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Wassersport

Blackforestwave in Pforzheim: Regen kann Surfer nicht schrecken

Sportliche Naturen kann ein verregnetes Wochenende nicht abhalten. Dass sie trotzdem scheitern können, zeigt sich an der Enz in Pforzheim.

Wassersport Pforzheim
Surfbereit: Moritz Rapp muss eine Weile warten, bis er sein Board in die Blackforestwave legen kann. Ohne Rettungsschwimmerin darf er nicht rein. Foto: Foto: Susanne Roth

Der Rentner, der sein Fahrrad an der Enz an einem Pfosten abschließt, schaut enttäuscht: „Ich bin von Remchingen her geradelt und dachte, ich könnte ein bisschen Tretboot fahren“.

Doch für Hermann M. sieht es unter dem wolkenverhangenen, aber immerhin am Samstag regenlosen Himmel schlecht aus: Der Schwan, der neben dem Bootspick hinter dem Stadttheater Pforzheim vor sich hindümpelt ist genauso mit einer staubigen Schicht überzogen wie das schmucklose Tretboot zwei Meter entfernt.

Die Stühle am Kiosk sind an die unbesetzten Tische gelehnt. Fehlanzeige für Liebhaber dieser Art von „Wassersport“. Es bleibt der Spaziergang an der Enz entlang. Ohnehin nicht gerade ein Wetter, an dem man auch nur die kleine Fingerspitze in das kalte Wasser tauchen würde.

Weniger wetterabhängig scheint die kleine Gruppe zu sein, die sich hinter dem „Kupferdächle“ versammelt hat und dort eisern durchzieht, was schon lange gebucht ist: das Surfen auf der Blackforestwave. Unlängst war unter großer öffentlicher Teilnahme das offizielle Ansurfen mit Publikum über die doch erstaunlich gut surfbaren Wellen Richtung Stadtmitte gerauscht.

Bisher, so sagt der Vereinsgründer Steffen Rose, sei der Verein auf 200 Mitglieder angewachsen. Mitglied müsse man derzeit sein, um surfen zu können – die Öffnung für die Allgemeinheit ist wohl auch aus Sicherheitsgründen bislang nicht vorgesehen.

Blackforestwave in Pforzheim: Rettungsschwimmerin steckt im Stau

Sobald bei der Blackforestwave ein Surfbrett zu Wasser gelassen wird, muss ein Rettungsschwimmer da sein. „Es wurden einige Mitglieder von uns zu Rettungsschwimmern ausgebildet“, sagt Rose.

Einen echter Surfer schrecken die wenig frühlingshaften, eher schon anorak-verdächtigen Temperaturen ebenso wenig wie den Dauerregen am Sonntag. Moritz Rapp (18) aus Karlsruhe jedenfalls zeigt sich nicht beeindruckt. Er zieht sich im Container des Vereins den Neoprenanzug, rutschfeste Surfsocken und Handschuhe sowie Helm und Prellschutzweste an. „Alles Vorschrift“, sagt Siggi Guigas.

Vorschrift ist auch die besagte Anwesenheit eines Rettungsschwimmers beziehungsweise einer Rettungsschwimmerin. Aber die steckt noch im Stau. Also heißt es, warten. Der „Zeitslot“, den Moritz Rapp gebucht hat wird dann eben nach hinten hinaus verlängert.

Das hier ist natürlich was anderes als im Meer. Man muss mehr gegen die Welle ankämpfen.
Moritz Rapp, Surfer

„Ich surfe, seit ich 14 Jahre alt bin“, erzählt der junge Mann aus der Fächerstadt. „Das hier ist natürlich was anderes als im Meer. Man muss mehr gegen die Welle ankämpfen“, sagt Rapp.

Er hat die Anlage bereits zweimal getestet. „Ich war sofort begeistert, als ich davon gehört habe.“ Mindestens 45 Minuten will er die Welle in Pforzheim surfen. „Ich könnte das auch drei Stunden am Stück machen“, sagt er und lacht.

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