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Aktion für Solidarität

Lichterkette zwischen Remchingen und Keltern strahlt für Frieden in der Ukraine

360 Menschen zeigen zwischen Remchingen und Keltern ihre Solidarität für die Menschen in der Ukraine. Die Bürgermeister der Gemeinden wollen für jeden Teilnehmer Geld an eine Hilfsorganisation spenden.

Viele Familien beteiligten sich an der Lichterkettenaktion zwischen Dietenhausen und Nöttingen.
Viele Familien beteiligten sich an der Lichterketten-Aktion zwischen Remchingen und Keltern. Foto: Julian Zachmann

Hell erleuchtet war am Donnerstagabend der Radweg entlang der Landesstraße zwischen Dietenhausen und Nöttingen: Jung und Alt zündeten hunderte Lichter an, um ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden und ein starkes Zeichen für den Frieden zu setzen.

Polizeiangaben zufolge waren es 360 Menschen, die vom Dietenhausener Ortseingang bis zum Nöttinger Hochwasserrückhaltebecken eine lange Lichterkette bildeten.

Der vor zwei Tagen spontan ausgerufenen Aktion solle konkrete Hilfe folgen, betonten Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger (parteilos) und Remchingens Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Ebel: Für jeden Teilnehmer werden die Gemeinden an eine Hilfsorganisation im Kriegsgebiet spenden. Die genaue Summe werde in den nächsten Tagen bekanntgegeben.

„Auf alle Fälle soll unsere Hilfe schnell und unbürokratisch dort ankommen, wo sie gebraucht wird“, betonte Ebel, der sich wie Bochinger überwältigt vom Zuspruch der Menschen in der Region zeigte: „Ich bin dankbar für die große Solidarität.“

„Es fehlen mir die Worte und macht mich wütend, was in den vergangenen acht Tagen geschehen ist und auf was wir uns eventuell einstellen und vorbereiten müssen. Für Millionen Menschen ist nichts mehr, wie es war“, so Bochinger.

70 Jahre hätten sich die Menschen für Völkerverständigung, Frieden und einen respektvollen Umgang miteinander eingesetzt, „Und dann wird dies alles mit Füßen getreten und respektlos missachtet.“ Einem klardenkenden Menschen fehlten dabei die Worte: „Wir wollen und dürfen dies so nicht akzeptieren. Unser heller Schein darf gerne auch Licht ins Dunkle mancher dunklen Köpfe bringen.“

Die gemeindeübergreifende Demo zeige, dass Grenzen zwar einzuhalten seien, aber keine Barriere darstellten. Während er Udo Lindenbergs Friedenslied abspielte, betonte Bochinger: „Grenzen sind nicht dazu da, dass man sie gewaltsam verändert – sondern um Gemeinschaft und Zusammenhalt zu leben.“ Kerzen, Taschen-, Handy-, Stirn- und Fahrradlampen erhellten eine halbe Stunde lang den Weg, während Polizei und Freiwillige Feuerwehren für einen reibungslosen Verkehrslauf sorgten.

Für Teilnehmerinnen zählen auch kleine Zeichen der Solidarität

„Man muss doch etwas tun und kann nicht einfach zusehen“, stellten Isabelle Fischer und Ines Barbier aus Königsbach-Stein fest, „aus vielen kleinen Zeichen wird auch ein großes.“ Es sei traurig, seinen Kindern erklären zu müssen, was ein Krieg ist, verdeutlichte eine Mutter, während ihr Sohn unermüdlich ein selbstgemaltes Bild mit Taube in die Höhe hielt.

„Hoffentlich bleibt es beim Erklären“, bangte ihre Nachbarin. „Jetzt sehen wir unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt und müssen uns umso stärker für Frieden einsetzen“, verdeutlichte Katharina Vetter von der 2019 gegründeten Kelterner Gruppe „sunday4peace“.

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