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Warenhaus-Krise

Karstadt-Kaufhof weiter in Pforzheim und Karlsruhe - Filialen bleiben von Schließungswelle verschont

Gute Nachricht für die Einkaufsstadt Pforzheim: Gute Nachricht für die Karlsruher und Pforzheimer Innenstädte. Die Galeria Karstadt Kaufhof-Kaufhäuser in der Karlsruher Kaiserstraße und in der Pforzheimer Fußgängerzone bleiben erhalten. Bundesweit müssen 62 von 172 Filialen schließen.

Bleibt in Pforzheim erhalten: Galeria Karstadt Kaufhof in der Fußgängerzone.
Bleibt in Pforzheim erhalten: Galeria Karstadt Kaufhof in der Fußgängerzone. Foto: str

Gute Nachricht für die Karlsruher und Pforzheimer Innenstädte. Die Galeria Karstadt Kaufhof-Kaufhäuser in der Karlsruher Kaiserstraße (siehe weiter unten) und in der Pforzheimer Fußgängerzone bleiben erhalten.

Bundesweit müssen 62 von 172 Filialen schließen.

100 Arbeitsplätze bleiben in Pforzheim erhalten

Am Freitag gegen 14 Uhr informiert Betriebsratschef Theo Lajer die Belegschaft am Pforzheimer Standort in der Fußgängerzone, wie bnn.de aus Beschäftigtenkreisen erfuhr.

Pforzheim bleibt vom Kahlschlag verschont: Durch die geplante Schließung von 62 der 172 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen droht Agenturberichten zufolge deutschlandweit rund 6.000 Mitarbeitern der Verlust des Arbeitsplatzes. Die rund 100 Arbeitsplätze des letzten verbliebenen Warenhauskonzerns in Deutschland bleiben demnach weitgehenden erhalten.

Zur Stunde findet im Kaufhaus in der Westlichen eine Betriebsversammlung statt, auf der den Beschäftigten die Situation erklärt wird. Die Filiale bleibt solange für Kunden geschlossen. Auf Schilder an den Eingangstüren gibt es dazu einen Hinweis.

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Doch in Pforzheim geht es mit Galeria Karstadt Kaufhof um mehr als nur um ein Geschäft. Für die Politik ist klar, dass mit dem zentralen Kaufhaus die Rolle von Pforzheim als Einkaufsstadt steht und fällt.

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Aus aktuellem Anlass: Am Nachmittag blieb das Pforzheimer Kaufhaus wegen einer außerordentlichen Betriebsverhandlung für Kundne geschlossen. Foto: str

Traditions-Standort in Pforzheim seit mehr als 100 Jahren

„Das ist natürlich vor allem für die Beschäftigten eine sehr gute Nachricht. Aber auch für Pforzheim und die ganze Region, weil damit attraktive Einkaufsmöglichkeiten mitten in der Stadt erhalten bleiben", so CDU-Bundestagsabgeordneter Gunther Krichbaum in einer ersten Stellungnahme.

Das ist ein wirklich guter Tag für die Beschäftigten hier bei uns vor Ort, aber auch für uns als Stadt
Oberbürgermeister Peter Boch (CDU)

Oberbürgermeister peter Boch: "Das ist ein wirklich guter Tag für die Beschäftigten hier bei uns vor Ort, aber auch für uns als Stadt - insbesondere die Innenstadt und die Fußgängerzone. Die immense Bedeutung der Galeria Karstadt-Kaufhof für Pforzheim, aber auch für das Umland, ist unbestritten.

Seit Jahrzehnten steht das Warenhaus, auch unter den früheren Betreibern Merkur und Horten, für Angebotsvielfalt und -qualität und ist ein wichtiger Frequenzbringer für unsere Innenstadt. Deshalb halte ich persönlich engen Kontakt zur Pforzheimer Leitung des Kaufhauses, habe in der Krise aber auch das Gespräch mit der Regionalleitung in Stuttgart gesucht und mich per Brief an die Geschäftsführung in Essen gewandt."

Beobachtern zufolge ist allerdings mit weiteren Stellenkürzungen zu rechnen. Bereits in den vergangenen Jahren war auch in Pforzheim Personal reduziert worden. Vor der letzten Kürzungsrunde vor rund einem Jahr waren es laut Verdi noch 145 Kaufhof-Beschäftigte am Traditionsstandort in der Westlichen, wo seit dem Jahr 1914 das wichtigste Warenhaus der Goldstadt residiert. Die Geschichte des Hauses war zu jeder Zeit geprägt vom Auf und Ab der Konjunktur und Weltgeschichte.

Und von Besitzer- und Namenswechseln . Was vor mehr als 105 Jahren als Kaufhaus S. Wronker & Co. eröffnete, hieß später Kaufhaus Schocken , nach dem Krieg erst Merkur und ab 1977 Horten , später Galeria Horten . Im Jahr 1994 übernahm die Kaufhof AG das Warenhaus und gab ihm den Namen "Galeria Kaufhof".

Verdi: Auch Standort Karlsruhe bleibt

Die Gewerschaft Verdi und der Betriebsrat teilten am Nachmittag mit: Mit großer Erleichterung reagierten die Betriebsräte der beiden Standorte auf die Mitteilung der Konzernleitung das beide Häuser in Pforzheim und Karlsruhe weiterbetrieben werden. "In mehreren aufeinanderfolgenden Teilbetriebsversammlung werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Heute und voraussichtlich auch Morgen über die Neuigkeit informiert."

Verdi-Sekretärim Melanie Rechkemmer: "Auch wenn das schlimmstmögliche Szenario – eine Schließung- nicht eingetreten ist, Abstriche werden auch bei den verbleibenden ArbeitnehmerInnen gemacht werden müssen. Die Verdi-Bundestarifkommission , bestehend aus Betriebsrätinnen und Betriebsräten der Galeria Karstadt Kaufhof, hat nach viertägiger Verhandlung einen Tarifabschluss für Galeria Karstadt Kaufhof erreicht."

Erleichterung auch bei 280 Mitarbeitern in Karlsruhe

Mit Erleichterung haben Belegschaft und Kunden auf die Nachricht reagiert, dass der Standort Karlsruhe nicht von den Schließungen bei der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof betroffen ist. Ob die Entwarnung auch für Karstadt Sports gilt, war zunächst noch unklar.

Auch weiterhin können die Karlsruher also im größten Geschäft am Ort einkaufen. Rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in dem Traditionshaus an der Kaiserstraße tätig. Bei einer Betriebsversammlung wurde den Beschäftigten die frohe Kunde mitgeteilt. Die Karlsruher Karstadt-Filiale gilt im Bundesvergleich als vergleichsweise lukrativ. Oberbürgermeister Frank Mentrup, der für den Erhalt geworben hatte, zeigte sich erleichtert.

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