Der Autoscooter, quasi das Herzstück des diesjährigen Martini-Dorfes in Pforzheim-Brötzingen, steht bereits auf dem Postparkplatz in der Viktoriastraße. Und auch darum herum nimmt alles allmählich Gestalt an.
Gewissermaßen in Rekordtempo liefen die Vorbereitungen für das fünftägige Event zuletzt ab; selbst die Genehmigungen kamen deutlich schneller, als sonst üblich. Für das Martini-Dorf, so wirkt es fast, packen alle gemeinsam an, von der Organisation bis zu den Schaustellern und der Verwaltung, und sorgen dafür, dass pünktlich zum Start an diesem Donnerstag alles steht.
Fünf Tage lang sollen die Besucher dann auf dem Gelände Spaß haben, donnerstags bis sonntags jeweils zwischen 12 und 22 Uhr sowie am „Familientag“ Montag zwischen 14 und 20 Uhr.
Spät, nämlich erst am 14. Oktober, kam die geänderte Landesverordnung, die unter anderem auch für das Martini-Dorf greift. Schon einen Tag danach, bemerkt Organisator Jörg Augenstein, „haben wir uns Gedanken gemacht, was wir tun.“ Dass sie auf jeden Fall etwas machen wollen, in kleinerer oder etwas größerer Form, das sei schon damals klar gewesen.
Verantwortliche zäunen Martini-Markt Brötzingen wegen der Corona-Pandemie ein
Diskussionen um Stempel und Bändchen allerdings, wie beim Weihnachts- und Mittelaltermarkt in der Innenstadt, das sei in Brötzingen von vorneherein kein Thema gewesen. „Dem wollten wir entgehen und zäunen unsere Veranstaltung deshalb ein.“ Das war auch ein Grund, weshalb das Dorf dieses Jahr nicht in der Fußgängerzone und am Museumsplatz aufgebaut werden sollte, sondern auf dem Postparkplatz nebenan.
In der Pandemie hat dieser zudem einen großen Vorteil: Man kann hier wesentlich besser Abstand halten, weiß Augenstein. Am Einlass wird es eine einmalige Kontrolle geben, die dann für den ganzen Tag gilt. „Aktuell können wir laut der Verordnung mit der 3G-Regel arbeiten“, versichert er. „Und wenn wir sie je ändern müssen aufgrund der aktuellen Lage, dann können wir von heute auf morgen reagieren und umstellen.“
Wie schnell am Ende alles ging, das zeigt alleine der Blick hinter die Kulissen: In den vergangenen beiden Wochen erst habe man in einem „Kraftakt“ nicht nur alle Genehmigungen bekommen, sondern auch die 17 Schausteller akquiriert, die das Dorf für die Besucher attraktiv machen sollen.
Weder Bühne noch Festprogramm beim Martini-Markt
„Wir haben dabei auch bewusst gesagt, dass wir es Dorf nennen wollen, und nicht Martini-Markt“, erklärt Augenstein mit Blick auf die Situation vor Corona, „weil es einfach nicht dem entspricht, was wir die letzten neun Male gemacht haben.“ Es werde in diesem Jahr auch keine Bühne und kein Festprogramm geben, kündigt er an. „Weder Tanz, noch Musik.“ In dieser Situation gehe es angesichts weiter steigender Inzidenzwerte vielmehr darum, „den Leuten ein paar vergnügliche Stunden zu bereiten, nach wie vor immer unter der obersten Prämisse, dass wir damit unser Familienpublikum ansprechen.“
Im Hinblick auf die Fläche habe man bewusst großzügig geplant und nicht alles ausgenutzt, was zwischen Kinderschleife und Autoscooter möglich gewesen wäre, damit die Besucher auf dem Gelände noch genügend Platz haben, um im Zweifel auch die Mindestabstände einzuhalten. Ansonsten „ist alles dabei, was es braucht – vom Essen und Trinken bis zum Fahrgeschäft“, verspricht Augenstein, hinter dem „einige schlaflose Nächte liegen, weil man ja auch clever aufbauen muss, damit auch jeder Schausteller seinen Umsatz machen kann“.
Die Größe des Platzes sei da hilfreich gewesen. Auch wenn er mit Fahrzeugen drauf für den ein oder anderen optisch kleiner gewirkt habe, als er tatsächlich ist, war es am Ende eine Stellfläche von 120 Metern, entlang der man theoretisch hätte Buden aufstellen können, so Augenstein.
Für das Martini-Dorf sei das „ganz okay“, zumal die maximale Besucherzahl auf dem Gelände ohnehin auf einen „niedrigen vierstelligen Bereich“ begrenzt sein wird. Jetzt muss eigentlich nur noch das Wetter mitspielen. Am besten sollte es in den nächsten Tagen kalt und sonnig sein, so Augenstein: „Dann schmeckt auch der Glühwein besser.“