Fridays for Future veranstaltet an diesem Freitag ein Sit-in vor Galeria Kaufhof in der Pforzheimer Fußgängerzone. Damit wollen die Aktivisten am weltweiten Aktionstag ein Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit setzen. Motto ist „Kein Grad weiter“.
Lange war unsicher, welche Art von Aktion es geben würde. Die bisher letzte Demo in Pforzheim war im November 2019, der Aktionstag im März und April fand wegen der Corona-Pandemie nur online statt. Nun geht es erstmals wieder auf die Straße, wenn auch nicht wie in der Vergangenheit mit einem Demozug. „Das ergibt diesmal nicht so viel Sinn, weil wir nicht mit so vielen Teilnehmern rechnen“, sagt der Pforzheimer Delegierte und Pressebeauftragte Robin Schaletzki.
Auf Reden und Sprechchöre werden wir weitgehend verzichten, denn das würde mehr Aerosole produzieren.Robin Schaletzki, Delegierter von Fridays for Future Pforzheim
Also setzt man mit dem Sit-in auf eine andere Idee. „Wir setzen uns zusammen und wollen dadurch Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Vielleicht kommen wir so auch mit Leuten ins Gespräch“, so Schaletzki. Beginn ist um 12.30 Uhr. Die Veranstaltung soll Corona-konform ablaufen, betonen die Organisatoren. Es gelten 1,5 Meter Abstand, und falls das nicht möglich ist Maskenpflicht. Wenn zu viele Teilnehmer kommen oder die Abstände nicht eingehalten werden, will man die Veranstaltung auflösen. „Auf Reden und Sprechchöre werden wir weitgehend verzichten, denn das würde mehr Aerosole produzieren“, erklärt Schaletzki zudem.
Ziel des Protests ist es, von der deutschen Regierung den Kohleausstieg bis 2030 und die Klimaneutralität Deutschlands bis 2035 zu fordern.
Grünen-Abgeordnete erklärt sich solidarisch
Solidarisch mit den Protesten erklärt sich die Grünen-Landtagsabgeordnete für den Enzkreis, Stefanie Seemann. Der Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit momentan stehe. Auch im Enzkreis seien seine direkten Folgen für alle Menschen mittlerweile deutlich zu spüren. „Extreme Trockenheit, wie wir sie in den vergangenen Sommern erlebt haben, bedeuten unter anderem Ernteausfälle und sterbende Wälder,“ so Seemann.
Für sie ist klar: „Wenn wir in den kommenden Jahren nicht das Ruder rumreißen, wird das Ziel, die Erderwärmung um 1,5 Grad zu begrenzen, scheitern.“ Daher gelte für Kommunen, Kreise und Bundesländer: „Alle müssen mit anpacken.“ Das spiegele sich auch im Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes für Baden-Württemberg wider.