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Frühlingshaftes Adieu vom winterlichen Spaß

Abschlussparty sorgt in Pforzheim ein letztes Mal für große Nachfrage nach Schlittschuhlaufen

Mit 90er-Jahre-Musik rutschten Schlittschuhfreunde in Pforzheim endgültig ins neue Jahr. Die Kunststoffbahn wird jetzt bis November eingelagert.

Abschlussparty auf dem Kunsteis erwies sich als beliebter Treffpunkt
Große und kleine Besucher waren am Samstagabend auf den Waisenhausplatz gekommen und erfreuten sich an der Schlittschuhfreunde in Pforzheim. Foto: Birgit Metzbaur

Das Wetter war ideal. Vorfrühlingshafter Sonnenschein tagsüber lockte die Menschen auch am Samstagabend noch mal raus zur Abschluss-Party der Freiluft-Schlittschuhsaison auf der Kunststoffbahn der Pforzheimer Winterwelten.

Auf der Bühne legte DJ Piwi Musik der 90er Jahre auf. Auch eine kleine Überraschung hatte er dabei: Die Tanzschule Böhmer stellte einige Schritte vor, die sowohl auf dem Eis als auch hinter der Bande funktionieren.

Die Party fing früh an, um 18 Uhr. Aus Rücksicht auf die Anlieger war um 22 Uhr auch schon Ende. Was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat, zumal es in dieser Jahreszeit früh dunkel ist. Rund 50 Tage lang war das Kufenland auf dem Waisenhausplatz ein beliebter Treffpunkt. Jetzt werden Schlittschuhe und die Kunststoffplatten eingepackt.

Gäste sind von der Party auf der Pforzheimer Schlittschuhbahn angenehm überrascht

Neun Spieler und Spielerinnen vom Tischtennisverein Ispringen nutzten die Party auf als Treffpunkt. Sie versammelten sich an der Bande für einen Glühwein, bevor sie es sich anschließend im Schwarzwald-Stadl beim Abendessen gemütlich machten, erzählte Siegfried Karbatzi, einer der aktiven Tischtennisspieler. Er selbst war am Samstag zum zweiten Mal vor Ort.

Von der Party angenehm überrascht waren Carmelo und Pia Giudice. Sie sind Stammkunden von Daudert, „im Sommer im Biergarten im Enzauenpark und im Winter im Schwarzwald-Stadl und schätzen seine Aktivitäten in Pforzheim“, lobte der Birkenfelder Unternehmer das Engagement des Gastwirts.

Wir haben alles richtig gemacht.
Oliver Reitz, WSP-Direktor

Auch Mihai Gurzn hatte nichts von der Party gewusst. Er war mit seinen fünf und acht Jahre alten Kindern zum zweiten Mal in diesem Winter zum Schlittschuhlaufen gekommen. Bestens informiert zeigten sich dagegen Marco Kraus und Romina Eberle aus Bilfingen.

Sie hatten gelesen, dass die „Neue Welle“ da ist und freuten sich auf die gute Musik. Sie kamen in den vergangenen Wochen häufiger zur Winterwelt, genossen gerne einen Aperitif in der Waldschenke. Am Samstag wollten sie anschließend im – ausgebuchten –Stadl zu Abend essen.

Kinder kommen von „cooler Musik“ ins Schwärmen

Am Mittag sei es „so toll“ gewesen, dass Zhama Belyaeva am Abend auch zur Party gekommen ist. Grund war ihr kleiner Freund, der aus Bietigheim zu Besuch war. Er fühlte sich durch die Partybeleuchtung an das Schlittschuhfahren in seiner Heimat, in der Ukraine, erinnert und genoss den Abend.

Der Junge hatte im Frühjahr drei Monate lang mit seiner Mutter in Pforzheim bei ihrer Tochter und dem Schwiegersohn gewohnt, erzählte Belyaeva, die selbst vor 15 Jahren aus Russland nach Deutschland kam.

Über die „coole Musik“ kommt die elfjährige Agata ins Schwärmen, die mit ihrem neunjährigen Cousin Martin ihre Runden drehte. Sie komme aus Kasachstan, erzählt sie, wohne aber in Pforzheim.

Wir haben alles richtig gemacht“, freute sich Oliver Reitz, Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) ein weiteres Mal darüber, dass im vergangenen Frühjahr die Entscheidung getroffen wurde, bei dem Angebot auf Kunststoff statt Eis zu setzen. Bei den zweistelligen Temperaturen in letzter Zeit sei er froh, dass er keine Stromrechnung fürs Eismachen erhalte.

WSP-Direktor Reitz ist bislang noch nie selbst Schlittschuhgefahren

Reitz sammelte als stiller Beobachter Eindrücke und Anregungen für das nächste Jahr und freute sich dabei über die Discomusik aus seiner Zeit, die offensichtlich den Nerv einer breiteren Masse treffe: Auf und neben der Schlittschuhbahn fanden sich Menschen unterschiedlicher Altersstufen ein.

Reitz gesteht, dass er in seinem ganzen Leben noch nie Schlittschuh gefahren ist, doch sein fünfjähriger Sohn sei schon traurig, dass die Schlittschuhbahn abgebaut wird. Er freue sich aber auch schon auf November, auf die nächste Saison.

Gefreut hat sich auch der Schlittschuhverleih, der nach eigener Auskunft am Partyabend deutlich mehr Schlittschuhe verliehen hatte als an normalen Tagen.

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