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Heiko Genthner analysiert Wahlsieg

Rückenwind für den Amtsinhaber in Königsbach-Stein

Heiko Genthner hat den zweiten Wahlgang bei der Bürgermeisterwahl in Königsbach-Stein deutlich gegen Herausforderer Rolf Engelmann gewonnen. Jetzt ist wieder Ruhe in der Gemeinde - da sind beide Kandidaten froh.

Bürgermeister Heiko Genthner in seiner Ansprache bei der Bürgermeisterwahl in Königsbach-Stein
Will nach der Wahl wieder Ruhe in den Ort bringen: Bürgermeister Heiko Genthner (rechts) in seiner Rede nach der Wiederwahl. Foto: Nico Roller

2.566 Stimmen (56,9 Prozent) für Genthner und 1.922 (42,7 Prozent) für Engelmann. So deutlich fiel die Stichwahl aus. Im Ortsteil Königsbach kam der Amtsinhaber sogar auf fast 58 Prozent und bei den Briefwählern auf 57,2 Prozent. Insgesamt holte Genthner 406 Stimmen mehr als im ersten Wahlgang, während Engelmann 57 Stimmen weniger gewann. Auch die Wahlbeteiligung stieg von 53,2 auf 54,9 Prozent - 134 Bürger mehr gingen im Vergleich zum Sonntag vor zwei Wochen zur Wahl.

Als das Ergebnis am Sonntag um 20 Uhr feststand, dankte der trotz Maske sichtlich gerührte Bürgermeister Genthner den Wählern für ihr Vertrauen. Über die 1.922 Wähler, die für Engelmann gestimmt haben, sagte er: „Ich konnte noch nicht alle überzeugen, das ist mir bewusst, aber ich möchte ein Bürgermeister für alle sein.” Er hoffe dennoch, dass alle gemeinsam in den kommenden acht Jahren die Geschicke in der Gemeinde gestalten können. Er freue sich über das deutliche Ergebnis und die erhöhte Wahlbeteiligung, sagte der Rathauschef am Tag nach der Wahl. Ideen und Anregungen für Veränderungen habe er in vielen Gesprächen aufgenommen. „Ich hoffe, dass wir zu einem respektvollen Umgang zurückkehren können. Gemeinsam können wir viel für die Gemeinde erreichen”, betonte der 55-Jährige, der mit seiner Familie in Eisingen lebt.

Die Anspannung und Belastung fallen weg
Rolf Engelmann, Bürgermeisterkandidat

Den Wahlsieg hat Bürgermeister Genthner mit Freunde und Familie in einer Gaststätte gefeiert und anschließend zuhause noch Glückwünsche beantwortet. Am Montag nach der Wahl gab es im Rathaus einiges zu regeln und am Nachmittag stand die Kreistagssitzung in der Remchinger Kulturhalle an, so Genthner, der in der CDU-Fraktion des Kreistags sitzt. Als einer der ersten Amtshandlungen seiner zweiten Amtszeit, die am 1. September beginnt, will er ausloten, wo in der Gemeinde weitere Sitzbänke aufgestellt werden können. Langfristig stehen große Projekte wie das Gemeindeentwicklungskonzept an.

Ich möchte ein Bürgermeister für alle sein
Bürgermeister Heiko Genthner

Er habe sieben Wochen gekämpft und sei schon enttäuscht, sagte Mitbewerber Rolf Engelmann am Tag nach der Wahl über sein Abschneiden. „Ich bin angetreten, um eine Veränderung zu schaffen, das ist mir aber nicht gelungen. Aber die Anspannung und die Belastung fallen weg.” Er gratulierte Heiko Genthner und wünschte ihm, dass er auch die Wähler mitnimmt, die nicht für ihn gestimmt hatten und die sich gewünscht hatten, „dass ein anderer Politikstil Einzug hält”. Engelmann hofft, dass sich nach der Wahl die Gräben zwischen den beiden großen Lagern wieder schließen. In der Lokalpolitik wird der 54-Jährige, der in Königsbach lebt, weiter mitmischen: als Vorsitzender der Grünen Gemeinderatsfraktion.

Mit Angriffen auf Genthner nichts zu tun gehabt

Er habe einen „fairen Wahlkampf” geführt, sagt Engelmann. Mit den Angriffen auf Genthner während des Wahlkampfes habe er nichts zu tun gehabt, auch wenn ihm das zugeschrieben worden sei. Er habe sich auch zurückgehalten, als der Bürgermeister in der Woche vor der Wahl per Pressemitteilung in seine Richtung „geschossen” habe. „Das war aufgebauscht und künstlich dramatisiert”.

Rolf Engelmann (rechts) mit Bürgermeister Heiko Genthner.
Herausforderer Rolf Engelmann (rechts) zeigte sich nach der Wahl enttäuscht über sein Abschneiden. Foto: Nico Roller

Den Wahlabend hat Engelmann mit „seinen Unterstützern” beim Grillen ausklingen lassen und dabei die Wahl Revue passieren lassen. „Es war kein trauriger Abend”, so Diplom-Betriebswirt Engelmann.

Wilhelm Bräuer sieht Rücken von Bürgermeister Genthner gestärkt

Wilhelm Bräuer, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses, der das Ergebnis verkündete, hält das deutliche Votum für den Amtsinhaber für notwendig, um Genthner für dessen zweite Amtszeit den Rücken zu stärken. „Nach dem intensiven Wahlkampf hoffe ich, dass wieder Ruhe in die Gemeinde einkehrt”, so Bräuer.

Wilhelm Bräuer gratuliert Heiko Genthner zum Wahlsieg.
Wilhelm Bräuer gratulierte Heiko Genthner zum Wahlsieg. Bräuer hofft, dass nach dem turbulenten Wahlkampf wieder Ruhe in den Ort einkehrt. Foto: Nico Roller

Ratsfraktionen gratulieren Genthner

Thomas Kaucher (Freie Wähler) gratuliert Heiko Genthner zu seiner Wiederwahl und sagt: „Wir hatten jetzt ein deutlicheres Ergebnis als im ersten Wahlgang. Aber die Aufgaben werden bleiben.“ Jetzt müsse mehr Kommunikation erfolgen und es müsse mehr Eingehen auf die Bürger geben. Der Gemeinderat müsse an vorderster Front in alle Planungen mit einbezogen sein.

„Herzlichste Glückwünsche für Herrn Genthner zur Wiederwahl“ kommen auch von Sascha Felipe Hottinger (CDU): „Wir freuen uns,dass nach einigen turbulenten Wochen ein verhältnismäßig deutliches Wahlergebnis erzielt wurde.“ Man hoffe, dass damit ein solides Fundament geschaffen werden könne, um eine gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Gemeinderat und allen weiteren Beteiligten zu realisieren.

„Herzlichen Glückwunsch an Herrn Genthner und meinen absoluten Respekt an Herrn Engelmann, dass er sich dieser Kandidatur gestellt hat“, sagt Sascha Leonhard (FDP) und fügt hinzu: „Ich bin guten Mutes und bester Hoffnung, dass die Arbeit mit Herrn Genthner noch konstruktiver wird als in der Vergangenheit und, dass künftig alle Parteien und alle Beteiligte die doch entstandenen Gräben gemeinsam bereinigen und Königsbach-Stein in den Vordergrund stellen.“

Linda Bahlo (Grüne) sagt, für ihre Fraktion sei der Wahlausgang erstaunlich. „Wir hätten mit einem anderen Ergebnis gerechnet.“ Sie könne sich nicht erklären, woher der Stimmenzuwachs für Genthner plötzlich gekommen sei. Die hohe Wahlbeteiligung hält Bahlo grundsätzlich für erfreulich. Wolfgang Ruthardt (SPD) wollte sich am Wahlabend auf Nachfrage nicht zum Wahlergebnis äußern.

Mitarbeit: Nico Roller

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