Genau 75 Jahre ist es her: Das alte Pforzheim wird binnen weniger Minuten bei einem der schwersten Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs nahezu ausgelöscht, mehr als 18.000 Menschen sterben. Zum 75. Jahrestag der Zerstörung gibt es in Pforzheim stilles Gedenken, aber auch laute Proteste. Der Tag in Bildern.
Der 23. Februar ist seit dem Jahr 2003 offizieller Gedenktag der Stadt Pforzheim und dient als Tag der Trauer und Besinnung dem friedlichen Gedenken an die Opfer des Bombenangriffs. Den ganzen Tag über gibt es Gottesdienste und kulturelle Angebote zum Gedenktag. Das Programm gibt es auch bei der Stadt Pforzheim zum Download.
Gedenken und Proteste in Pforzheim
Die offizielle Gedenkfeier fand am Nachmittag auf dem Pforzheimer Hauptfriedhof statt. Beim Ehrenkreuz der Großgrabstätte legten Oberbürgermeister Peter Boch und Vertreter von Verbänden und Partnergemeinden Kränze nieder. Am Nachmittag trafen sich am Platz der Synagoge Demonstranten unter dem Motto "Rechte Hetze und Gewalt stoppen".
Der Demonstrationszug zog dann zum Marktplatz, ein Teil weiter zum Wartberg, wo ein Zeichen gegen die dortige "Fackelmahnwache" des rechtsextremen Vereins "Ein Herz für Deutschland" gesetzt werden sollte. Dort kam es laut Polizei teilweise zu Zwischenfällen.
Als emotionaler Höhepunkt gilt das "Lichtermeer" am Abend auf dem Pforzheimer Marktplatz vor dem Rathaus. In der diesjährigen Resolution der Stadt zum Gedenken heißt es: "Am 23. Februar 1945 wurde Pforzheim bombardiert und in Schutt und Asche gelegt. Mehr als 18.000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Zum 75. Jahrestag dieses Datums trauern wir um die Toten. Gleichzeitig gedenken wir aller Opfer des Nationalsozialismus und des 2. Weltkriegs. Wir lehnen jede Instrumentalisierung dieses Tages ab."