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Belrem-Gilde lädt zur Jubiläumsfeier

Weitere Absagen von Fastnachtsveranstaltungen in Pforzheim und Enzkreis wegen Corona

Hohe Infektionszahlen, strengere Auflagen bei Zusammenkünften und ein großer Organisationsaufwand: Die Hindernisse für Fastnachter in Pforzheim und Enzkreis sind so hoch, dass weitere Vereine beschlossen haben, ihre Veranstaltungen abzublasen.

Eine Showtanzgruppe formiert sich zum Gruppenfoto.
Die Erweckung des Ritter Belrem ist eine der wenigen Fastnachtsveranstaltungen, die in diesen Tagen stattfinden. Die Marketenderinnen (Archivfoto) haben zu diesem Anlass auch in diesem Jahr einen Showtanz einstudiert. Foto: Jürgen Keller

Trotz aller Zweifel waren etliche Fastnachter der Region vor wenigen Wochen noch zuversichtlich, die fünfte Jahreszeit pünktlich im November beginnen zu können. Aber statt Hexenmasken gibt es nun vor allem lange Gesichter.

Mittlerweile wurden noch die restlichen größeren Veranstaltungen abgesagt. Einzig Ritter Belrem hält die Fahne der Karnevalisten hoch. Er wird, wie geplant, am Freitag auf dem Schulhof in Dillweißenstein traditionell erweckt, diesmal aber mit Live-Programm und 3G-Regeln.

Thomas Häffelin ist die Enttäuschung anzumerken in seiner schwarzhumorigen Ansage: „Mit gedämpftem Schaum werden wir die Saison im kleinen Kreis und ohne Gäste eröffnen.“ In Anbetracht der Corona-Lage wäre es dem Hexenmeister am liebsten, seine Kräheneck-Hexen würden an diesem 11. November ausnahmsweise ganz unter sich bleiben. „Wir sind zwar alle geimpft“, sagt er, rechnet aber mit einzelnen Besuchern aus befreundeten Vereinen. Auf keinen Fall wolle man einen Hotspot erzeugen.

Es gibt kein Programm, die Kräheneck-Hexen wollen sich auf die Übergabe von Masken an vier neue Mitglieder beschränken,was eigentlich schon im Vorjahr geplant war.

Corona-Auflagen: Aufwand für Guggen-Hexenball ist zu groß

„Schweren Herzens“ haben sich auch die Büchenbronner Kohlrabiner dazu entschlossen, ihren für 20. November geplanten Guggen-Hexenball in der Bergdorfhalle ersatzlos zu streichen. „Wir hätten Eingangskontrollen gebraucht und einen zweiten Ausgang“, beschreibt Vizepräsident Manfred Schulz den organisatorischen Aufwand.

Das ist leider nicht zu stemmen.
Manfred Schulz, Büchenbronner Kohlrabiner

„Das ist leider nicht zu stemmen“, auch weil einige Mitglieder nicht geimpft seien. „Die Helfer fehlen an allen Ecken und Enden.“ Noch hofft er, dass die „Hexen-Dance-Night“ Anfang Februar stattfinden kann.

Die Pforzheimer Faschingsgesellschaft (PFG) hat ihre interne Eröffnung inzwischen auch verschoben, jedoch nicht abgesagt. „Wir hoffen, dass sich die Lage wieder verbessert und wir die Tradition des Fasching gemeinsam feiern können“, erklärt Präsident Steffen Henne. Ihre beiden großen Veranstaltungen Partyfieber und Kinderfasching hat die PFG noch für den Februar im Terminkalender stehen. Daran wolle man festhalten, „aber nur solange wir gewiss sind, dass wir unsere Besucher und Aktiven nicht gefährden“.

Die Karneval-Gesellschaft Hochburg Pforzheim (KGHO) hatte Ordensball und Prunksitzung im Congresscentrum schon vor Wochen gestrichen, plant aber den Rathaussturm im Februar.

In Auerbach gibt es keinen Rathaussturm

Ihren Rathaussturm, der bereits an diesem Donnerstag, dem „Elften im Elften“, stattfinden sollte, hat die Fasnachtsgemeinschaft Auerbach gerade abgesagt.

Die Veranstaltung mit traditioneller Schlüsselabgabe von Bürgermeister und Ortsvorsteher an die Narren vor dem Rathaus war bereits mit 2G-Regeln und in einer kleinen, abgrenzbaren Zelt-Stadt geplant gewesen. Doch steigende Corona-Zahlen und der durch Kontrollen bedingte hohe Organisationsaufwand hatten Präsident Christian Zechiel zur Absage bewogen.

In der vergangenen Woche strichen die Singener Spaßvögel ihre Faschingsparty in der Remchinger Kulturhalle, ebenfalls kurzfristig verzichtete der Bilfinger Narrenbund Kakadu auf seine Prunksitzung am vergangenen Samstag.

Dillsteiner Umzug ist noch in Planung, Belrem-Gilde feiert auf dem Schulhof

In Pforzheim gehen die Fastnachter derzeit noch davon aus, dass sie den Dillsteiner Fasnetsumzug organisieren können. „Man weiß heute nicht, was morgen sein wird“, dämpft Hexenmeister Häffelin allzu hohe Erwartungen. Denn auch die Kräheneck-Hexen haben im Februar ihren Hexenball geplant. „Es wird wohl nix draus werden“, fürchtet Häffelin.

Für Licht am dunklen Narrenhimmel sorgt die Erweckung des Ritter Belrem an diesem Freitag. Zum 70-jährigen Bestehen der Belrem-Gilde wird es ab 19 Uhr auf dem Schulhof der Grundschule in Dillweißenstein ein buntes Programm geben – vor Publikum, das freien Eintritt hat. „Wir sind die einzigen, die eine Open-Air-Faschingsveranstaltung machen und haben eine Zugangssituation, die gut kontrolliert werden kann“, sagt Gildemeister Jörg Müller zum Ausnahme-Event in düsterer Fastnachtszeit.

Den musikalischen Rahmen bieten die Kräheneck-Hexen. Als Jubiläums-Gast bringe das Figurentheater Raphael Mürle mit seinen Rockröhren internationale Weltstars auf die Bühne, lässt der Gildemeister in einer Pressemitteilung wissen. Die Marketenderinnen haben eine neuen Showtanz einstudiert. Außerdem soll der neue Jahresorden präsentiert werden.

Das Ganze findet bei 3G-Regeln statt. Beim Zugang zum Schulhof werde es zwei Kontrollstellen geben, sagt Müller. Aufgrund von bisherigen Rückmeldungen glaubt er nicht, dass so viele Menschen kommen werden, wie vor Corona.

Kieselbronner Gugge Gaiße feiern den Faschingsauftakt

Einen „geräuschvollen Faschingsauftakt“ versprechen auch die Kieselbronner Gugge Gaiße, die ihre Fastnachtskampagne am 11. November bei einem Fest des lokalen Tennisclubs eröffnen, am 4. Dezember bei den Handballern der TGS Pforzheim Stimmung machen und das Jahr mit einem Fest bei den örtlichen Kleintierzüchtern beschließen wollen.

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