Die Anwohner, die die Presse am Freitagmorgen zu sich eingeladen haben, um über den von OB Peter Boch und Ortsvorsteherin Sabine Wagner geleiteten Gedankenaustausch unter anderem mit SV-Vorstandssprecher Hans-Bernd Lipinski zu berichten, wollen noch nicht von einem Durchbruch sprechen.
Anfeindungen gegen Anwohner
Sie befürchten stattdessen: Das Vorhaben soll konsequent zu Ende gebracht werden, die wesentlichen Kritikpunkte werden nicht berücksichtigt. Das wollten sie die Medienvertreter wissen lassen. Auf ein Foto will jedoch keiner der anwesenden Anwohner, ebenso bitten fast alle darum, die Namen nicht zu nennen. Zu viele Anfeindungen habe es in den sozialen Medien gegeben und auch den berüchtigten Finger als Gruß aus einem vorbeifahrendem Auto hätten sie schon erlebt.
„Ein Teil von uns ist stark eingeschüchtert“, bat Günter Schneider um Verständnis. Dabei sind sie mit ihrem Anliegen nicht alleine, versichern sie: Vor allem die Anwohner der Hellerichstraße wissen sie hinter sich. Die Sorge vor den Lärm- und beengten Verkehrsverhältnissen durch zugeparkte Straßen eint sie. Sorgen, die am Vorabend offenkundig nicht ausgeräumt werden konnten.
„Weil es uns wirklich wichtig ist, haben wir einleitend noch einmal den Respekt und die Anerkennung vor dem Verein ausgesprochen“, berichtete Schneider aus dem Aufeinandertreffen, das das erste überhaupt gewesen sei, seit die Planungen laufen. Planungen, von denen man erst aus der Presse erfahren habe.
Gutes Miteinander auf Dauer wichtig
Nicht alle fanden das glücklich. „Wir haben aber überhaupt nichts gegen den Verein und wir haben auch nichts gegen ein neues und größeres Vereinsheim.“ Das habe man zunächst klargestellt und dabei betont, „dass wir auf Werte wie Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz viel Wert legen.“ Ein „gutes Miteinander“ müsse auf Dauer möglich sein. Deeskalation sei ihnen deshalb wichtig.
„Wir sind ja Nachbarn, dann sollte das auch in einer ordentlichen Form ablaufen.“ Zumindest das Gespräch am Donnerstagabend sei in diesem Sinne gut gewesen, respektvoll und auch mit Antworten auf die ein oder andere Frage. „Es war ein sehr angenehmes und sachliches Gespräch“, bestätigte er.
Gesprochen wurde unter anderem über die Baugröße, über die Nutzung der geplanten Außenbewirtschaftung mit rund 100 Plätzen oder das Betreibermodell in dem geplanten Fitnessstudio. Erste konstruktive Lösungsansätze habe man diskutiert und dennoch darauf hingewiesen, dass die expansiven Pläne „eine massive Verschärfung der Lärm- und Parkplatzprobleme“ bedeuten würden – auch für Rettungskräfte, erzählte eine andere Anwohnerin, die anonym bleiben möchte.
„Die sind oftmals schon nicht durchgekommen.“ Dass bei den Planungen folglich „eine ganzheitliche Betrachtung“ des Gebiets fehle, so Schneider, das habe man am Donnerstag dem Verein und dem Planungsamt zu verstehen gegeben. „Man sieht sich nicht das ganze Gebiet an, sondern nur einen einzelnen Teil.“ Die Geräuschprognose könne man daher auch „in keinster Weise akzeptieren“. Einwände wie diesen hat man am Donnerstag vorgebracht und wartet nun ab.
Dass es in großer Runde schwierig gewesen sei, alle Punkte zu diskutieren, dafür haben die Anwohner jedoch Verständnis. Sie hoffen jetzt auf den runden Tisch, der in den nächsten Wochen ein erstes Mal zusammengerufen werden soll.