Mit dem Abriss der südlichen Kreisstraßenbrücke zwischen Niefern-Öschelbronn und dem Pforzheimer Stadtteil Eutingen hat die Autobahn GmbH einen Meilenstein des 340-Millionen-Euro-Projekts Ausbau der Enztalquerung erreicht.
Für die Autofahrer allerdings weniger ein Grund zu feiern, denn die A8 ist von Freitag, 22 Uhr, bis voraussichtlich Sonntag, 22 Uhr voll gesperrt.
Umleitungsstrecken in beiden Richtungen überlastet
Die Straßenverkehrszentrale meldete am Samstagmittag, 13.15 Uhr, dementsprechend Verzögerungen – zwischen Pforzheim-West und Pforzheim-Nord acht Kilometer Stau sowie in Gegenrichtung zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-West sieben Kilometer. Zudem seien die Umleitungsstrecken in beiden Richtungen überlastet.
„Wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt von keinem größeren Stau-Aufkommen berichten“, sagt Alexander Schwarz vom Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Pforzheim am frühen Morgen – abgesehen von einem erwartbaren Stau von acht Kilometern unmittelbar nach Beginn der Sperrung.
Polizei Pforzheim: Verkehrs-Situation auf der A8 wird sich verschärfen
Für eine Entwarnung sei es zu diesem Zeitpunkt aber noch zu früh, so Schwarz. „Im Laufe des Tages wird sich das verschärfen“, ist er sich sicher.
Die Polizei hatte vor einer erhöhten Staugefahr in den Umgehungsstraßen und Autofahrer davor gewarnt, sich alleine auf ihr Navigationssystem zu verlassen, weil dieses die offiziellen Umleitungen nicht priorisiert. Eine angespannte Situation, die sich durch den vermehrten Ferienverkehr und die derzeitigen Bahnstreiks zusätzlich verschärfen werde, hieß es.
Umleitungen
Die Polizei hält Autofahrer an, sich an die ausgewiesenen Umgehungen zu halten, statt sich alleine auf ihr Navigationssystem zu verlassen. Die Umleitungen sehen wie folgt aus:
Der überregionale Verkehr zwischen dem Autobahndreieck Leonberg und dem Autobahnkreuz Walldorf wird laut Polizei über die Autobahnen 81 und 6 umgeleitet.
Der regionale Verkehr wird laut Polizei über die bestehenden Bedarfsumleitungen geführt: Die Umleitung in Fahrtrichtung Karlsruhe erfolgt über die U28 ab Anschlussstelle Pforzheim-Ost über die B10 nach Mühlacker und weiter über Ötisheim, Ölbronn-Dürrn und die B294 bei Pforzheim-Nord wieder zurück auf die Autobahn.
Die Umleitung des Verkehrs in Fahrtrichtung Stuttgart erfolgt über die U7a, ab Anschlussstelle Pforzheim-Nord über die B294 durch Pforzheim und weiter über die B10 bis zur Anschlussstelle Pforzheim-Ost auf die A8 in Richtung Stuttgart.
Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvizin Katja Mast verkündete schon im Vorfeld die dementsprechend unheilvolle Vorahnung einer „großen Geduldsprobe für uns alle“.
Abriss der Brücke beginnt zwei Stunden später
Erst gegen drei Uhr nachts statt wie geplant schon zwei Stunden zuvor waren auf der A8 die Bagger der alten Brücke auf der Bahnstrecke Karlsruhe-Stuttgart zu Leibe gerückt.
Die Entfernung der Leitplanken hatte sich verzögert. Diese konnten nicht wie geplant abgeschraubt werden, sondern mussten aufwendig abgeschweißt werden.
Die alte Bahnüberführung wurde abgerissen, um einem Neubau zu weichen, der an die Breite der künftig sechsspurigen A8 angepasst ist.
Wie die Autobahn GmbH mitteilte, soll die neue Brücke bis Sommer 2022 fertig sein. Bis dahin müssen die Autofahrer im Frühjahr 2022 noch einmal an zwei Wochenenden auf die Zähne beißen und jeweils eine Vollsperrung der A8 in Kauf nehmen.
Der Ausbau der Enztalquerung soll bis 2026 abgeschlossen sein. Neben der Enztalquerung ist in Richtung München der Albaufstieg das letzte große Lückenschlussprojekt beim sechsspurigen Ausbau der A8.
Dieser Artikel wird aktualisiert. Letzte Aktualisierung: 4. September, 16.25 Uhr