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60.000 Megawatt Strom

Windpark Straubenhardt bringt guten Ertrag

Wie der Geschäftsführer der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden vorrechnet, wurde die Gewinnzone erreicht – und nach dem Jahresabschluss 2022 wird an die Gemeinde erstmals Gewerbesteuer bezahlt. Für das Jahr sind das voraussichtlich 360.000 Euro.

Windräder hinter Wiese und Wald
Der Windpark Straubenhardt hat im vergangenen Jahr etwas mehr als 60.000 Megawattstunden Strom erzeugt. Rein rechnerisch war Straubenhardt damit energieautark. Foto: Bernd Helbig

Seit Oktober 2019 sind die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) Eigentümer des Windparks Straubenhardt, mit einer Gesamtleistung von 33 Megawatt ist es auch deren größter Windpark. Für die technische Betriebsführung ist die KMW-Tochtergesellschaft Altus AG in Karlsruhe zuständig. In der Sitzung des Straubenhardter Gemeinderats vom vergangenen Mittwoch berichtete KMW-Geschäftsführer Volker Müller über das abgelaufene Geschäftsjahr.

Demnach haben die elf Windenergieanlagen (WEA), von denen drei im Gemeindewald und neun im Staatsforst stehen, im Jahr 2022 60.000 Megawatt Strom geliefert. Weitere 12.000 Megawatt konnten wegen Abschaltungen nicht erzeugt werden. Abschaltungen finden beispielsweise statt, wenn an der Strombörse negative Preise aufgerufen werden, bei Eisansatz oder nachts zum Schutz der Fledermäuse, erläuterte Müller.

Waldkindergarten erhält Spende

Abschaltungen wegen Netzengpässen habe es hingegen nicht gegeben. Für ihre drei Anlagen erhält die Gemeinde 67.500 Euro Pacht pro Jahr, an den Forst BW gehen 180.000 Euro. Wie Müller darlegte, wurde nun auch die Gewinnzone erreicht und nach dem Jahresabschluss 2022 werde an die Gemeinde erstmals Gewerbesteuer bezahlt. Für 2022 seien das voraussichtlich 360.000 Euro. Aufgrund des guten Jahresergebnisses gibt die KMV zudem noch eine Spende von 11.000 Euro, 1.000 Euro für jedes Windrad, für den Waldkindergarten.

Was technisch noch ausstehe, sei die Nachrüstung der Flugsicherungsbefeuerung mit reduzierter Betriebszeit. Dies soll bis Ende des Jahres erledigt sein, dann werden die Warnlichter nur noch leuchten, wenn sich Flugobjekte der Anlage nähern. Nachgerüstet worden sei auch ein optimiertes Eiserkennungssystem. Bei Eisbildung werden die Anlagen schneller abgeschaltet und von Verkehrswegen weggedreht. Wenn das Eis abgetaut ist, laufen die Windräder automatisch wieder an.

Nah Wärme Straubenhardt führt Biomasse-Heizwerk weiter

Wie Bürgermeister Helge Viehweg (SPD) bekannt gab, hat zum 12. September die Nah Wärme Straubenhardt GmbH, kurz NWS, das Biomasse-Heizwerk am Hasenstock samt Wärmenetz und Betriebsführung übernommen. Der Geschäftsbetrieb sei im Rahmen der übertragenden Sanierung an die neu gegründete Gesellschaft verkauft worden, sie habe das beste Angebot unterbreitet und den Zuschlag erhalten. Es sei ein Zusammenschluss von Straubenhardter Unternehmen und der E3 Energieanlagen GmbH, einem Energieanlagenbetreiber aus Bietigheim-Bissingen. Seit dem 13. September versorge die NWS die Kunden, Altverträge würden nun gekündigt. Geschäftsführer sind die Straubenhardter Unternehmerin Giuseppina Rodriguez Ierna und Ulrich Ramsaier aus Ditzingen.

Die Gemeinde Straubenhardt sei derzeit nicht an der Gesellschaft beteiligt, eine mögliche Beteiligung sei von der NWS in Aussicht gestellt worden, sagte Viehweg. Es sei nicht die Lösung, die die Gemeinde angestrebt habe, dennoch werde man diesen Neuanfang konstruktiv begleiten und wo nötig unterstützen. In Richtung der Nahwärmenutzer bekräftigte Viehweg: „Sie können nun beruhigt in die neue Heizphase gehen.“

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