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Windpark Straubenhardt

Straubenhardter Windpark erzeugt mehr Energie, als in der Gemeinde verbraucht wird

Drehten sich laut einem Halbjahresbericht öfter als in den Vorjahren: Die Leistung der Windräder im Windpark Straubenhardt kann sich sehen lassen.

Die elf Anlagen des Windparks Straubenhardt haben im ersten Halbjahr 35.600 Megawatt Strom erzeugt.
Die elf Anlagen des Windparks Straubenhardt haben im ersten Halbjahr 35.600 Megawatt Strom erzeugt. Foto: Bernd Helbig

Zum ersten Mal tagte der Straubenhardter Gemeinderat am Mittwochabend im neuen Feuerwehrhaus. Bürgermeister Helge Viehweg (SPD) unterstrich, dies sei ein sehr würdiger und schöner Rahmen für die Sitzungen. Er hoffe, dass sich der nachhaltige, natürliche und futuristische Geist, den das Gebäude ausstrahle, auch auf künftige Beratungen auswirke.

Hauptthema der Sitzung war ein Halbjahresbericht über den Windpark Straubenhardt. Viehweg wunderte sich, dass seitens der Bürgerinitiative Gegenwind niemand zur Sitzung gekommen sei. Offenbar bestehe kein Interesse, sich aus erster Hand zu informieren.

Seit Oktober 2019 sind die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) Eigentümer des Windparks. Für die technische Betriebsführung ist die KMW-Tochtergesellschaft Altus AG Karlsruhe zuständig.

Wie die Ratsrunde von KMW-Geschäftsführer Volker Müller erfuhr, ist Straubenhardt der größte Windpark der KMW. Er bekräftigte, man wolle die Anlagen langfristig betreiben und nachhaltig nutzen, auch über die üblichen 20 Jahre hinaus.

Erweiterung um Produktion von Wasserstoff denkbar

Die reine Stromerzeugung könne künftig auch um die Produktion von Wasserstoff erweitert werden. In Schleswig-Holstein betreibe KMW schon eine solche Anlage.

Müller berichtete, dass die 11 Straubenhardter Windenergieanlagen (WEA) mit zusammen 33 Megawatt Nennleistung im ersten Halbjahr 35.600 Megawattstunden Strom und damit deutlich mehr als in den Vorjahren erzeugt hätten. Das entspreche einer Betriebsstundenzahl von etwa 1100 im ersten Halbjahr. Mittlerweile sei auch die Nachrüstung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung erfolgt.

Die Leuchten seien ausgetauscht und würden in Kürze eingeschaltet. Die Flugbefeuerung leuchte dann nur noch, wenn sich Flugobjekte der Anlage nähern würden. Auch ein optimiertes Eiserkennungssystem mit Abschaltvorrichtung sei montiert worden. Damit werde auch die Verkehrssicherheit verbessert. Jörg Gube (CDU) fragte, ob KMW auch in Straubenhardt in eine Wasserstoffproduktion einsteigen wolle, Abnehmer gebe es vor Ort.

Wann die Gewinnzone erreicht wird

Müller sagte, man werde auf jeden Fall untersuchen ob das hier sinnvoll sei. Gemeinderätin Erna Grafmüller (Grüne) wollte wissen, wann die Gesellschaft die Gewinnzone erreichen und Gewerbesteuer zahlen werde. Müller erwiderte, er rechne, dass spätestens mit dem Ergebnis des nächsten Jahres die Schwelle erreicht und Gewerbesteuer gezahlt werde.

Matthias Greb (FW) stellte fest, dass die Anlagen mehr Strom produzierten, als in Straubenhardt verbraucht werde. Er wünsche sich, dass die aktuelle Lieferung an Strom auch über die Homepage kommuniziert werde um mehr Transparenz hinzubekommen. Auch seine Fraktionskollegin, Angela Gewiese, regte an, Ertragsdaten des Windparks auf der Webseite der KMW zu hinterlegen. Müller versprach, dies in die Wege zu leiten.

Auf die Frage von Armin Widmann (FW) nach einer Beteiligungsmöglichkeit für Bürger an der Gesellschaft, sagte Müller, es habe über ein Beteiligungsmodell Gespräche gegeben, diese hätten nicht zum Erfolg geführt, das Interesse daran sei gering gewesen.

Wenn konkretes Interesse bestehe, würde man die Gespräche wieder aufnehmen, die Tür sei nicht zu. Bürgermeister Viehweg ergänzte, die Möglichkeit einer Beteiligung stehe auch im Gestattungsvertrag drin.

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