Bei Go Ahead betont Pressesprecher Erik Bethkenhagen gegenüber dem Pforzheimer Kurier: „Wir gehen momentan noch davon aus, dass wir es mit eigenen Fahrzeugen schaffen.“ Es hänge aber alles vom Eisenbahnbundesamt ab, wo die Signale „heute so, morgen so“ seien. Dort gingen nach Kurier-Informationen die letzten Dokumente am 6. Mai ein.
Verfahren beim Eisenbahnbundesamt läuft
Auf Anfrage heißt es beim Eba nur, dass die Verfahren derzeit noch laufen. Eine zeitliche Prognose mag man nicht abgeben. Grundsätzlich kann der ganze Prozess bis zu 16 Wochen dauern. Innerhalb der ersten vier Wochen werden die Antragsunterlagen auf Vollständigkeit und Prüffähigkeit untersucht.
Danach prüft das Eba die Unterlagen und entscheidet spätestens innerhalb von zwölf weiteren Wochen über den Antrag. Diese Frist schöpft die Behörde nach eigener Auskunft aber so gut wie nie aus, meistens gehe es schneller.
Go Ahead: Konsequenz wäre "Mini-Ersatzverkehr"
Das lässt immerhin noch Hoffnung für Go Ahead. Selbst, wenn die Züge erst zwei Tage vor dem Fahrplanwechsel zugelassen würden, sei das logistisch noch machbar, so Bethkenhagen. Bereits im April wurden die Dokumente für acht Dreiteiler und fünf Vierteiler eingereicht.
Auch wenn noch geprüft wird: Hier ist man bei Go Ahead sicher, dass die Züge rechtzeitig zur Verfügung stehen. Kritischer ist es bei den acht Fünfteilern und sieben Sechsteilern, für die die Unterlagen erst vergangene Woche eingereicht wurden.
Sollte das Eba die Genehmigung nicht rechtzeitig liefern, wäre die Konsequenz laut Bethkenhagen lediglich ein „Mini-Ersatzverkehr“. Es würde wohl nur um wenige Wochen gehen und eher um „Randstrecken“.
Achse Karlsruhe - Pforzheim - Stuttgart wäre betroffen
Pech für Bahnfahrer in der Region: Das beträfe laut den Planungen just die Achse Karlsruhe – Pforzheim – Stuttgart – Schwäbisch-Gmünd. Hier würden lok-bespannte Wagenzüge eingesetzt. Die Grundtakte würden im Auftrag von Go Ahead von der Deutschen Bahn mit den heute eingesetzten Zügen gefahren.
Ergänzend kämen von Go Ahead angemietete Zugeinheiten zum Einsatz sowie die bereits einsetzbaren bestellten Modelle des Typs „Flirt“ von Stadler.
Treffen im Ministerium
Dem Vernehmen nach soll es an diesem Mittwoch im Verkehrsministerium ein Gespräch mit Vertretern von Go Ahead, Abellio und Deutscher Bahn geben, bei dem das weitere Vorgehen mit Blick auf den 9. Juni Thema ist. Bei der Deutschen Bahn heißt es auf Anfrage, dass es mit Go Ahead bereits eine kleine Einigung für Leihzüge gegeben habe, die im Moment noch einmal aufgefrischt werde.
Abellio erzielt Einigung mit Agilis
Abellio, das Fahrgäste künftig unter anderem von Pforzheim und Bruchsal über Mühlacker nach Stuttgart bringen soll, wurde wie berichtet vom Zughersteller Bombardier nicht rechtzeitig beliefert. Zum Fahrplanwechsel braucht Abellio Leihzüge.
Diese kommen von der Albtal-Verkehrsgesellschaft, die ein Leihgeschäft bereits bestätigte, von DB Regio und von Agilis aus Bayern. Der Vertrag mit Agilis ist inzwischen abgeschlossen, sagt Abellio-Sprecherin Hannelore Schuster auf Anfrage. Die Gespräche mit DB Regio seien ebenfalls auf einem guten Weg.