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Erste Frau im Amt

Pforzheimer freuen sich über neue Landesbischöfin

Die Landessynode hat im dritten Wahlgang die derzeitige Pforzheimer Pfarrerin an der Evangelischen Johannesgemeinde, Professor Heike Springhart (46), zur ersten Landesbischöfin in Baden gewählt. Das sagen Pforzheimer dazu.

Heike Springhart, Pfarrrerin in Pforzheim, Kandidatin für die badische Landesbischofswahl 2021
Die erste badische Landesbischöfin: Heike Springhart arbeitet als Pfarrerin der Pforzheimer Johannesgemeinde und übernimmt ab Frühjahr das Amt von Jochen Cornelius-Bundschuh. Es ist die erste Frau in diesem Amt. Foto: Evangelische Landeskirche in Baden (ekiba)

Für Pforzheims Dekanin Christiane Quincke die „richtige Entscheidung“ der Landessynodalen, mit der sie „sehr zufrieden“ ist. Quincke findet es sehr bedeutend und ein „gutes Signal“, dass die Badische Landeskirche nun erstmals eine Bischöfin hat.

Springhart habe in Pforzheim als Pfarrerin eine sehr gute Arbeit gemacht, die ihrem Amt sicher sehr nützlich sein werde. „Wir verlieren leider eine sehr gute Pfarrerin, die wir jetzt ersetzen müssen.“

Quincke geht davon aus, dass die künftige Bischöfin den richtigen Blick auf den Transformationsprozess in der Landeskirche lenken wird. „Wir brauchen mutige Entscheidungen, um unsere Kirche zukunftsfähig zu gestalten“, so die Dekanin, „ohne Traditionen über Bord zu werfen“. Quincke ist überzeugt, dass Heike Springhart „neue Räume öffnen kann, auch mit Experimenten“.

Dass sie nahe am Menschen dran ist, liege auch an ihrer klaren Sprache, mit der sie theologische Zusammenhänge erklären könne. Verständlich zu sein und für die Menschen da zu sein – dies ist Quincke zufolge ein Signal, das von der Landeskirche mit der neuen Bischöfin ausgehen werde.

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Christiane Quincke, Dekanin Foto: Claudia Becker

Über die erste Bischöfin in der badischen Landeskirche freut sich auch Sabine Jost sehr. Die Geschäftsführerin der Diakonie Pforzheim kennt Heike Springhart sehr gut und ist „stolz, dass eine Pfarrerin aus Pforzheim jetzt Bischöfin ist“. Jost beschreibt sie als Frau mit hoher Empathie für ein großes Spektrum an Christen, die sie in Pforzheim kennen gelernt habe.

„Das tut uns gut, denn wir sind in Pforzheim in einer besonderen Situation mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund und vielen Arbeitslosen“, sagt Jost. Dass sie deren Sorgen und Nöte kenne, „kann uns nur guttun“. Bei den Veränderungen in der Landeskirche, die Springhart angehen müsse, nennt Jost wie schon Quincke den bereits angelaufenen Transformationsprozess „Kirche, Zukunft, gestalten“.

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Sabine Jost, Geschäftsführerin der Diakonie Pforzheim Foto: Jürgen Peche

„Ich bin froh, dass wir jetzt jemand an der Spitze haben, die das ganze Spektrum an Aufgaben im Blick hat und über den Tellerrand hinausschauen kann“, so Jost. Davon hänge schließlich die Zukunft der Evangelischen Landeskirche ab, und dafür bringe sie frischen Wind mit.

Von einer „sehr guten Entscheidung“ spricht auch der Vorsitzende der Pforzheimer Stadtsynode, Dietrich Pilz. Er hält Heike Springhart für eine „äußerst fähige und weitsichtige Theologin mit einem scharfen Verstand und guten Ideen“. Als solche kenne er sie aus vielen Begegnungen bei der Synode und aus dem Stadtkirchenrat.

Mann
Dietrich Pilz, Vorsitzender der Stadtsynode Pforzheim Foto: Pilz

„Aber auch darüber hinaus, denn Heike Springhart war in der Öffentlichkeit sehr rege.“ Ein bisschen Wehmut schwinge bei ihm schon mit beim Verlust für den ganzen Kirchenbezirk durch ihren Weggang. Der bereits angestoßene Transformationsprozess wird die neue Bischöfin nach Meinung von Pilz fortsetzen und damit gesellschaftliche Prozesse wie Digitalisierung und Mobilität begleiten.

„Kirche muss wahrnehmbar sein“, unterstreicht Pilz. Und die neue Bischöfin schaffe es in ihrer Art sicher, nahe an die Menschen heranzukommen.

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