Aktueller könnte die Geschichte der Karlsruherin Stefanie Wally und der Leipzigerin Anke Behrendt kaum sein. Das hat bereits die Deutsche Telekom erkannt und aus der Geschichte der beiden Freundinnen einen emotionalen Werbefilm gemacht, der auf YouTube mittlerweile eine Million Klicks aufweist. Denn in gewisser Weise geht es auch hier um das in Coronazeiten viel zitierte „Social Distancing“, allerdings in einem wesentlich extremeren Fall.
Es ist das Jahr 1988. Anke Behrendt, damals noch Schmidtgen, ist 18 Jahre alt, möchte in der DDR studieren. Da ist nur ein Haken: Sie soll ihre Brieffreundschaft mit der Klassenfeindin aufgeben. Also mit Stefanie Herr, heute Wally, aus Dossenheim bei Heidelberg, die als Sechsjährige einen Luftballon aufstiegen ließ mit einer Postkarte dran. Viel stand nicht drauf, außer, dass sie sich das Bein gebrochen hatte. Die Genesungswünsche kamen aus einem anderen Land.