
In ihrem jüngsten Buch begibt sich Autorin Sarah Sprinz an ein Filmset. „Infinity Falling“ heißt das Werk, das erst seit wenigen Tagen im Buchhandel erhältlich ist. Dass sie vor allem bei jungen Leserinnen und Lesern eine große Bekanntheit genießt, zeigt sich alleine schon beim Blick in den Zuschauerbereich im Thalia Pforzheim, der mit etwa 150 Plätzen bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Lesung gut gefüllt ist. Die Lesung selbst ist ohnehin schon geraume Zeit ausverkauft. Moderiert wird sie von Buchbloggerin Theresa Haubs.
„Ich freue mich mega, dass wir gemeinsam den Abend in Pforzheim verbringen werden“, begrüßt Sprinz die vielen Besucher und verrät denen zunächst, was sie vorhat: „Wir lesen, unterhalten uns, spielen, und am Ende könnt ihr eure Fragen stellen.“ Auf jeden Fall sollen alle „viel Spaß miteinander“ haben, so wie es auch auf den bisherigen Stationen ihrer Tour gewesen ist, die sie in den letzten Tagen unter anderem nach München oder Würzburg geführt haben.
Ich bin keine Autorin, die einfach drauf losschreibt und dann guckt, wo sie landet.Sarah Sprinz
Autorin
„Das ist superschön, aber auch ein bisschen anstrengend“, räumt sie ein, ehe sie erzählt, wie sie eigentlich schreibt. Am Anfang steht immer das Exposé, das den groben Rahmen vorgibt. „Manchmal klappt das aber nicht so, wie man sich das im Vorfeld überlegt hat.“ Wenn beim Schreiben nämlich klar wird, dass die angedachte Richtung für die Geschichte vielleicht gar nicht die beste ist. „Ich bin aber auch keine Autorin, die einfach drauf losschreibt und dann guckt, wo sie landet“, sagt Sprinz, die schon mit 14 Jahren eine Fan-Fiction veröffentlicht hat und mit „Anywhere“ an der Spitze der Spiegel-Bestsellerliste (Paperback) stand. „Ich glaube, da würde ich mich nur verzetteln.“
Für ihr neues Buch hat sie sich von einer Reise nach Vancouver inspirieren lassen, wo in der fiktiven Geschichte Dreharbeiten für einen Kino-Blockbuster stattfinden sollen. In Realität hat ihr die Stadt einfach richtig gut gefallen, verrät sie. „Ich bin da aus dem Flugzeug ausgestiegen und habe mich sofort wie zu Hause gefühlt.“
Autorin ist am Bodensee geboren
Geboren wurde sie in Tettnang, nicht weit vom Bodensee entfernt. Die Berge, das Wasser, die große Stadt: An all das hat sie sich erinnert gefühlt, als sie in Vancouver war. Die Geschichte selbst spinnt sie um zwei Protagonisten: Schauspielerin Aven Amenta, die auf ihren Kollegen Hayes Chamberlain trifft. „Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit“, erzählt sie. „Sie sind beide nicht gut aufeinander zu sprechen“ und zudem ziemlich konträre Charaktere: Aven hat ihre Karriere als Kinderstar begonnen, Hayes versucht sich in den ersten Schritten als Darsteller.
Sie selbst kann sich übrigens nicht vorstellen, als Schauspielerin vor einer Kamera zu stehen, sagt Sprinz. Am Filmset zu arbeiten, fände sie zwar grundsätzlich spannend, „aber wenn, dann doch eher im Hintergrund“, wo es viele andere interessante Positionen gäbe, die sie sich vorstellen kann. Das sei wahrscheinlich auch „wesentlich entspannter“, als vor der Kamera zu stehen. In Pforzheim muss sie das in gewisser Weise dennoch tun, denn natürlich werden an diesem Abend auch die Smartphones gezückt und Erinnerungsfotos geschossen.