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Tiere sollen Gauner abschrecken

Neues Konzept: Polizei-Pferd Corleone soll für mehr Sicherheit in Pforzheim sorgen

Polizei und Stadtverwaltung haben über neue Sicherheitsmaßnahmen in Pforzheim informiert. Eine tragende Rolle spielen dabei Polizei-Pferde wie Corleone. Das Konzept wirkt schon, sagt der Polizeipräsident.

Die Polizeipferde Lennart (links) und Corleone von der Mannheimer Reiterstaffel der Polizei sind in der Pforzheimer Innenstadt im Einsatz.
Acht Hufen für mehr Sicherheit: Die Polizeipferde Lennart (links) und Corleone von der Mannheimer Reiterstaffel der Polizei sind in der Pforzheimer Innenstadt im Einsatz. Foto: Daniel Streib

Sicherheitsbürgermeister Dirk Büscher (CDU) spricht von „mehr Manpower“, aber korrekterweise müsste man beim Pressetermin mit Oberbürgermeister Peter Boch und Polizeipräsident Wolfgang Tritsch auch von Pferdestärken sprechen. Schließlich spielen die Polizei-Pferde Lennart und Corleone an diesem Morgen in der Pforzheimer City eine tragende Rolle.

Einerseits im wörtlichen Sinne: Auf dem zehnjährigen Holsteiner-Pferd Corleone reitet Polizeibeamtin Jessica Braun von der Reiterstaffel Mannheim. Gemeinsam mit Kollegen ist sie immer häufiger in der Fußgängerzone zu sehen. Die Aufgabe, die einem Polizei-Pferd zukommt, ist natürlich viel wichtiger als das eines schnöden lebendigen Transportmittels.

Name ist einschlägig vorbelastet

Polizeipferde können mit ihrer erhabenen Erscheinung nicht nur beruhigend wirken, sondern auch Gauner abschrecken. Das gilt natürlich auch für den stattlichen Wallach Corleone, auch wenn er für einen Ordnungshüter einen etwas vorbelasteten Namen trägt. Die Familie Corleone ist schließlich der berühmteste fiktive Mafia-Clan der Welt, bekannt aus „Der Pate“.

Recht und Ordnung: Mit der Reiterstaffe posieren von links: Ordnungsamtsleiter Wolfgang Raff, Sicherheitsbürgermeister Dirk Büscher, Polizeipräsident Wolfgang Trisch und Oberbürgermeister Peter Boch.
Recht und Ordnung in der City: Mit der Reiterstaffel posieren in Pforzheim von links: Ordnungsamtsleiter Wolfgang Raff, Sicherheitsbürgermeister Dirk Büscher, Polizeipräsident Wolfgang Trisch und Oberbürgermeister Peter Boch. Foto: Daniel Streib

Die verstärkten Maßnahmen, die Polizei und Stadtverwaltung Pforzheim am Donnerstagmorgen just dort vorstellten, wo vor einigen Wochen Schlägereien und ein brutaler Friseur-Überfall für große Aufregung gesorgt hatten, gehen natürlich weit über den Einsatz von Polizeipferden hinaus.

Erhöhte Präsenz mit klassischer Bestreifung, verstärkter Kontroll- und Ermittlungsdruck sowie der Einsatz von Segway-Streifen sollen die „Konzeption Sicherheit in Pforzheim“ mit den Polizeireitern zusammen zum Erfolg bringen. Die Maßnahmen laufen bereits seit einiger Zeit und dabei habe man bereits erste Erfolge feststellen können. „Wir sorgen für Sicherheit“, so Polizeipräsident Tritsch.

Sechs Beschuldigte in U-Haft

„Bei den einschlägigen Delikten wie etwa Körperverletzungen ist im Vergleich zum gleichen Zeitraum vor der Schwerpunktsetzung ein Rückgang von fast 60 Prozent an den jeweiligen Örtlichkeiten in der Innenstadt zu verzeichnen“, heißt es dazu in einer aktuellen Mitteilung. Auch im restlichen Stadtgebiet sei ein Rückgang dieser Straftaten um rund 23 Prozent feststellbar.

Die Ermittlungsgruppe „CUT“ habe in diesem Zusammenhang mehrere „Festnahmeerfolge“ zu verzeichnen. Sechs Beschuldigte befinden sich in Untersuchungshaft und sehen einem Gerichtsverfahren entgegen.

OB Boch bedankte sich bei der Polizei für den großen Einsatz und versicherte volle Kooperation „wo immer es rechtlich möglich ist“. Die Innenstadt müsse ein Ort sein, an dem sich alle wohlfühlen und gerne aufhalten.

Büscher: Video-Überwachung kommt

Erster Bürgermeister Büscher wies auf den Einsatz der städtischen City-Streife hin und stellte die Videoüberwachung des Leopoldplatzes für die erste Hälfte des Jahres 2021 in Aussicht. „Letzte Fragen zum Datenschutz müssen vorher aber noch geklärt werden“, schränkte Büscher ein.

Es ist in kurzer Zeit bereits das zweite Vor-Ort-Treffen in Pforzheim von Oberbürgermeister Peter Boch und Polizeipräsident Wolfgang Tritsch. Ende Oktober hatten der Rathauschef und der ranghöchste Polizist der Region einen Einsatz von Polizeitauchern an der Enz begleitet.

Auch damals ging es um mögliche Zusammenhänge mit der Friseur-Überfall.

Großes Medieninteresse: Polizeipräsident Wolfgang Tritsch und OB Peter Boch am Donnerstag in der Pforzheimer City vor der Kamera.
Großes Medieninteresse: Polizeipräsident Wolfgang Tritsch und OB Peter Boch am Donnerstag in der Pforzheimer City vor der Kamera. Foto: Daniel Streib

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