65 Katzen sind in Pforzheim aus einer Messie-Wohnung befreit worden. Mit Unterstützung von Polizei und Feuerwehr hat der Veterinärdienst die Tiere aus einer größeren Wohnung in der Westlichen Karl-Friedrich-Straße geholt und ins Tierheim gebracht. Bei den Haltern soll es sich um zwei Personen handeln. Ihnen droht eine Anzeige.
Anwohner haben sich gewundert, als am Dienstag bis zum späten Abend und am Mittwoch Feuerwehrleute und Einsatzkräfte in Schutzanzügen in der Wohnung ein- und ausgingen und mit Tier-Transportboxen wegfuhren.
Aktualisierung:Tiere in katastrophalem Zustand
Die beschlagnahmten Tiere sind teilweise in „katastrophalem Zustand“ schreibt das Tierheim auf seiner Internetseite über den „Animal-Hoarding-Fall“. Nun gehe es darum, „die armen Mäuse“ bestmöglich zu versorgen. „Wir stoßen nun natürlich an unsere Grenzen und tun mit unserem gesamten Team unser Bestes, um die Versorgung sicherzustellen“, schreibt das Tierheim weiter und hofft auf Spenden von Katzenfutter und Katzenstreu.
Hinweise machen Amt auf den Fall aufmerksam
Ins Rollen gekommen ist der Fall durch verschiedene Hinweise. Daraufhin ist der Veterinärdienst zwei Tage lang aktiv gewesen und hat die 65 Tiere gemeinsam mit Polizei und Feuerwehr aus der Wohnung gebracht. Die Tiere seien scheu gewesen und waren teilweise schwer einzufangen, beschreibt Siegfried Rempfer, Leiter des städtischen Veterinärdienstes, die Situation. „Ich wünsche mir von Herzen, dass nicht noch mehr Tiere in der Wohnung sind.“
Ermittlungen laufen
Die Ermittlungen in dem Fall laufen. Die Stadt Pforzheim bestätigt in einer dürren Pressemitteilung, „dass es einen Vorfall gab, bei dem in erheblichem Umfang tierschutzrechtliche Verstöße vorgefunden wurden. Da es sich um laufende Ermittlungen handelt, können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte erteilen.“ „Der Fall ist noch nicht abgeschlossen und kompliziert“, erklärt der Leiter des städtischen Veterinärdienstes Rempfer. Die Situation müsse jetzt geprüft und bewertet werden.
Es ist bedauerlich, dass es Menschen gibt, die sich überschätzen, wenn es darum geht, Tiere zu pflegenWolfgang Raff, Amt für öffentliche Ordnung
„Es ist bedauerlich, dass es Menschen gibt, die sich überschätzen, wenn es darum geht, Tiere zu pflegen“, sagt Wolfgang Raff, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung. Leider komme das immer wieder vor. Nachdem die Katzen aus der Wohnung geholt und ins Tierheim gebracht worden sind, wird im nächsten Schritt geprüft, ob die Halter angezeigt werden oder ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird. Verbunden sei das mit regelmäßigen Kontrollen. Wichtig sei aber zunächst gewesen, die Tiere aus der Wohnung zu holen und sie in tierärztliche Obhut zu übergeben, so Raff.
Animal Hording gilt als psychische Krankheit
Nachdem die Katzen aus der Wohnung geholt und ins Tierheim gebracht worden sind, wird im nächsten Schritt geprüft, ob die Halter angezeigt werden oder ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird. Verbunden sei das mit regelmäßigen Kontrollen. Wichtig sei aber zunächst gewesen, die Tiere aus der Wohnung zu holen und sie in tierärztliche Obhut zu übergeben.
Animal Hoarding, also Tiere horten, gilt als psychische Erkrankung. Sie führt dazu, dass der Halter unkontrolliert Tiere hält und sie sammelt.