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Giftalarm in der Pfinz

Wasserprobe in der Kläranlage von Keltern löst Zyanidalarm aus

Giftalarm für den Fluss Pfinz in Keltern. Eine Wasserprobe am Freitagmorgen in der örtlichen Kläranlage fördert Zyanid zutage.

Kläranlage in Keltern-Ellmendingen
Nachdem in der Kelterner Kläranlage im Ortsteil Ellmendingen Zyanid entdeckt worden war, wurden die Anlieger vor dem Wasser der Enz gewarnt. Foto: Igor Myroshnichenko

Giftalarm in Keltern: Mitarbeiter der örtlichen Kläranlage haben in den Morgenstunden in einer Wasserprobe Zyanid gefunden. Damit beginnt irgendwann zwischen 9 und 10 Uhr für viele Leute ein unerwartet langer Arbeits-Freitag.

Zu den ersten, die von der möglichen Verunreinigung der Pfinz erfahren, gehören nach der Polizei und anderen Einsatzkräften Tierhalter. „Polizei ist auf den Hof gekommen und hat gesagt, dass wir die Pferde nicht an die Pfinz lassen dürfen“, erzählt ein Betroffener, der nicht genannt werden will.

Umweltamt des Enzkreises untersucht

Dass der Hund des Mannes noch nass vom kühlen Bad im nahen Fluss ist, bringt dann schnell den Grund der Fürsorge ans Licht. „Da ist ordentlich Zyanid drin“, habe der Polizist gesagt.

Unmittelbar mit dem blausäurehaltigen Nervengift befasst ist zu diesem Zeitpunkt bereits das Umweltamt des Landkreises Enzkreis als Untere Wasserschutzbehörde. Die Leitung der Kläranlage hat vorschriftsgemäß sofort reagiert, als die Wasserprobe mit Zyanid aufgetaucht war und dorthin gemeldet.

Keltern warnt Bevölkerung

Ebenfalls so gut wie keine Zeit verstreichen ließ die zuständige Gemeinde Keltern. „In der Kläranlage in Ellmendingen ist aktuell stark verunreinigtes Abwasser aufgetreten!“, informiert sie auf ihrer Homepage und laut Polizei ebenso per App. Weiter lesen die Leute: „Die Gefahr ist derzeit noch nicht einschätzbar. Bis zur Klärung wird empfohlen, aus der Pfinz kein Wasser für Tier und Mensch zu entnehmen.“

Die „gute Nachricht“ kommt dann am frühen Nachmittag aus dem Landratsamt. „Der Schaden ist sehr auf den Bereich der Kläranlage begrenzt“, dringt es aus dem Umfeld der Umweltschutzbehörde. Auch für die Anwohner der Pfinz werden die Signale auf Entwarnung gestellt: „Es besteht in keinem Falle Gefahr für die Bevölkerung“, so eine weitere Auskunft aus dem Landratsamt.

Offen bleibt allerdings, wo das Zyanid herkommt, das für so viel Aufregung sorgt. Dass das Gift nicht viel Schaden angerichtet hat, zeigt der Blick auf die Pfinz. Fische, die mit dem Bauch nach oben schwimmen, sind nicht zu finden. „Es war nichts Großes“, sagt ein anderer Anwohner und blickt entspannt auf die Landschaft.

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