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Termine in Pforzheim voraussichtlich ab 15. Januar

Frust schon vor dem Impfstart in Pforzheim und Mönsheim

Die Nachfrage nach dem Impfstoff gegen das Coronavirus ist größer als das Angebot, und für viele Menschen stellt auch die Terminvereinbarung eine große Hürde dar. Das sorgt für Frust, noch bevor im Kreisimpfzentrum in der St.-Maur-Halle in Pforzheim und in Mönsheim ab 15. Januar die ersten Impfungen starten.

Ein kurzer Pieks und es ist vorbei: Hans Meyer ist der erste Bewohner im Seniorenhaus am Rathausmarkt Waldbronn, der gegen das Coronavirus geimpft wird.
Ein kurzer Pieks. So wie dieser Bewohner eines Waldbronner Seniorenheims sollen ab kommender Woche auch Menschen über 80 in Pforzheim und der Region gegen das Coronavirus geimpft werden können. Foto: Julia Trauden

Knapp tausend Impfdosen sollen in der ersten Woche bereit stehen, wenn das Kreisimpfzentrum in der St.-Maur-Halle und das Zentrum in Mönsheim am 15. Januar in Betrieb gehen. Stand jetzt soll es ab 13. Januar möglich sein, einen Impftermin zu buchen.

Laut Pressestelle geht die Stadt davon aus, bis dahin die erforderliche Software des Landes zur Verfügung zu haben. Und dann kommt vielleicht auch Michael Sternberg aus Oberderdingen zum Zug.

Wie er dieser Redaktion schreibt, hat er an Silvester vergeblich versucht, einen Termin für seine 84-jährige Mutter zu bekommen.

Chaos beim Vereinbaren von Terminen kritisiert

Da in Pforzheim erst ab kommender Woche geimpft werden kann, sollte sie den Pieks im Impfzentrum Karlsruhe erhalten. „Dies wurde aber nach einer Minute verworfen, da Termine mangels Impfstoff dort momentan nicht vergeben werden“, erklärt Sternberg, der sich über Chaos beim Vereinbaren von Impfterminen empört.

Wir können nun mal nur so viel Impfstoff verimpfen wie wir vom Bund erhalten.
Claudia Krüger, Pressesprecherin

„Sowohl die Infrastruktur als auch das Personal stehen ab Mitte Januar auch in den Kreisimpfzentren bereit, aber wir können nun mal nur so viel Impfstoff verimpfen wie wir vom Bund erhalten“, erklärt Claudia Krüger, Pressesprecherin beim dafür zuständigen Innenministerium. Knapp 170.000 Dosen habe das Land Baden-Württemberg bisher erhalten.

Rund 27.000 Menschen seien geimpft worden und es würden täglich mehr. Wegen der erforderlichen Zweitimpfung bei Corona muss die Hälfte der Impfdosen zurückgehalten werden. Die Nachfrage sei derzeit größer als das Angebot. „Die Lage wird sich erst etwas entspannen, wenn wir mehr Impfstoff vom Bund erhalten“, so Krüger weiter.

Sozialminister Lucha wehrt sich gegen Vorwürfe

Die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Rülke und Erik Schweickert werfen Sozialminister Manfred Lucha vor, er habe nicht für ausreichend Impfstoff gesorgt. Diesen bestelle nicht das Land, sondern die EU beziehungsweise der Bund, kontert der Minister und verweist auf den Verteilungsschlüssel.

Verein aus Mühlacker und FDP-Abgeordnete bieten Hilfe bei Terminvereinbarung an

Der Mangel am Serum ist das eine Problem. Für viele ältere Menschen stellt schon die Terminvereinbarung über die Hotline oder das Internet eine kaum überwindbare Hürde dar. Da gilt es etwa Verifizierungs- und Vermittlungscodes zu beachten. „Nach unseren Erfahrungen führt das dazu, dass manche Menschen gar nichts unternehmen“, berichtet Georg Henle vom Verein Nächstenhilfe in Mühlacker-Lomersheim.

Er und seine Mitstreiter wollen ihren impfwilligen Mitbürgern über 80 Jahren dabei helfen, das Angebot zu nutzen. „Wir bereiten uns vor und nehmen die Daten von Betroffenen auf, sodass wir für sie Termine vereinbaren können.“

Fahrdienst soll Transport in Impfzentren ermöglichen

Für Menschen, die nicht eigenständig in eines der Impfzentren in Pforzheim oder Mönsheim gelangen, will der Verein einen Fahrdienst organisieren. Hilfe bei der Terminbuchung und einen Fahrdienst bieten auch die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Rülke und Schweickert an.

Auch wenn Pforzheim und Mönsheim nächste Woche mit den Impfungen starten, müssen Impfwillige in der Region mit Wartezeiten bei der Terminvergabe rechnen, lässt das Sozialministerium wissen. Freie Terminfenster würden ins Buchungssystem eingepflegt. Dort seien sie unter www.impfterminservice.bw sichtbar. Auch Callcenter-Mitarbeiter unter der zentralen Telefonnummer 11 61 17 hätten darauf Zugriff und könnten Termine einpflegen.

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