
Es ist Donnerstag, kurz nach 17 Uhr: Sängerin Julia Lindholm steht gerade noch beim Soundcheck auf der Bühne und es regnet relativ kräftig auf dem Platz hinter dem Stadttheater.
Das hält in diesem Moment allerdings kaum jemanden davon ab, sich die Schlittschuhe überzustreifen und sich auf das „Eis“ zu wagen, das in diesem Jahr aus einem gleitfähigen Kunststoff besteht.
Pforzheimer Winterwelt startet mit Wasserpfützen auf Schlittschuhfläche
Mit Blick auf die Temperaturen möchte man fast sagen: Es war eine energiepolitisch gute Entscheidung, weil die Fläche weder an diesem noch an den folgenden Abenden herunter gekühlt werden muss.
Zum Auftakt der Pforzheimer Winterwelt sind es dafür die Wasserpfützen, die sich auf dem Kunststoff gebildet haben und für manchen zur Herausforderung werden.
Es dauert nicht lange, da stürzen die ersten. Außer einem kleinen Schreck ist ihnen aber nichts passiert, dafür sind sie um eine Erkenntnis reicher: An diesen neuen Untergrund werden sie sich erst einmal gewöhnen müssen.
Schlittschuhlaufen am ersten Tag kostenlos
„Auf Eis hast du ein anderes Feeling“, sagt die 16-jährige Sarah, die Eishockeyprofi werden will und normalerweise in der Eishalle Pforzheim trainiert.
Sie gehört zu den Ersten, die kurz nach 17 Uhr die Möglichkeit nutzen, die Winterwelt kostenfrei einzuweihen. „Auf Kunststoff kannst du so gar nichts machen“, räumt sie ein. Spaß mache das Schlittschuhfahren aber trotzdem, zumindest wenn man mit Freunden unterwegs ist.
Ich laufe seit zehn Minuten und bin willens, mich daran zu gewöhnen.Annette, Besucherin
Deshalb würde sie die Fläche vor allem jüngeren Besuchern empfehlen, weniger den Erwachsenen. Auch Annette muss sich erst einmal mit dem neuen Untergrund vertraut machen. „Ich laufe seit zehn Minuten und bin willens, mich daran zu gewöhnen“, versichert sie.
Neuer Untergrund braucht Eingewöhnungszeit
Dass es ein bisschen Geduld braucht, sich auf das Material einzulassen, das räumt sie ein. Trotzdem empfindet sie es als tolles Gefühl, das schon zum Auftakt ein ziemlich reger Betrieb auf der Fläche ist.
Die Pfützen seien zwar etwas störend, „aber die sind ja nicht immer da.“ Insofern geht von ihrer Seite aus der Daumen hoch für die neue Eisfläche.
WSP-Direktor freut sich über einbezogenes Enzufer in Pforzheim
Spaß macht es offenkundig auch allen anderen, die die Kunsteisbahn in diesem Moment mit Leben füllen. Eine Bahn, die laut WSP-Direktor Oliver Reitz für Innovation und Nachhaltigkeit steht.
Auch er ist froh, dass es jetzt losgehen kann, teilt er im Vorfeld der offiziellen Eröffnung mit. Er wisse darum, wie neugierig die Bevölkerung schon in den vergangenen Tagen gewesen ist, wenn sich Passanten beim Aufbau der Kunsteisbahn „ein Bild von dem neuen Ensemble aus Kuchenland, Schwarzwald-Stadl und Waldschränke“ gemacht haben, so Reitz.
Dabei seien Neugier und Vorfreude zu spüren gewesen, vor allem aber die Zufriedenheit darüber, das „man endlich mal das innerstädtische Ufer einbezieht und gleichzeitig dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz Raum zur Entfaltung gebe“.
Service
Die Winterwelt wird bis zum 8. Januar jeweils montags bis donnerstags von 10.30 bis 18.45 Uhr, sowie freitags bis sonntags von 10.30 bis 19.45 Uhr für Besucher geöffnet sein. Heiligabend hat das „Kufenland“ geschlossen, an Silvester ist es bis 15 Uhr geöffnet.