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Nach tödlichem Unfall

CDU schreibt an OB: Pforzheim soll Kinderspielbereiche prüfen lassen

Nach dem tödlichen Unfall eines Siebenjährigen im Gebiet Tiergarten benennt die CDU-Gemeinderatsfraktion weitere gefährliche Stellen in Pforzheim. Die Stadt soll sie prüfen lassen.

Ähnliche Situation wie im Tiergarten: Den abschüssigen Weg am Spielplatz in der Max-Kassube-Straße in der Südweststadt sieht die CDU als Gefahrenquelle und schlägt eine Barriere, Fahrbahnmarkierung und Hinweisschilder vor.
Den abschüssigen Weg am Spielplatz in der Max-Kassube-Straße in der Südweststadt sieht die CDU als Gefahrenquelle und schlägt etwa eine Barriere, vor. Foto: Torsten Ochs

Nach der Tragödie im Tiergarten, bei der am 19. Oktober ein siebenjähriger Junge von einem Transporter überfahren wurde, hätten sich viele Pforzheimer gemeldet, um auf gefährliche Stellen in der Stadt hinzuweisen, schreibt die CDU-Gemeinderatsfraktion in ihrem Schreiben an Oberbürgermeister Peter Boch (CDU).

Die Hinweisgeber fordern „ein konsequenteres Vorgehen“ zum Schutz von Kindern, die auf Spielplätzen und Schulwegen unterwegs sind, sagt die CDU.

Die Fraktionsvorsitzende Marianne Engeser und ihre Stellvertreter Andreas Renner und Jörg Augenstein bitten, an sechs Stellen in der Stadt die Sicherheit zu überprüfen.

Am Neubaugebiet „Lange Gewann“ in der Max-Kassube-Straße in der Südweststadt verlaufe neben dem Spielplatz – ähnlich wie beim tödlichen Unfall im Tiergarten – ein abschüssiger Fußweg direkt auf die Straße zu. Die CDU schlägt hier eine Barriere, Hinweisschilder und eine Fahrbahnmarkierung vor.

Abschüssiger Fußweg auf Spielplatz: Ähnliche Situation wie im Tiergarten

Das gleiche Problem besteht laut CDU in der Nordstadt. In der Rudolfstraße und Salierstraße verlaufe neben dem Spielplatz ebenfalls ein abschüssiger Fußweg direkt auf eine Straße zu.

Der Bereich sei trotz Spielstraße, Bodenschwellen und Poller gefährlich, weil hier eine hohe Verkehrsdichte herrsche. Der Vorschlag hier: Barriere, Hinweisschilder, Fahrbahnmarkierung oder eine Sackgassenregelung.

Eine ähnliche Problematik sieht die CDU am „Hühnerspielplatz“ in der Auerhahnstraße im Arlinger. Hier laufe der Spielplatzweg auf eine unübersichtliche Straßenkurve zu.

Hinweisschilder mit Blinkzeichen sollten auch an der neuen Fuß- und Radampel in der Jahnstraße angebracht werden. Hier am Schulweg gebe es Hinweise, dass das Lichtsignal nicht wahrgenommen werde.

In der Beuthener Straße im Haidach würden Wege zu den Spielplätzen als Parkplätze verwendet. Der Vorschlag: Die als Feuerwehrzufahrt nötigen Zuwege mit abnehmbaren Pollern versehen.

CDU: Stadt soll alle Kinderspielbereiche überprüfen

Am Ortseingang von Dillweißenstein befindet sich direkt neben dem neuen Spielplatz ein Parkplatz mit Zufahrt. Klassische Hinweisschilder und Geschwindigkeitsreduzierung reichten nicht aus, findet die Fraktion.

Mögliche Maßnahmen wären daher auch hier Barrieren, Schwellen und Markierungen, so die CDU, die die Stadtverwaltung bittet, alle Kinderspielbereiche zu überprüfen.

Auch die Fraktion der Freien Wähler und Unabhängigen Bürger (FW/UB) begrüßt das Engagement im Gemeinderat zur Verbesserung der Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr.

Seit Ende Oktober stehe die Fraktion in engem Kontakt mit Baubürgermeisterin Sybille Schüssler (Grüne) und Oberbürgermeister Peter Boch (CDU), teilt Stadträtin Nicole Gaidetzka (UB) mit. Es sei sehr erfreulich, dass sich die CDU jetzt ebenfalls des Themas mit einem Antrag annehme, dies zeige eindeutig die Brisanz und den Ernst der Situation.

Warnungen zu Spielplätzen im Tiergarten schon 2015

Seit Jahren wende sie sich in ihrer Funktion als Elternvertreterin an die Stadtverwaltung wegen dieser Problematik, so Gaidetzka. Ihr liegen zum Tiergarten Mails von 2015 vor, die vor Gefahrenquellen an Spielplätzen warnen. Bereits 2020 wandten sich Elternvertreter im Rod an die zuständigen Stellen, um auf kritische Bereiche der Schulwege dort hinzuweisen.

Leider ist unsere städtische Verwaltung in vielen Teilen unterbesetzt.
Michael Schwarz, Stadtrat

„Leider ist unsere städtische Verwaltung in vielen Teilen unterbesetzt, sodass das Thema Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr bisher nicht ausreichend als Tagesordnungspunkt im Gemeinderats thematisiert wurde“, sagt Fraktionsvorsitzender Michael Schwarz (FW).

Umso wichtiger sei es jetzt, hier eine notwendige Bestandsaufnahme zu machen und mit den Eingaben von Eltern abzugleichen, betonen alle fünf Stadträte.

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