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Streit um Tarifverträge

Pendler in Mühlacker und Pforzheim von Lokführer-Warnstreiks betroffen

Von kurzfristig angekündigten Warnstreiks der GDL sind am Dienstagmorgen Bahnreisende rund um Pforzheim und Mühlacker betroffen gewesen.

Die GDL und die Bahn konnten sich trotz monatelanger Tarifauseinandersetzung bislang nicht auf einen Abschluss verständigen. Kommt bald der nächste Lokführer-Streik?
Wegen kurzfristig angekündigter Warnstreiks haben Pendler in der Region schon heute morgen vergeblich auf Züge gewartet. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Von kurzfristig angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) waren am Dienstag Bahnreisende auf mehreren Strecken in Stuttgart und Umgebung betroffen.

Nach Angaben der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) fielen auf den Strecken von Stuttgart über Mühlacker nach Pforzheim, von Stuttgart über Bruchsal nach Heidelberg und zwischen Tübingen und Heilbronn Züge aus. Das Unternehmen betreibt Regionalzüge unter anderem auch in der Ortenau und im Breisgau. Der Ausstand sollte von 5 Uhr bis 17 Uhr dauern.

Zudem hatte die GDL angekündigt, noch in der laufenden Woche eine Urabstimmung einzuleiten, um den Arbeitskampf auszuweiten. Schon vor knapp zwei Wochen hatte ein erster Warnstreik – damals nur vormittags – teilweise zu Ausfällen geführt.

Konflikt der GDL mit der SWEG

Bereits am 8. September hatte ein Warnstreik der GDL in Baden-Württemberg den Regionalverkehr beeinträchtigt. Bei der SWEG kam es dabei nur vereinzelt zu streikbedingten Ausfällen, wie das Unternehmen mitgeteilt hatte. Bei der SBS, dem ehemaligen Bahnunternehmen Abellio Rail Baden-Württemberg, wurden demnach im Stuttgarter Netz 16 Prozent der Tageskilometer nicht angeboten.

Hintergrund ist ein Konflikt der GDL mit der SWEG: Die Lokführergewerkschaft pocht darauf, nicht nur für die Konzerntochter SBS mit ihren 350 Beschäftigten einen Tarifvertrag zu verhandeln, sondern für alle 1800 Mitarbeiter der SWEG. Das lehnt die Arbeitgeberseite jedoch bislang ab. Zu den Forderungen der GDL gehört auch eine Einmalzahlung von 3000 Euro.

Zuvor hatte die SBS Gehaltserhöhungen angekündigt. Unabhängig von den Verhandlungen mit der GDL erhalten die Beschäftigten demnach rückwirkend zum Jahresbeginn eine Erhöhung von 4,8 Prozent bei den Monatstabellenentgelten, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Hinzu kämen Erhöhungen bei Zulagen für das Arbeiten bei Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen.

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