Skip to main content

Sitzung in Straubenhardt

Regionalverband Nordschwarzwald: Knappe Mehrheit für Sascha Klein als Verbandsdirektor

Die Vollversammlung des Regionalverbands Nordschwarzwald gibt dem Diplom-Geographen Sascha Klein grünes Licht. Ein erster Anlauf mit einem anderen Kandidaten war überraschend nach hinten losgegangen.

Zwei Männer, einer mit Blumenstrauß
Gratulation zur Wahl als neuer Verbandsdirektor für Sascha Klein (links) durch den Verbandsvorsitzenden Klaus Mack bei der Vollversammlung in der Turn- und Festahalle Feldrennach Foto: Jürgen Peche

Mit denkbar knapper Mehrheit hat die Vollversammlung des Regionalverbands Nordschwarzwald den 44-jährigen Diplom-Geographen Sascha Klein zum neuen Verbandsdirektor gewählt.

Klein war der einzige Bewerber, nachdem der vom Ältestenrat aus ursprünglich acht Bewerbern ausgewählte weitere Kandidat kurzfristig absprang. Von den 43 abgegebenen Stimmen konnte Klein 23 auf sich vereinen – bei 15 Gegenstimmen und fünf Enthaltungen.

Klein, der jetzt schon beim Regionalverband als Fachmann für erneuerbare Energien und Leiter des Kompetenzzentrums Windenergie tätig ist, gilt als sehr fachkompetent. Gute Voraussetzungen für die Entwicklung des Teilregionalplans Erneuerbare Energien. Dieser muss unter hohem zeitlichen Druck bis Ende 2023 an die neue Bundesgesetzgebung angepasst werden.

Klein traut sich „sportliches Vorhaben“ zu

Für die Region Nordschwarzwald hat dies die Ausweisung von Vorrangflächen von 1,8 Prozent der Gesamtfläche für die Windkraft und weiteren 0,2 Prozent für Freiflächen-Photovoltaik zur Folge.

Ein „sportliches Vorhaben“, das sich Klein aber durchaus zutraut, wie er in seiner Bewerbungsrede betonte. Ein gutes Standing hat er jedenfalls in Stuttgart schon, wo er Mitglied der Taskforce der Landesregierung bei der Energiewende ist.

Ein wenig Pech mit der Neubesetzung des Direktorenpostens hatte der Regionalverband schon: Nachdem Vorgänger Matthias Proske seine neue Stelle als Verbandsdirektor des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein zum 1. April dieses Jahres angetreten hatte, wurde „zügig neu ausgeschrieben“, so Verbandsvorsitzender Klaus Mack (CDU).

Verbandsdirektor will mit seiner Arbeit überzeugen

Der dann gewählte Kandidat sprang aus persönlichen Gründen kurz vor Dienstantritt wieder ab. Also begann die Prozedur von Neuem – nun mit einem erfolgreichen, wenn auch knappen Ausgang. Die ihn nicht gewählt haben, will Klein durch seine Arbeit überzeugen, sagte der neue Verbandsdirektor.

Die Zufriedenheit der Bürgermeister und Kreisräte in der Vollversammlung hängt auch davon ab, inwiefern er sein Versprechen zu enger Zusammenarbeit mit den Kommunen einhalten kann.

„Gemeinsamkeit ist essenziell“, versicherte Klein und beschreibt den Schulterschluss mit den Gemeinden als seine „Hauptaufgabe“. Allem voran bei der Flächensicherung für erneuerbare Energien, bei der Daseinsfürsorge und dem Umgang mit dem steigenden Raumbedarf.

Wir haben einen Mangel im Überfluss.
Sascha Klein, Verbandsdirektor

„Wir haben einen Mangel im Überfluss“, formulierte Klein und meinte genug ausgewiesene Gewerbeflächen, „aber nicht an den richtigen Stellen“. Also gelte es, besser geeignete Flächen zu suchen. Einen weiteren Schwerpunkt sieht Klein im Kampf gegen die Verschlechterung der Gesundheitsfürsorge in der Fläche, dem Schwund von Ärzten und Apotheken.

Das Austarieren der Machtverhältnisse ist den Verbandsmitgliedern wichtig. So fragte Volker Schuler (FWV) den Bewerber nach den Spielräumen zwischen den Vorschriften und den Anliegen der Kommune beim Thema Grünzüge.

Solche Themen will Klein bei seinen Antrittsbesuchen in den Gemeinden klären. Joachim Wildenmann (Grüne) sorgt sich um den zu hohen Flächenverbrauch. „Zusätzliche Flächen werden nur bedarfsgerecht geplant“, verspricht Klein.

Bei der Innenverdichtung seien ihm aber die Hände gebunden. Hier würden die Dichtewerte sicher steigen. Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider (FDP) sieht die Möglichkeit der Kommunen mit den Neuregelungen bei Erneuerbaren Energien jetzt eingeschränkt. „An uns wenden sich aber die Bürger und wir müssen für Akzeptanz sorgen“, so der OB, dem die enge Verzahnung der Akteure am Herzen liegt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang