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Kurioser Diebstahl

Krippenklau in Remchingen: Wer hat das Jesuskind gestohlen?

Ein kurioser Krippenklau sorgt im Remchinger Ortsteil Wilferdingen für Empörung: Unbekannte haben das Jesuskind aus einem selbstgezimmerten Stall im Garten gestohlen. Die beiden Hobbykünstler, die mit der Krippe Besucher und Spaziergänger erfreuen, können es nicht fassen.

Die Krippe ist leer: Die Wilferdinger Familie Foemer fahndet nach ihrem Jesuskind.
Die Krippe ist leer: Die Wilferdinger Familie Foemer fahndet nach ihrem Jesuskind, das nach Silvester von Unbekannten geklaut wurde. Mit einem Zettel wollen sie die Langfinger dazu bewegen, die Puppe zurückzulegen. Foto: Julian Zachmann Foto: Julian Zachmann

Ob es in Wilferdingen etwa einen Herodes gebe, fragte der Wilferdinger Schreiner Peter Foemer seine Frau Monika, als er am 1. Januar aus dem Garten kam.

Diese schaute ihn mit verdutzten Blicken an und fragte, wie er denn darauf käme. Aus der Krippe in seinem selbstgezimmerten, mannshohen Stall in der Grünewaldstraße hatte jemand nach Silvester das Jesuskind geklaut.

Das ist uns in zehn Jahren nicht passiert.
Peter und Monika Foemer, Hobbykünstler

Um den materiellen Wert der Puppe gehe es ihnen weniger, sondern um die Sache: „So etwas macht man doch einfach nicht – schon gar nicht mit dem Jesuskind“, sind sich Foemers einig.

Bis Montag lassen sie ihre Krippen mit holzgeschnitzten Schafen, Esel, Ochsen sowie Maria-und-Josef-Figuren noch aufgebaut. Bis dahin wollen sie der oder dem unbekannten Krippendieb mit einem freundlichen Hinweis auf einem Zettel die Möglichkeit geben, das vermisste Krippen-Kind zurückzulegen. Bisher sei aber noch nichts passiert, bedauerte Monika Foemer am Freitag im Gespräch mit dieser Redaktion. Auch bei der Pforzheimer Polizei waren zu diesem Zeitpunkt auf Nachfrage keine Hinweise eingegangen.

Angezeigt hat das Ehepaar das Verschwinden der Figur nicht, weil es sich um eine einfache Puppe mit Windel handele, erklärt Monika Foemer. Ihr gehe es vielmehr darum, dass der- oder diejenige, die die Puppe mitgenommen hat, ein schlechtes Gewissen bekommt und erkennt, „dass man sowas einfach nicht macht.“

Ehepaar hat zunächst an einen Streich geglaubt

Als sie den Diebstahl am Neujahrstag entdeckten, dachte das Ehepaar zunächst an einen Streich oder eine Nacht-und-Nebel-Aktion von Betrunkenen, die die Puppe ins nächste Gebüsch geworfen haben. Aber nachdem die Puppe eine Woche später immer noch nicht wieder aufgetaucht ist, sei unklar, was wirklich dahinterstecke, sagt Foemer.

„Das ist uns in zehn Jahren nicht passiert“, stellen die beiden Hobbykünstler fest, die an der Grünewaldstraße mit einer vielfältigen weihnachtlichen Sammlung – darunter 20 Krippen – Jahr für Jahr die Blicke von Jung und Alt erfreuen. Auch die Nachbarschaft sei entrüstet über die Krippenklau, berichtet Monika Foemer.

Das dekorierte Grundstück ziehe immer viele Besucher an: Kinder aus dem benachbarten Kindergarten bestaunen in der Adventszeit die Krippen und Spaziergänger besichtigen die Schaukästen, die ganzjährig im Garten aufgebaut sind. Einen Diebstahl habe es in all den Jahren noch nicht gegeben, sagt Monika Foemer: „Es wäre schade, wenn wir deshalb die Lust an unseren Ausstellungen verlieren würden.“

Ähnlicher Fall in Berlin

In Berlin hatte kürzlich ein ähnlicher Vorfall für Aufsehen gesorgt: Unbekannte entwendeten kurz vor Weihnachten die etwa 50 Zentimeter große Jesusfigur aus der Krippe am Gendarmenmarkt.

Die Polizei bittet um Hilfe bei der Suche und veröffentlichte im Internet Fotos der Holzfigur. Bisher waren noch keine Hinweise eingegangen.

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