Dramatische Stunden für ein altes Tier, und eine herausfordernde Rettung für die Einsatzkräfte: Am Montag musste ein völlig entkräftetes Pferd aus dem Bach bei der Mettenbacher Mühle in Sternenfels-Diefenbach geborgen werden. Es steckte offenbar schon stundenlang im Schlamm fest.
Wie lange das Pferd genau kämpfen musste, weiß keiner. Auch wie es in den Bach kam, ist unbekannt. Womöglich lag es schon die ganze Nacht im Bach und versuchte vergeblich, sich selbst zu befreien, so wurde vor Ort vermutet. Erst als der Hund der Pferdepflegerin der Mettenbacher Mühle immer wieder bellte, wurde die Frau aufmerksam und entdeckt das Tier. Auf der Koppel der Mühle werden etwa zwei Dutzend Pferde versorgt.
Der Bauch war schon ganz schlammbedeckt.Marcus Härter, Einsatzleiter Feuerwehr Sternenfels-Diefenbach
Um 10.15 Uhr ging der Notruf bei der Integrierten Leitstelle in Pforzheim ein. Alle zwölf Kameraden der Feuerwehr Sternenfels waren bald vor Ort. Einsatzleiter Marcus Härter beschreibt den Anblick, der sich ihm bot: „Das Pferd lag auf der Seite. Der Bauch war schon ganz schlammbedeckt. Der Kopf ragte nach oben heraus, sodass es im Bach noch Luft bekam. Es war kräftemäßig schon ziemlich am Ende.“
Die Lage war so kompliziert, dass man sich entschied, die Feuerwehr Pforzheim nachzualarmieren. Dort gibt es ein spezielles Rettungsset mit einem Kran. Am Ende sorgte aber ein anderes Fahrzeug für die Rettung. Ein Subunternehmen der Deutschen Bahn war nebenan mit Arbeiten an den Schienen beschäftigt. Ein dort eingesetzter Radlader mit Kranarm kam zur Hilfe.
Ein Tierarzt, der von der Feuerwehr ebenfalls verständigt wurde, beruhigte das Pferd mit einer Narkosespritze. Dann wurde es mit dem Kran aus dem Bach gehoben. Die Rettung selbst dauerte eine halbe Stunde, der ganze Einsatz zog sich über vier Stunden.
Mit circa 25 Jahren ist das Tier im höheren Pferdealter. Es bekam nach der Rettung Infusionen und stand bald wieder auf eigenen Beinen. Es wurde in den Stall gebracht, wo es jetzt weiter versorgt wird. „Es wird sich gut erholen“, zeigt man sich bei der Polizei-Pressestelle auf Nachfrage zuversichtlich.