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Tierschützer erzürnt

Verletzte Kuh sich selbst überlassen: Peta erstattet Strafanzeige gegen Landwirt aus Straubenhardt

In den Exkrementen liegend und von Fliegenlarven befallen: Weil er eine Kuh sich selbst überlassen haben soll, bis sie eingeschläfert werden musste, erstattet die Tierschutzorganisation Peta nun Anzeige gegen einen Landwirt aus dem Enzkreis.

Ein Schild mit der Aufschrift „Polizei“ hängt an einem Polizeipräsidium.
Auf eine Anzeige muss sich nun ein Landwirt aus dem Enzkreis einstellen. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild

Wegen Vernachlässigung einer verletzten Kuh und somit wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz hat die Organisation People for the Ethical Treatment of Animals (Peta) am Mittwoch Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen einen Landwirt aus Straubenhardt gestellt.

„Vergangene Woche informierten Whistleblower die Tierschutzorganisation über eine Kuh, die inmitten ihrer Exkremente etwa drei Wochen lang größtenteils unversorgt sich selbst überlassen wurde. Aufnahmen zeigen das Tier mit Wunden an den Vorderbeinen, worin sich bereits Fliegenlarven ausbreiteten“, so die gemeinnützige Organisation in einer Mitteilung.

Unverzüglich habe man dem Veterinäramt Enzkreis die Missstände gemeldet. „Die Behörde kontrollierte den Mastbetrieb zeitnah und veranlasste, dass die Kuh eingeschläfert wird. Zudem wurden weitere Maßnahmen auf dem Hof ergriffen“, berichtete Peta.

Ein solcher Mensch sollte keine Tiere halten dürfen.
Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin bei Peta Deutschland.

Die Tierschutzorganisation fordere nun eine empfindliche Strafe sowie ein Tierhalteverbot für den Verantwortlichen. „Eine offensichtlich verletzte und schwache Kuh, die schutzlos in ihren Ausscheidungen liegen muss, sich selbst zu überlassen, bis sich sogar Fliegenmaden in ihren Wunden ausbreiten, ist ein grober Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Ein solcher Mensch sollte keine Tiere halten dürfen“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin bei Peta Deutschland.

Einer Augenzeugin zufolge habe die Kuh vergeblich immer wieder versucht, aufzustehen, wobei sie sich vermutlich die Abschürfungen und Wunden an den Beinen zuzog.

„Menschen aus der Nachbarschaft kamen dem Tier wiederholt zu Hilfe und versorgten es mit Wasser und etwas Nahrung. Die Beobachterin berichtete zudem, dass am Tag nach der Kontrolle des Betriebs durch das Veterinäramt ein weiteres sehr abgemagertes Rind von einem Tierarzt notgetötet werden musste“, so der Bericht der Tierschützer.

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