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Träger abgesprungen

Eröffnung der Kita Zeppelinstraße in Pforzheim verzögert sich

Die Kita in der Zeppelinstraße in Pforzheim ist fertig. Im Frühjahr sollte sie eigentlich in Betrieb gehen. Aber nun ist der beauftragte Träger abgesprungen.

Kita Zeppelinstraße in Pforzheim. März 20220.
Im Wartestand: Die Eröffnung der Kita in der Zeppelinstraße verzögert sich um einige Monate. Grund dafür ist ein Trägerwechsel. Foto: Herbert Ehmann

Wie eine Aufforderung zum Platznehmen und sich in die Luft schwingen wirkt die Schaukel auf dem Außengelände der neuen Kita in der Zeppelinstraße. Aber die im vergangenen Dezember fertiggestellten Räume auf dem ehemaligen Postareal harren weiter der Menschen, die sie mit Leben füllen sollen.

Im Frühjahr hätte die Kita eigentlich eröffnet werden sollen. Doch jetzt ist der Träger abgesprungen und die Stadt Pforzheim muss sich nach Ersatz umschauen.

„Wir hätten das sehr gerne gemacht und auch schnell umsetzen können“, berichtet Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin von Konzept-e, eine Firma, die sich auf die Bereiche Bildung und Soziales spezialisiert hat und im Raum Stuttgart und Karlsruhe neben anderen Einrichtungen rund 40 Kitas betreibt.

Ende vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat beschlossen, mit dem Betrieb der Kita den in Stuttgart ansässigen freien Träger zu beauftragen. Dass daraus nun recht kurzfristig doch nichts wird, begründet Weegmann mit der Finanzierung.

Finanzierung wurde für den Träger zum Problem

Erst jetzt hätte sich aus den Förderrichtlinien ergeben, dass beispielsweise die Sachkosten nicht gedeckelt seien. „Unsere Aufwendungen werden nicht voll refinanziert; die Arbeit, die wir machen wollen, können wir nicht abbilden“, erklärt Weegmann. Konzept-e sei eine gemeinnützige Einrichtung und es gehe nicht darum, „groß etwas zu verdienen. Aber so müssten wir Geld mitbringen“. Weegmann spricht von mehreren 10.000 Euro. Gleichwohl signalisiert sie ein generelles Interesse an einer Trägerschaft für eine Kita in Pforzheim.

Die Verwaltung teilt mit, nun einen der beiden zweitplatzierten Interessenten – die Academedia mit Sitz in München oder die AWO Nordschwarzwald – mit dem Betrieb der Kita beauftragen zu wollen, und zwar möglichst bald.

„Wir gehen davon aus, dass die Entscheidung zur Trägerschaft im folgenden Sitzungsverlauf erfolgen wird und der Betrieb dann zum neuen Kita-Jahr beginnen kann“, wird Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn (FDP) zitiert. Laut städtischer Pressestelle soll Mitte Mai der Gemeinderat darüber entscheiden.

Stadt hat in Kita-Umbau 3,1 Millionen Euro investiert

Die Stadt hat in den Umbau des ehemaligen Second Hand Palasts durch die Wohnbaugesellschaft Stadtbau 3,1 Millionen Euro investiert. Über viele Jahre hatte dort die GBE (Gesellschaft für Beschäftigung und betriebliche Eingliederung) Möbel und Kleider für den kleinen Geldbeutel verkauft, bis die Stadt dafür ihre Zuschüsse einstellte. Zuletzt standen die Räume in dem denkmalgeschützten Gebäude leer.

Nun ist auf dem historisch bedeutsamen Standort – dem um 1929/30 errichteten Kulturdenkmal Postkraftwagenhof – in den vergangenen anderthalb Jahren eine moderne Kindertageseinrichtung entstanden, in der vier Gruppen untergebracht werden sollen. Vorgesehen ist eine Gruppe mit Platz für zehn Kinder unter drei Jahren sowie drei Gruppen mit Platz für insgesamt 60 Kinder über drei Jahren. Der Standort Zeppelinstraße ist einer von aktuell acht Kita-Projekten der Stadtbau. Weitere sind unter anderem die Erweiterung der Kita Büchenbronn und die Kita Friesenstraße.

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