Rund 2.000 Impfdosen sind am Samstag in der Straubenhardthalle verimpft worden, davon etwa 150 an Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Für sie hatte das Organisationsteam rund um Paul Czierkes und die Macher des Happiness-Festivals extra einen Zeitslot am späteren Nachmittag reserviert. Die Resonanz darauf war groß: Als die Erwachsenen quasi durch waren, gehörte die Halle alleine den Jüngsten.
„Kinder kennen Impfungen viel besser, als die meisten Erwachsenen“, erklärt Impfarzt Joshua Glassmann in diesem Kontext. Sie haben oftmals schon mehrere Impfungen bekommen – allerdings gegen Krankheiten wie Tetanus, „eine Krankheit, die kein Kind versteht“.
Bei Covid-19 sieht das schon wieder ganz anders aus. „Corona kennt jedes Kind“, weiß er. „Es bestimmt seit fast zwei Jahren ihr Leben.“ Sie werden getestet und waren mit Lockdowns konfrontiert.
Weg zur Normalität
„Sie haben also eine ganz andere Beziehung zu der Krankheit“, bemerkt Glassmann. Die meisten haben deshalb auch verstanden, dass die Impfung der Weg raus ist, der Weg zurück zur Normalität, und sind bereit, das Angebot anzunehmen.
Was Glassmann im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt, bestätigt sich schon wenige Minuten später, als die Impfstraßen in der Mitte der Halle für die Kinder geöffnet sind, während an den Seiten noch die letzten Impfungen für Erwachsene laufen.
150 Kinder waren vorab schon angemeldet. Viele waren auch schon etwas früher da. Entsprechend schnell füllte sich die Halle im Wartebereich mit Kindern, die mit den Eltern gekommen sind. Ein Einhorn begrüßte sie vorne und auch das Impfzelt selbst war kindgerecht dekoriert mit Sternen und Luftballons.
Darum gekümmert hat sich Evelin Eidner. Auch für sie war es die erste größere Impfaktion, die sie für Kinder in diesem Alter begleitet hat.
Einfühlsamer Umgang des Impfteams
„Wir wollten eine bestmögliche Atmosphäre für sie schaffen“, erzählt sie. Den Kindern sollte direkt die Angst genommen werden, sofern sie eine solche überhaupt hatten.
Die ersten Impflinge machten eher den gegenteiligen Eindruck. Nicht zuletzt bestärkt durch ihre Eltern, die auch beim Impfen an ihrer Seite waren, sowie dem einfühlsamen Umgang des Impfteams, holten sie sich den Piks ab. Dafür wurden sie am Ende natürlich belohnt: Es gab nicht nur Süßigkeiten, sondern auch noch ein Tapferkeitszertifikat für jeden obendrauf.
„Wir sind die ersten im Enzkreis, die das so machen“, erklärt Paul Czerkies, der die Aktion in Straubenhardt maßgeblich organisiert hat. Insgesamt ist er zufrieden mit dem Verlauf in Straubenhardt: nicht erst am Nachmittag, den ganzen Tag über lief alles reibungslos.
„Möglichst gut und schnell“ sollten die Impfungen stattfinden. Das ist gelungen, so Czerkies – sowohl bei den Jüngsten als auch bei den Älteren. Und das selbst dann, als das Team in der ersten Stunde besonders gefordert war.
Dafür waren eigentlich nur 140 Termine vergeben; über 400 Menschen, die sich impfen lassen wollten, waren aber schon da. Probleme hat es trotzdem keine gegeben. Dafür haben nicht zuletzt die etwa zwanzig Helfer gesorgt. Und auch sonst sei die Stimmung an diesem Tag entspannt gewesen, versichert Bereitschaftsleiter Patrick Anthoni vom DRK.