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Gericht

Mord an Simon Paulus: Hauptangeklagter spricht von undichter Stelle bei der Polizei

Der 30-jährige Hauptangeklagte im Mordfall Simon Paulus hat bei einer erneuten Einlassung vor dem Landgericht Karlsruhe zum wiederholten Male seine Unschuld beteuert. Zudem belastete er den 42-jährigen mitangeklagten Kampfsportlehrer und dessen frühere Freundin, eine Kommissarin bei der Kriminalpolizei Karlsruhe, schwer.

Der 30-jährige Hauptangeklagte im Mordfall Simon Paulus hat bei einer erneuten Einlassung vor dem Landgericht Karlsruhe zum wiederholten Male seine Unschuld beteuert. Zudem belastete er den 42-jährigen mitangeklagten Kampfsportlehrer und dessen frühere Freundin, eine Kommissarin bei der Kriminalpolizei Karlsruhe, schwer.
Der 30-jährige Hauptangeklagte im Mordfall Simon Paulus hat bei einer erneuten Einlassung vor dem Landgericht Karlsruhe zum wiederholten Male seine Unschuld beteuert. Zudem belastete er den 42-jährigen mitangeklagten Kampfsportlehrer und dessen frühere Freundin, eine Kommissarin bei der Kriminalpolizei Karlsruhe, schwer. Foto: Gress (Archiv)
Von unserem Mitarbeiter Ekart Kinkel

Laut Aussage des 30-Jährigen, der am Freitag die Nachfragen des Gerichts in einer vorbereiteten Stellungnahme beantwortete, habe der 42-Jährige den Büchsenmachermeister nach einem Streit über ein geplantes Waffengeschäft getötet.

Zunächst hätten sich die drei Männer in der Wohnung von Paulus befunden. Als der 42-Jährige und der Getötete nach draußen gingen, habe er zunächst gezögert und sei im Haus geblieben. Als er zum Schlichten des Streits nach draußen kam, sei Simon Paulus schon tot auf der Terrasse gelegen.

Anschließend habe er gemeinsam mit dem 42-Jährigen Leiche und Waffen in sein Auto gepackt, sagte der 30-Jährige. Die Leiche habe er noch in derselben Nacht gemeinsam mit dem 27 Jahre alten Mitangeklagten im Wald vergraben.

Mitangeklagter soll von Waffengeschäften von Simon Paulus erzählt haben

Der 42-Jährige habe ihm vorher unmissverständlich aufgetragen, die Leiche schnellstmöglich und mindestens einen Meter tief zu vergraben. Die Waffen wurden zunächst in einer Garage, dann im Fitnessclub versteckt. Was der 42-Jährige anschließend mit den Waffen gemacht habe, wisse er nicht, betonte der Hauptangeklagte.

Den Kontakt zwischen dem 42-Jährigen und Paulus habe er bei den zahlreichen Gesprächen im Fitnessclub vermittelt. Nach der Aussage des 30-Jährigen wollte der 42-Jährige Waffen für seine „Jungs in München“ besorgen. Er selbst habe bis 2017 in Pforzheim neben Paulus gelebt und immer wieder von Waffengeschäften seines ehemaligen Nachbarn berichtet, sagte der 30-Jährige.

Hauptangeklagter: Kriminalkommissarin versorgte ihren Freund mit Informationen

In den Wochen nach der Tat habe ihn der 42-Jährige immer wieder mit Informationen zu den Ermittlungen versorgt, sagte der 30-Jährige. Diese habe der Kampfsportlehrer von seiner damaligen Freundin, einer Kommissarin bei der Kriminalpolizei Karlsruhe, erhalten.

So habe er bereits kurz nach Abgabe seiner DNA-Probe erfahren, dass Spuren von ihm in der Wohnung des Opfers gefunden wurden. Der 42-Jährige habe ihm daraufhin gesagt, dass er nun abgehört und sicherlich bald verhaftet werde. Deshalb solle er besser das Land verlassen.

Weil er Simon Paulus nicht getötet habe, sei er nicht geflüchtet, betonte der 30-Jährige. Erst später sei ihm klar geworden, dass der 42-Jährige und seine Freundin dadurch nur den Verdacht auf ihn lenken wollten.

Allzu viel Glauben schenkte die Strafkammer den Ausführungen des Hauptangeklagten offenbar nicht, denn der Haftbefehl gegen den 42-Jährigen wurde nicht wieder in Kraft gesetzt – der mehrfach vorbestrafte Kampfportlehrer verlies den Schwurgerichtsaal als freier Mann.

Mitangeklagter möchte Stellung nehmen

Für den nächsten Verhandlungstag am 27. August hat der Verteidiger des 42-Jährigen eine Stellungnahme zu den Vorwürfen angekündigt. Außerdem soll der psychologische Sachverständige sein Gutachten über den 30-Jährigen vortragen.

In der Woche ab 9. September sind noch einmal fünf Verhandlungstage terminiert. Wenn keine weiteren Zeugen mehr gehört werden müssen und keine Anträge gestellt werden, will Schmidt das Verfahren danach abschließen

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