Das Schlimmste in der Corona-Pandemie scheint überstanden, die Zeichen stehen auf Lockerung. Und auch die Veranstaltungsbranche atmet auf: Für den Sommer, so scheint es, lassen sich die ersten Großveranstaltungen planen.
Die bislang größte Veranstaltung für diesen Sommer steht bereits in den Startlöchern. Nach zwei Jahren Pause meldet sich der Veranstalter der „Barparade“ Pforzheim zurück und plant am 9. Juli die Stadt erstmals im Sommer zur nach eigenen Angaben „größten Clubmeile Deutschlands“ zu machen. Bereits jetzt habe man begonnen, auf Social Media für die Veranstaltung zu werben, sagt Organisator Philipp Broll.
Diesmal habe man sich ganz bewusst für eine Verlegung in den Sommer entschieden. „Das jetzt im April zu machen, wäre zu riskant gewesen“, sagt Broll. Denn die ersten Corona-Lockerungen gibt es im März. Es gibt aber auch andere Gründe, die für den Sommer sprechen: „Im Juli ist T-Shirt-Wetter. Da lässt sich der Drink auch mal mit ins Freie nehmen“, betont der Paraden-Organisator, der in diesem Jahr gerne das kleine Barparaden-Jubiläum gefeiert hätte. „Wenn die Veranstaltungen in den letzten beiden Jahren nicht ausgefallen wäre, wäre das jetzt das zehnte Mal.“
Bislang stieg die Party immer im April – bis 2020 der Lockdown dem Partytreiben eine jähes Ende bereitete. Schon damals hatte Broll eine großes Auftakt-Open-Air geplant: Die Söhne Mannheims waren für die Eröffnungsshow auf dem Marktplatz gebucht. Auch die fiel damals der Pandemie zum Opfer.
Das soll jetzt nachgeholt werden: Bevor die große Party zwischen Leopoldplatz und Schlossplatz startet, wird die Mannheimer Band um 20 Uhr auf dem Marktplatz auftreten. Inklusive der Künstlerin Kim im Vorprogramm ist ein zweistündiges Konzert mit freiem Eintritt geplant.
25 Bars machen bei der Pforzheimer Barparade mit
Mitmachen werden 25 Bars in der Innenstadt in denen DJs unterschiedliche Musikrichtungen auflegen. Neu dabei sind drei Gaststätten am Sedanplatz. „Ich habe lange überlegt, ob wir das Gebiet erweitern sollen“, sagt Broll. Denn das ursprüngliche Konzept der Parade sei eine durchgehende Clubmeile gewesen. Broll ist aber überzeugt, dass auch das erweiterte Konzept aufgeht. „So lassen sich die Menschenmengen besser entzerren“, sagt der Organisator.
Der Wunsch, wieder zu feiern, ist groß.Philipp Broll, Barparade-Organisator
Auch wenn damit zu rechnen ist, dass bis zum Sommer die meisten Corona-Beschränkungen fallen, sei es sinnvoll. Denn Broll geht davon aus, dass nach der langen Zwangspause bei Bars und Clubs ein großer Nachholbedarf besteht. Deshalb werde der Andrang vermutlich groß sein. Wie schon vor Corona rechnet Broll mit mehreren tausend Besuchen an dem Abend. „Der Wunsch, wieder zu feiern, ist groß“, weiß er.
Die Durststrecke der vergangenen beiden Jahren habe er gut überstanden. Das Event sei nur ein Nebenjob für ihn. Auch das das finanzielle Risiko der beiden paradefreien Jahre sei überschaubar: Alle Beteiligten, vom Veranstaltungstechniker bis hin zu den Sponsoren, hätten an einem Strang gezogen. Auch die Söhne Mannheims hätten an ihrem Engagement festgehalten.
Viele Veranstaltungen im Sommer
Die Barparade ist nicht die einzige musikalische Großveranstaltung, die in Pforzheim für diesen Sommer geplant ist. Schon im Juni könnte das Schlosspark-Open wieder stattfinden. „Wir sind hier aber noch in der Abstimmung“, sagt Alexander Weber vom städtischen Kulturamt. Der Termin soll dieses Jahr aber in Juni liegen.
Ein weiteres Festival in der Stadt, für das auch online geworben wird, ist das Unterholz-Festival. Es ist für den 2. Juli auf dem Hohenecksportplatz geplant.
Aber nicht nur in Pforzheim soll im Sommer gefeiert werden. Auch das Happiness-Festival in Straubenhardt soll dieses Jahr wiederbelebt werden. So könnte diesen Sommer auch festivaltechnisch ein Stück Normalität zurückkommen.