Bei Thalia in der Fußgängerzone wird der Abholservice gut angenommen, berichtet Filialleiterin Erika Föst. Es gebe viele Anrufe von Kunden, die Ware bestellen und dann abholen. „Es ist zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wir sind froh um den Kundenkontakt“, sagt Föst.
Und auch die Kunden seien froh, wieder in die Laden kommen zu dürfen. Das Konzept sieht so aus, dass maximal acht Kunden gleichzeitig in den Laden kommen können – bis zur ersten Kasse, weil auch Zeitschriften verkauft werden. Sind es mehr, werden sie von Mitarbeitern gebeten, zu warten. „Die Abstände werden eingehalten“, hat die Geschäftsführerin beobachtet. „Die Leute haben das schon so verinnerlicht.“
Es ist zwar ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber wir sind froh um den Kundenkontakt.Erika Föst, Leiterin der Pforzheimer Thalia-Filiale
Die Abholstation hat von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Morgens sei am meisten los, ab 13 Uhr werde es dann ruhig, so Föst. Den Service Click&Collect werde es noch mindestens bis Mitte Februar geben, bis die Landesregierung entscheide, wie es weitergeht, schätzt Föst. Sie befürchtet, dass es noch dauert, bis die Läden wieder öffnen dürfen – bis Ende Februar mindestens.
Geschäfte wie Thalia, Elektro-Tronser oder auch das Reformhaus Eden in der Fußgängerzone werben damit, dass sie Ware auch liefern.
Zwei Geschäfte in der Schlössle-Galerie bieten Abholservice
Einen Abholservice bieten derzeit auch zwei Geschäfte in der Schlössle-Galerie an: der Apple-Laden „Gravis“ und Intersport Elsässer. „Es läuft an“, sagt Centermanager Thomas Sänger. Andere arbeiten daran, auch etwas auf die Reihe zu bekommen, große Konzerne wie H&M setzen dagegen mehr auf ihre Online-Shops.
Es funktioniert ganz okay.Mario Elsässer, Geschäftsführer Intersport Elsässer
„Es funktioniert ganz okay“, sagt Mario Elsässer über den Abholservice. Der Geschäftsführer bei Intersport Elsässer verhehlt aber nicht, dass er nicht glaubt, dass es besser laufen wird. Bei Schuhen und Textilien, die den Großteil der Ware des Geschäfts ausmachen, funktioniere Click&Collect nicht. Langlaufartikel wie Skiwachs werden momentan am meisten nachgefragt. Grundsätzlich würden die Kunden eher über den Online-Shop bestellen, weil sie so die Ware bequem nach Hause geliefert bekommen, so Elsässer.
Geschäfte warten auf staatliche Hilfe
Der Abholservice sei gut, um für die Kunden wieder präsent zu sein, aber im Umsatz schlage er sich nicht wesentlich nieder, sagt auch Wolfgang Wurst, Inhaber von Blumen Wurst in der Dillsteiner Straße. Sechs bis sieben Kunden am Tag nutzten den Service zwischen 8 und 13 Uhr.
Blumensträuße würden aber auch geliefert. Aber das sei kein Vergleich zu Zeiten, wenn alle Läden in der Straße und die Cafés offen haben, sagt Wolfgang Wurst. Es kämen viel weniger Kunden in die Innenstadt, auch weil sie verängstigt seien. „Es ist sehr schwer momentan“, sagt der Geschäftsinhaber, auch weil die versprochene staatliche Hilfe noch nicht angekommen ist.
Abholservice gut für Kundenpflege
„Es werden auch nur zehn Prozent aller Antragsteller eine staatliche Hilfe bekommen. Der Rest fällt durchs Raster“, befürchtet Astrid Tasoglu, Inhaberin der „shoe.box“, ein paar Meter weiter in der Dillsteiner Straße. Click&Collect helfe ein bisschen, aber es laufe schleppend. Die Schuhe dürfe man nicht im Laden anprobieren. Über den Online-Shop kann sie der Kunde aussuchen, anrufen und an der Ladentür abholen, um sie zu Hause anzuprobieren. Insgesamt sei der Service gut, um den Kundenkontakt zu pflegen, sagt auch Tasoglu.
Der Sprecher der Pforzheimer Einzelhändler, Karsten Jung, kam der Bitte um eine Stellungnahme nicht nach.