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SPD kämpft um prominentes Mitglied

Hück-Rauswurf abwendbar? "Die Partei ist im Gespräch mit Uwe"

Ex-Porsche Betriebsratschef Uwe Hück will mit einer eigenen Liste gegen die SPD in Pforzheim kandidieren. Muss er deshalb seine Partei verlassen? Die führende SPD-Politikerin Katja Mast, hofft, dass sich ein Parteiausschluss abwenden lässt. Sie sagt: "Die Partei ist im Gespräch mit Uwe."

Hück Pforzheim
ERNEUERUNG GEFORDERT: Uwe Hück, Ex-Betriebsratsvorsitzender der Porsche AG, und prominentes SPD-Mitglied fordert seine Partei zur Erneuerung auf. Foto: dpa

Pforzheim statt Porsche, Hück-Liste statt SPD: Uwe Hück will seinen eigenen Weg gehen. Die SPD droht mit Parteiausschluss. Doch ist der Rauswurf noch abwendbar? Darauf hofft Katja Mast. Die führende SPD-Politikerin sagt: "Die Partei ist im Gepräch mit Uwe."

Auch die Pforzheimer SPD-Abgeordnete war völlig überrascht über die Entscheidung Uwe Hücks, von Porsche in die Politik zu wechseln – allerdings nicht für seine Partei, die SPD. Am Dienstag konnte die Vizechefin der Bundestagsfraktion den BNN immerhin verkünden: „Die Partei ist im Gespräch mit Uwe.“

Wie berichtet hat der Porsche-Betriebsratschef am Montag seine beruflichen Ämter niedergelegt und strebt jetzt eine neue Karriere als Politiker an.

SPD kämpft um prominentes Mitglied

Zunächst will sich der prominente Sozialdemokrat am 26. Mai in den Pforzheimer Gemeinderat wählen lassen – allerdings nicht für die SPD-Fraktion, sondern mit einer auf ihn zugeschnittenen Hück-Liste. Also so eine Art post-parteipolitische Bewegungen à la Macron? „Ich trete schließlich an, um zu gewinnen“, so Hück auf BNN-Nachfrage.

Hück unterstützte schon Gerhard Schröder

Hück ist SPD-Mitglied seit 1982, unterstützte in Wahlkämpfen schon Ute Vogt und Gerhard Schröder. Zuletzt hatte er sich zunehmend kritisch über die Partei geäußert. Neben Katja Mast in Berlin hofft man auch in der Stuttgarter SPD-Zentrale noch auf ein Einlenken Hücks. Ein Sprecher von Landeschef Andreas Stoch sagte bereits am Montag dem Pforzheimer Kurier : „Wir kennen ihn als überzeugten und streitbaren Sozialdemokraten. Und wir würden uns sehr freuen, wenn er – gerade in schwierigen Zeiten – weiterhin innerhalb der SPD um die gute Sache ringt und nicht außerhalb.“

Falls er je mit einer eigenen Liste antritt, verstößt er gegen das Statut der SPD

Vorsichtshalber weist der Sprecher auch auf die Rechtslage hin: „Falls er je mit einer eigenen Liste antritt, verstößt er gegen das Statut der SPD.“ Die Folge könnte ein für alle Beteiligten ungutes Ausschlussverfahren sein. Pforzheims SPD-Fraktionschef Ralf Fuhrmann: „Das wäre bitter, aber die Regeln gelten nun einmal für alle.“

Ich stelle fest, dass Herr Hück sich lieber von der Pforzheimer SPD ausschließen lässt, als für sie zu kandidieren

Hück ficht das nicht an. Einen Ausschluss würde er hinnehmen, so Hück. „Ich mag die SPD, aber meine Hück-Liste für Pforzheim muss politisch breit aufgestellt werden, um Erfolg zu haben.“ Unterdessen feixen die ersten politischen Mitbewerber. „Ich stelle fest, dass Herr Hück sich lieber von der Pforzheimer SPD ausschließen lässt, als für sie zu kandidieren“, sagt Hans-Ulrich Rülke. Der FDP-Fraktionschef im Land sitzt auch schon dort, wo Uwe Hück noch hin will: im Pforzheimer Gemeinderat.

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