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Keine Einstimmigkeit im Gemeinderat

Remchinger Wochenmarkt könnte bereits im Juni starten

Remchingens Bürgermeister Prayon bat den Gemeinderat, das Projekt nicht madig zu machen. Am Ende stimmten die Mitglieder nach heftiger Diskussion dann doch für einen Wochenmarkt an der Kulturhalle.

Mehrheitlich grünes Licht für einen Wochenmarkt an der Neuen Ortsmitte gab der Remchinger Gemeinderat nach längerer Diskussion.
Mehrheitlich grünes Licht für einen Wochenmarkt an der Neuen Ortsmitte gab der Remchinger Gemeinderat nach längerer Diskussion. Foto: Julian Zachmann

Für Wirbel gesorgt hatte die Diskussion um einen Remchinger Wochenmarkt samstagvormittags an der Neuen Ortsmitte zwischen Rathausneubau und Kulturhalle. Nachdem die Gemeinderäte im April zunächst um weiteren Klärungsbedarf gebeten hatten, gaben sie nun mit dem Beschluss der Marktordnung.

Durch zwölf Ja-Stimmen, bei drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen, grünes Licht für einen Markt. Er könnte, aktuellen Planungen zufolge, bereits am 5. Juni starten. „Wir probieren es einfach – ohne großes Risiko“, unterstrich Dieter Walch (CDU).

Wollen die Anbieter überhaupt einen Markt?

Nachdem die bisherige Diskussion stark geprägt gewesen sei von der Anbieterseite – viele heimische Erzeuger hatten signalisiert, dass sie mit ihren etablierten Vermarktungswegen zufrieden seien – wollte die CDU-Fraktion mit einer Online-Umfrage die Akzeptanz auf der Nachfrageseite herausfinden.

Von 589 Stimmen, davon 543 aus Remchingen, hätten 85 Prozent für und 15 Prozent gegen einen Wochenmarkt gestimmt. „Bei so einer Zustimmung der Bevölkerung kommen wir an einem Wochenmarkt nicht vorbei“, unterstrich Walch, „Ohne dabei die hervorragende Struktur unserer Hofläden zu gefährden.“

SPD fragt: Warum gibt es keine Standgebühren?

Markus Gartner (Freie Wählervereinigung) bemerkte, dass die Umfrage jedoch nicht belastbar sei, wie er selbst durch Ausprobieren festgestellt hatte: „Zehn der Stimmen sind alleine von mir.“ Andreas Beier (SPD), der stattdessen für einen regelmäßigen Abendmarkt plädiert hatte, fühle sich ohne konkrete Zahlen oder Informationen über die geplanten Marktbeschicker nach wie vor unwohl.

Er könne nicht nachvollziehen, warum auf dem Markt keine Standgebühren erhoben werden sollen, während die örtlichen Unternehmen Steuern zahlen: „Ich nicht gegen einen Markt, aber wir hätten das Format besser planen sollen.“

Bürgermeister bittet: Projekt nicht madig machen

Auch Martin Rothweiler (FWV) der selbst Marktstände betreibt, unterstrich, dass die Annahmen, das Kulturhallenteam könne mit geringem Mehraufwand die Koordination übernehmen und der Markt bei Kollision mit größeren Veranstaltungen kurzerhand abgesagt werden, zu kurz gedacht seien: „Das Ganze läuft mir hier zu einfach ab.“

„Ich bin gewählt, um Remchingen voran zu bringen. Jeder, der mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen, anstatt das Projekt von vorneherein madig zu machen“, kommentierte Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon. Er zeigte sich verwundert über den Zungenschlag in der Debatte.

Dabei gelte es, den Einzelhandel vor Ort zu retten, bevor ihm der Onlinehandel das Wasser abgrabe und das Einkaufen in der gesamten Gemeinde durch den Markt weiter attraktiv zu machen. Till Siegenthaler (Grüne) bat, regionale und Bio-Produkte im Warenangebot zu bevorzugen.

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