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Weniger Müll ist das Ziel

Mobiler Unverpacktladen geht rund um Straubenhardt auf Tour

Einkaufen, ohne einen Berg Verpackungsmüll zu verursachen, das geht in Unverpacktläden. Ingemar Tennigkeit will das Angebot nun mit einem Verkaufswagen in die Dörfer rund um Straubenhardt bringen.

Mit ihrem Unverpackt-Laden auf vier Rädern wird Ingemar Tennigkeit ab Juli in Straubenhardt und Umgebung unterwegs sein.
Wagen statt Laden: Mit ihren unverpackten Waren wird Ingemar Tennigkeit ab Juli in Straubenhardt und Umgebung unterwegs sein. Foto: Ingemar Tennigkeit

Lebensmittel einkaufen ohne gleichzeitig noch eine Menge Verpackungen mit nachhause zu tragen? Das geht in Unverpacktläden, die jedoch meist nur in Städten zu finden sind.

Ingemar Tennigkeit will ein solches Angebot jetzt auch in Straubenhardt und den Nachbarorten an den Start bringen, denn auch die Bewohner auf dem Land haben Interesse daran, nachhaltig und unverpackt einzukaufen und auch nur in den Mengen, die wirklich benötigt werden. Da ist sie sich sicher.

Unverpackt-Verkaufswagen soll im Juli starten

Seit etwa einem Jahr plant die Straubenhardterin ihr Projekt und jetzt ist es so weit: Ab Juli will sie mit dem Verkaufswagen „Wiegelust – unverpackt einkaufen“ durchstarten. „Ich wollte ursprünglich einen stationären Unverpackt-Laden eröffnen, es war jedoch schwierig, eine geeignete Immobilie zu finden. Daher habe ich mich für einen Verkaufswagen entschieden“, erzählt die 33-jährige gelernte Raumausstatterin, die mit ihrer Familie seit vielen Jahren im Straubenhardter Ortsteil Conweiler wohnt.

Der Wagen steht schon vor der Tür, ist fertig ausgebaut und hat schon für den gleichen Zweck gedient. Auf die Idee sei sie während ihrer Elternzeit gekommen. „Es hat sich so ergeben, dass ich immer mehr darauf geachtet habe, verpackungsfrei einzukaufen, ich bin mehr auf Märkte gegangen und auch mehr Richtung Bioprodukte“.

Außerdem habe sie sich dazu entschlossen, nach der Elternzeit eine neue berufliche Richtung einzuschlagen. Die Lebensmittelbranche sei zwar Neuland für sie, aber mit Kunden habe sie Erfahrung, denn als Raumausstatterin sei sie nicht nur im Atelier, sondern auch viel im Verkauf tätig gewesen. „Der Kontakt mit Kunden und Kasse ist mir nicht fremd“, erklärt sie. Den Verkaufswagen will sie allein umtreiben, aber ihr Mann Willy unterstütze sie im Hintergrund.

Nudel, Müsli, Tee und Kaffee aus dem Spender

Im Sortiment sind haltbare Lebensmittel beispielsweise Nudeln, Müsli, Getreidesorten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Trockenfrüchte, Gewürze, Knabbersachen oder auch Tee und Kaffee. Die Produkte sind weitestgehend biozertifiziert, nachhaltig und fair gehandelt. Die Waren werden aus den Spendern, sogenannten „Food Bins“, in der gewünschten Menge in die Gefäße, die die Kunden mitbringen, abgefüllt.

Viel Recherche sei notwendig gewesen, um die richtigen Lieferanten für ihr Sortiment zu finden und Kontakte zu knüpfen. Informationen habe sie auch beim Unverpackt-Verband bekommen und etliche Unverpacktläden habe sie auch besucht.

Zu den Lieferanten werde beispielsweise die Mühle Beck in Keltern, die Pforzheimer Kaffeerösterei und Teigwaren Jeremias aus Birkenfeld gehören. Sie sei auch im Gespräch mit verschiedenen Seifenherstellern aus dem Enzkreis. Was sie nicht regional bekommt, will sie durch Großhändler aus ganz Deutschland auffüllen lassen.

Unverpackt-Wagen bietet auch Drogerieartikel an

In der Wiegelust gibt es nicht nur Lebensmittel sondern auch Drogerieartikel. Zahnpasta wird dann nicht in der Tube, sondern in Pfandgläsern verkauft. Diese Behälter kann man dann wieder zurückgeben.

Putz- und Reinigungsmittel werden in mitgebrachte Behälter der Kundschaft abgefüllt. Die Verkaufstour ist in Arbeit. Über ein Crowdfunding organisierte sie Standplätze in Straubenhardt und Umgebung bei Firmen oder auf privaten Grundstücken. Daraus werde sich dann der Wochenplan ergeben, so Tennigkeit.

Die Tour des Verkaufswagens will sie bekannt machen über die sozialen Medien sowie über die eigene Website. Für Firmen, die ihr eine Standfläche zur Verfügung stellen, macht sie im Gegenzug Werbung auf ihrer Internetseite. Über das Crowdfunding soll auch Geld für die erste Warenausstattung und das Kassensystem aufgebracht werden.

Mit einigen Firmen sei sie im Gespräch und für drei Wochentage habe sie schon Plätze gefunden, wo der Wagen jeweils für zwei bis drei Stunden stehen werde. Auch auf den Wochenmärkten in Spielberg, Waldbronn und Neuenbürg will sie ihre unverpackten Waren anbieten.

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