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Projekt „go!“

Gemeinschaftswohnen in Pforzheim als attraktive Alternative

Der gemeinnützige Verein „Projekt Go!“ begleitet aktuell zwei Projekte in der Stadt, die sich für eine solche Wohnform anbieten. Der Austausch mit den Bauträgern wird als eng und konstruktiv beschrieben.

Sie wissen um die Vorzüge des Gemeinschaftswohnens in der Stadt: Werner Schüle, Marion Reichstetter, Karin Manz, Elfriede Woyken-Henze, sowie Dorothe und Rudi Wirag (von links)
Das Thema Generationenwohnen interessiert sie: Werner Schüle, Marion Reichstetter, Karin Manz, Elfriede Woyken-Henze, sowie Dorothe und Rudi Wirag (von links) vom Verein „Projekt go!“ Foto: Stefan Friedrich

Generationenübergreifendes Wohnen ist für den gemeinnützigen Verein „Projekt Go!“ ein großes Ziel. Sie wollen Projekte in der Stadt aktiv mitgestalten und finden dort auch schon Gehör.

Aktuell sind sie bei einem größeren Bauvorhaben der Stadtbau in der Kallhardtstraße als Mitwirkende aus der Bürgerschaft eingebunden und auch bei einem kleineren Projekt der Baugesellschaft Arlinger finden sie bereits Gehör. Mit beiden Baugesellschaften ist man seit etwa drei Jahren in gutem Austausch, bestätigt Dorothe Wirag.

Die Gruppe, aus der sich der Verein „Projekt Go!“ 2019 gegründet hat, besteht schon deutlich länger. Die Mitstreiter haben sich in vielen anderen Gemeinden umgeschaut, wie Generationenwohnen gelebt werden kann. „Das Thema hat uns nie losgelassen“, bestätigt Wirag, auch wenn es ohne langen Atem nicht geht. „Ihr braucht zehn Jahre dafür und ihr dürft nicht verzweifeln“, wurde ihnen bei einem Besuch einer solchen Wohngemeinschaft geraten.

Den Quartiercharakter stärken

Genau so, sagt Wirag, könne man die Situation auch in Pforzheim zusammenfassen. Deshalb freuen sie sich beim Verein darüber, dass in der Kallhardtstraße ein größeres Objekt geplant wird, das insgesamt 50 Wohneinheiten vorsieht und zum Ziel hat, den Quartiercharakter zu stärken.

So werde es zumindest von der Stadt kommuniziert, bemerkt Werner Schüle. Gemeinschaftswohnen sollte aus Sicht des Vereins daher auch nicht isoliert betrachtet werden, sondern sich in das Wohnen an dieser Stelle insgesamt einfügen, fordert er.

Konkret geht es hier um einen Neubau auf den provisorischen Parkplätzen, „ein ehemaliger Industriebau, der vor Jahrzehnten abgerissen wurde“, erklärt Schüle. Die brachliegende Fläche werde als Lücke in der Bebauung empfunden.

„Da kann man also wieder etwas hin bauen.“ In dem Fall soll es aber kein Industriebau sein, sondern ein Wohnprojekt, das auch in einem Wettbewerb ausgeschrieben war. „Dort war schon vorgegeben, dass es verschiedene Wohnformen geben soll“, erklärt Schüle. Vorgesehen sind deshalb sowohl klassische Wohnformen mit zwei oder drei Zimmern, als auch Wohnungen für Wohngemeinschaften. „Mehr war zunächst nicht angedacht“, bemerkt Schüle.

Nachbarschaftsgedanke spielt größere Rolle

Der Verein hat sich deshalb eingebracht und Gespräche geführt, ob man nicht eine oder zwei Etagen „für eine engere Gemeinschaft“ nutzen könnte. In dem Sinn hat man bereits konkrete Vorschläge auf Grundlage der Baupläne gemacht: Weniger Stellplätze für Autos, dafür Fahrradstellplätze und ein Carsharing-Modell für diesen Bereich haben sie beispielsweise angeregt und stießen damit auf offene Ohren, zumal bei ihnen auch der Nachbarschaftsgedanke eine große Rolle spielt.

Das Car-Sharing etwa wolle man „nicht so eng begrenzt“ sehen, ordnet Schüle ein. Die Nachbarschaft könne davon profitieren. Die Zusammenarbeit mit der Stadtbau sei in solchen Fragen ebenso eng wie vertrauensvoll. „Sie haben uns von Anfang an mit reingeholt“, versichert Wirag.

Bei einem weiteren Projekt, das der Verein im Auge hat, muss man etwas kleiner denken, weil insgesamt weniger Raum zur Verfügung steht. Bei dem Vorhaben der Baugesellschaft Arlinger sind lediglich elf Wohneinheiten vorgesehen, dazu ein Gemeinschaftsraum und ein Fahrradkeller. Gebaut werden soll dieses im Pfarrgarten

„Unter dem Alten Pfarrhaus“, ein großer Garten, der aber nicht mehr gebraucht werde, weiß Schüle. Deshalb soll das Grundstück zur Nachverdichtung genutzt werden und auch hier steht der Verein in engem und guten Austausch mit der Baugesellschaft.

„Das Projekt im Arlinger ist allerdings enger gefasst“, räumt Schüle ein. Und auch für Fahrradfahrer ist dieser Standort eher unvorteilhaft, ergänzt Elfriede Woyken-Henze, weil die Verkehrssituation dort schwierig ist, während man von der Kallhardtstraße aus bequem in die Innenstadt kommt und für nicht zuletzt für ältere Menschen der Park auch direkt in der Nähe ist.

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