„Zwar hilft uns heute die Thermik nicht, unsere Segelflieger möglichst lange und hoch in der Luft zu halten – dafür freuen wir uns umso mehr über die Gemeinschaft am Boden“, brachte Hans-Peter Gartner von der Modellflug-Gemeinschaft Remchingen die Freude über das lange geplante, aber wegen Corona verschobene Event zum Ausdruck.
Drei Tage lang trafen sich die mit Campingwagen zum Schlepp-Treffen aus ganz Baden-Württemberg, der Pfalz und Österreich angereisten befreundeten Piloten auf dem Fluggelände zwischen Sperlingshof und Wilferdingen. So wie abends am Lagerfeuer oder am Sonntagmittag um den mobilen Ofen der Pfinztäler Pizzeria „Sette Colli“ zählte auch auf der Startbahn das Miteinander: Beim Schleppen zieht ein PS-starker, benzinbetriebener Schlepper an einer langen Leine die bis zu 25 Kilogramm schweren Segelflieger in luftige Höhe, um sie dort auszuklinken.
„Das ist Nostalgie pur“, stellte Bernd Liebl aus Pfinztal fest, als ihm Domenic Gartner seinen „Sperber Junior“ mit über fünf Metern Spannweite auf 485 Meter Höhe brachte und ihn Liebl mit der Fernbedienung und scharfem Blick fortan selbst kunstvoll durch die Luft bewegte – wie die Pilotin Hanna Reitsch im Jahr 1936 das Originalflugzeug.
Hoffnung auf regelmäßige Modellflug-Feste
Liebl hat es vor gut 35 Jahren nachgebaut: „Immer, wenn ich auf die Anlage rauskomme, ist bei mir die Kindheit wieder da und die Erinnerungen, wie ich mit dem Leiterwägelchen und meinen Flugzeugen von Wilferdingen hier rausgelaufen bin“, erinnert er sich an die Jugendgruppe der MGR, die heute noch aktiv ist. „Wir freuen uns, dass wir endlich mal wieder Gäste im Freien begrüßen durften und hoffen, dass wir uns bald wieder regelmäßig treffen und Feste feiern können“, blickten der Vorsitzende Pascal D‘Abramo und sein Stellvertreter Christian Krecker zuversichtlich aufs kommende Jahr.