gibt es schon.

Er sieht vor, dass von jeder weiterführenden Schule in der Gemeinde eine achte Klasse teilnimmt. Vier gibt es insgesamt, darunter auch die Schule am Sperlingshof. Nach einer Lerneinheit zur Kommunalpolitik sollen sich die Jugendlichen im Frühjahr zu zwei Vormittagskonferenzen in der Kulturhalle treffen.

Ideen und Verbesserungsvorschläge werden erarbeitet

In der ersten befassen sie sich intensiv mit der Gemeinde und notieren an Thementischen ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge. Am Ende sollen sie herausdestilliert haben, woran sie inhaltlich weiterarbeiten möchten.

Zum zweiten Termin werden dann Experten aus dem Gemeinderat und der Verwaltung eingeladen, die sich mit den Jugendlichen austauschen. „Dadurch sehen sie, dass sie wirklich ernst genommen werden“, sagt Wenzl.

Das Ziel ist, dass am Ende des Tages konkrete Ideen feststehen, die im Frühsommer in den Gemeinderat eingebracht werden sollen. Dessen Mitglieder beraten und entscheiden dann über die tatsächliche Umsetzung und Ausgestaltung.

Wenzl legt Wert auf eine lockere Atmosphäre und darauf, die Jugendlichen zu durchmischen, sie aus ihren Klassen und Cliquen herauszuholen.

Projekt wird in Schulen als Chance gesehen

Michaela Ungerer sagt, in den Schulen werde das Projekt als Chance gesehen, die politische Bildung voranzubringen. Und auch bei Gemeinderäten und Amtsleitern beobachtet die Remchinger Kinder- und Jugendbeauftragte eine „große Bereitschaft, etwas zu wagen“.

Inzwischen seien alle auf das Thema eingestellt, meint Ungerer, die zudem darauf verweist, dass laut Gemeindeordnung eine Verpflichtung besteht, Jugendliche an politischen Prozessen zu beteiligen.

Die Gemeinderäte seien sehr dankbar, mehr über die Interessen der Jugendlichen zu erfahren, hebt Britta Hoffmann, Leiterin des Amts für Bildung und Familie hervor: Die Erwachsenen kämen von sich aus auf die Gemeinderäte zu, wenn sie ein Anliegen hätten.

„Aber die Jugendlichen trauen sich das oft nicht.“ Dass das Projekt im Enzkreis bislang einzigartig ist, bestätigt Kreisjugendreferentin Carolin Stelzner. Sie findet es wichtig, dass junge Menschen eine Beteiligungserfahrung haben.

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